Arzneimittel und Therapie

Statine gehen nicht auf die Nerven

Keine Assoziation mit Polyneuropathie

cst | In der Vergangenheit wurden immer wieder Befürchtungen laut, dass lipid­senkende Therapien die Entstehung von Polyneuropathien begünstigen könnten. Eine Forschergruppe der Universitätsklinik Utrecht in den Niederlanden hat sich die Datenlage genauer angesehen und 13 Studien ausgewertet, die den Zusammenhang untersuchten. Diese wiesen mehrheitlich methodische Mängel auf, so dass insgesamt keine klare Aussage zum Polyneuropathie-Risiko unter Statinen getroffen werden konnte. Beruhigende Ergebnisse liefert indes eine kleine prospektive Fall-Kontroll-Studie, die von der niederländischen Arbeitsgruppe selbst durchgeführt wurde: Dazu wurden die Daten von 333 Patienten mit axonaler Poly­neuropathie unklarer Genese ausgewertet und anhand eines Propensity-Score-Verfahrens mit den Daten von 283 gesunden Personen verglichen. Es zeigte sich, dass Patienten mit einer Polyneuropathie deutlich seltener Statine ein­genommen hatten als die Kontrollen (Odds Ratio 0,56; 95%-Konfidenzintervall 0,34 bis 0,95). Eine Statin-Therapie scheint das Risiko für Poly­neuropathie somit nicht zu erhöhen. |

Quelle

Warendorf JK et al. Statins do not increase risk of polyneuropathy: A case-control study and literature review. Neurology 2019;92(18):e2136-e2144

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