Prisma

Schon ein Becher Kaffee am Tag geht ans Herz

Das Pro und Contra von Kaffeegenuss wird immer wieder diskutiert. Aktuelle Ergebnisse der griechischen ATTICA-Studie weisen wieder einmal auf die negative Seite des Kaffeekonsums hin. Laut der Studie erhöht bereits ein Becher Kaffee täglich die Entzündungsparameter im Blut und fördert somit die Entstehung von Herzinfarkt.

Dass eine tägliche Aufnahme von ungefiltertem Kaffee die Cholesterinwerte im Blut erhöht, ist schon seit einiger Zeit bekannt. Inwiefern aber spielt Kaffee bei der Erhöhung von Entzündungsparametern wie Interleukin 6, C-reaktivem Protein, Serum-Amyloid-A und Tumornekrosefaktor eine Rolle? Dies herauszufinden, war die Aufgabe eines Wissenschaftlerteams um Antonis Zampelas von der Harakopio University Athen. Im Rahmen der ATTICA-Studie "Associations Between Coffee Consumption and Inflammatory Markers in Healthy Persons" untersuchten sie 3.042 Männer und Frauen auf einen Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Entzündungsparametern.

Ergebnis: Personen, die täglich mehr als 200 ml Kaffee konsumierten, hatten um 52 Prozent höhere Interleukin-6-Spiegel, um 34 Prozent höhere Werte an C-reaktivem Protein, um 45 Prozent erhöhte Serum-Amyloid-A-Spiegel und um 28 Prozent erhöhte Tumornekrosefaktor-Konzentrationen. Auch die Anzahl der weißen Blutkörperchen waren im Durchschnitt um 4 Prozent höher als bei der Vergleichsgruppe, die keinen Kaffee trank. Der Befund zeigt, dass ein täglicher Kaffeekonsum mit einer erhöhten kardiovaskulären Gefährdung in Verbindung stehen kann. Wie und warum die Prozesse ablaufen und welche Auswirkungen erhöhte Entzündungswerte auf kardiovaskuläre Erkrankungen tatsächlich haben, konnte aber noch nicht eindeutig geklärt werden. ral

Quelle: Am. J. Clin Nutr., 80, 862-867 (2004)

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