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Silber verstärkt die Wirkung von Antibiotika

(cae). Silber könnte eine Waffe gegen die gefürchteten Antibiotikaresistenzen werden. Seine bekannten antimikrobiellen Wirkungen beruhen auf einer vermehrten Produktion reaktiver Sauerstoffspezies und einer erhöhten Permeabilität der Zellwand von Bakterien.

In den USA sind bereits seit einigen Jahren silberbeschichtete Beatmungsgeräte im Gebrauch, die die Rate von Pneumonien senken. Wissenschaftler um Ruben Morones-Ramirez vom Wyss Institute in Boston haben die antimikrobiellen Wirkungen erforscht und den zugrunde liegenden Wirkungsmechanismus dargelegt.

In In-vitro-Experimenten verstärkte Silber die Wirkung verschiedener Antibiotika wie Gentamicin, Ofloxacin und Ampicillin gegen den gramnegativen Bazillus E. coli um das 10- bis 1000-Fache. Bei Mäusen behandelten die Forscher durch E. coli hervorgerufene Infektionskrankheiten erfolgreich mit einer Kombination von Silber und Tetracyclinen, die normalerweise nicht gegen E. coli aktiv sind. Mäuse starben zu 90 Prozent an einer Peritonitis, wenn sie nur das gegen grampositive Bakterien wirksame Vancomycin erhielten; bei einer kombinierten Gabe von Vancomycin und Silber überlebten hingegen 90 Prozent.

Silberionen unterbrechen im Stoffwechsel von Bakterien einige Prozesse wie die Bildung von Disulfidbrücken und die Eisen-Homöostase. Dadurch bilden sich mehr reaktive Sauerstoffspezies, und bei gramnegativen Bakterien wird die Zellwand durchlässiger, was das Eindringen von Antibiotika erleichtert.

Toxikologische Untersuchungen ergaben, dass Silber in therapeutischen Dosen den Mäusen nicht schadet. Auch an in vitro kultivierten menschlichen Zellen war kein toxisches Potenzial erkennbar. Klinische Studien zur Toxizität von Silber stehen freilich noch aus.


Quelle: Morones-Ramirez JR, et al. Silver Enhances Antibiotic Activity Against Gram-Negative Bacteria. Sci Transl Med 2013;5:190ra81.

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