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Stellungnahme
Studenten der Gesundheitsberufe gemeinsam für Reformen
Zulassung, Wahlfreiheit, Praxisnähe und interprofessionelle Lehre – in diesen Punkten besteht bei den sogenannten gesundheitsbezogenen Studiengängen dringender Reformbedarf. Das finden zumindest die Studierenden. Deren Vertreter, darunter auch der Bundesverband der Pharmaziestudierenden, haben dazu nun eine gemeinsame Stellungnahme verfasst.
Nicht nur die Pharmaziestudierenden, die ja vor Kurzem ihr
Thesenpapier zur Approbationsordnung veröffentlicht haben, sehen in ihrem
Studiengang dringenden Entrümpelungsbedarf. Gemeinsam mit den Vertretern sechs
anderer „gesundheitsbezogener Studiengänge“ hat der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) eine gemeinsame Stellungnahme herausgegeben. Mitzeichner
sind der Bundesverband der Veterinärmedizinstudierenden, der Bundesverband der
Zahnmedizinstudenten, die Konferenz der Medizintechnikfachschaften, die
Psychologie Fachschaften-Konferenz, die Studierenden im Berufsverband Deutscher
Psychologinnen und Psychologen sowie die Bundesvertretung der Medizinstudierenden
in Deutschland. In dieser Stellungnahme fordern sie Reformen in beteiligten
Studiengängen und zeigen gleichzeitig Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung
auf.
„Die Abiturnote ist zu wichtig"
Reformbedarf sehen die Studierenden unter anderem beim Zulassungsverfahren. So werde das derzeitige Procedere, bei dem der Abiturnote ein hoher Stellenwert eingeräumt wird, dem modernen Anspruch eines interessierten Studierenden überwiegend nicht mehr gerecht, heißt es. Vielmehr sollten Fach- und Berufsqualifizierungen, wie abgeschlossene Ausbildungen in der jeweiligen Fachrichtung sowie absolvierte Praktika und das Interesse der Studierenden stärker berücksichtigt werden. Zudem wird ein einheitliches und einfacheres Bewerbungsverfahren gefordert. Derzeit stünden beispielsweise bei der Angabe des bevorzugten Studienortes oft taktische Überlegungen im Vordergrund und nicht die tatsächliche Ortspräferenz des Bewerbers, weil die angebende Ortspräferenz über den Erfolg einer Bewerbung entscheiden kann. Diese „Zweckentfremdung“ ließe sich durch getrennte Verfahrensschritte – also die Vergabe des Studienplatzes einerseits und die Zuweisung eines Hochschulstandortes mit Berücksichtigung des Ortswunsches andererseits – aufheben, so der Vorschlag.
Studierenden wollen mehr Praxisnähe
Außerdem müssten die Studieninhalte auf ihre Relevanz für den Berufseinstieg überprüft werden, lautet eine weitere Forderung. Wie bereits vom BPhD in seinem Thesenpapier gefordert, wird auch hier eine stärkere Zentralisierung der Prüfungen gewünscht. Beschrieben werden ein Prüfungsverbund zwischen den Hochschulen sowie die Erstellung eines zentralen Fragen-Reviews.
Ein weiteres Anliegen ist ausreichende Wahlfreiheit – und zwar auch in Staatsexamensstudiengängen. Das soll die Möglichkeit bieten, sich individuell weiterzuentwickeln und eine breitere Ausbildung im Rahmen des Studiums zu erfahren, heißt es in der Stellungnahme. Mit Pharmazie und den medizinischen Disziplinen stellen die Staatsexamensstudiengänge die Mehrheit der Unterzeichner.
„Gesundheitsberufe sind eng verknüpft"
Der letzte Punkt bezieht sich dann auf die Verbesserung der interprofessionellen Lehre. Die Studierenden sind der Auffassung, dass sowohl die Inhalte des Studiums als auch die Aufgabenfelder im späteren Beruf vielfältig miteinander verknüpft sind. Um die gegenseitige Wertschätzung und das Verständnis für die Perspektive der anderen Professionen zu fördern, solle die Vernetzung bereits im Studium beginnen. Die Studierenden gehen davon aus, dass sich das positiv auf die spätere Zusammenarbeit auswirkt und letztendlich die Patienten davon profitieren.
1 Kommentar
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von pauline cameron am 14.06.2017 um 10:41 Uhr
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