Zehntausende Jahre

Uralte Mikroben schlummern in Höhlenkristallen

Chihuahua/Boston - 28.02.2017, 14:10 Uhr

Höhlenkristalle enthalten teils uralte Mikroorganismen, die Forscher wieder zum Leben erwecken konnten. (Foto: Alexander Van Driessche / Wikimedia, CC BY-3.0)

Höhlenkristalle enthalten teils uralte Mikroorganismen, die Forscher wieder zum Leben erwecken konnten. (Foto: Alexander Van Driessche / Wikimedia, CC BY-3.0)


Überraschendes Leben unter Extrembedingungen

Während andere Wissenschaftler bereits Mikroben an den Höhlenwänden entdeckt hatten, waren die Funde im Innern der Kristalle völlig überraschend. „Diese Lebewesen gedeihen unter Extrembedingungen. Sie brauchen kein Licht. Sie verarbeiten Mineralien, um Energie zu gewinnen“, erläutert Boston.

Um die Bakterien im Labor wieder zum Leben zu erwecken, ahmte Bostons Team deren Lebensumfeld nach. „In einer entsprechend zusammengesetzten Nährlösung versuchen wir, die Kerle wieder zum Wachsen zu bringen.“ Es habe nicht bei allen geklappt, aber bei vielen.

Umstrittene Funde

Auch andere Forscher haben in der Vergangenheit berichtet, in Salz- oder Eisschichten, etwa in Österreich, uralte Mikroben entdeckt und wiederbelebt zu haben. Deren Alter soll teils sogar viele Millionen Jahre betragen. Diese Funde sind jedoch umstritten.

Als Astrobiologin für die US-Raumfahrtbehörde Nasa sieht Boston in ihren Funden auch wichtige Hinweise für die Suche nach extraterrestrischem Leben. „Natürlich ist da die Frage wichtig, wie lange ein Lebewesen in geologischem Material überleben kann.“ So sei diese Frage mit Blick auf den Mars interessant: Möglicherweise schlummere dort Leben aus vergangenen Zeiten im Gestein.



dpa / DAZ.online
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