Kommentar

Betriebskrankenkassen: Geringere Einsparung durch aut idem

Bonn (im). Die Einsparerwartungen durch aut idem in 2002 halten die Betriebskrankenkassen für "deutlich überschätzt". In diesem Jahr werde die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) voraussichtlich 30 bis 40 Millionen Euro durch die Neuregelung sparen, so die Prognose des BKK-Bundesverbands, der federführend in Arzneifragen der GKV ist, am 1. Juli in Berlin.

Die von der Bundesgesundheitsministerin genannten jährlichen Einsparungen von 225 Millionen Euro seien für 2002 nicht zu erreichen. Wie berichtet, hatten die Kassen am 12. Juni die obere Preislinie des unteren Preisdrittels (aus dem die Apotheker auswählen müssen, wenn der Arzt nicht selbst schon preiswert verordnete oder die Substitution ausschloss) bekannt gegeben. Die nunmehr festgelegten 112 Wirkstoffe entsprächen einem Fünftel des gesamten Substitutionsmarktes, so der BKK-Bundesverband, für 289 Wirkstärken- und Packungsgrößen-Kombinationen sei die Preisobergrenze berechnet worden. Der Verband erwartet, dass eine vollständige Aut-idem-Regelung ab Mitte 2003 anwendbar ist. Seiner Ansicht nach können die Belastungen der Kassen durch steigende Arzneimittelausgaben (6,5 Prozent Plus in den ersten vier Monaten 2002 gegenüber dem Vorjahreszeitraum) nicht durch die Aut-idem-Neuregelung ausgeglichen werden.

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