Apotheker ohne Grenzen

Pharmazeutische Hilfe für Gaza hat begonnen

Stuttgart - 23.01.2024, 15:30 Uhr

Seit rund einer Woche sind zwei hauptamtliche Projektkoordinatoren von Apotheker ohne Grenzen in Amman in Jordanien. (Foto: Apotheker ohne Grenzen)

Seit rund einer Woche sind zwei hauptamtliche Projektkoordinatoren von Apotheker ohne Grenzen in Amman in Jordanien. (Foto: Apotheker ohne Grenzen)


Vergangenes Jahr waren pharmazeutische Hilfsorganisationen im Nahostkonflikt noch nicht aktiv. Es fehlten beispielsweise Partnerschaften vor Ort. Nun unterstützen die „Apotheker ohne Grenzen“ aber mit Arzneimitteln für chronische Krankheiten im Gaza-Streifen.

Im Oktober 2023 berichtete die DAZ, dass deutsche pharmazeutische Hilfsorganisationen im Nahostkonflikt bislang nicht aktiv waren. „Apotheker ohne Grenzen“ (AoG) beispielsweise war zuvor nicht in Israel und Palästina aktiv, es fehlten bestehende Partnerschaften vor Ort. Doch schnell stellte sich heraus, wie AoG auf seiner Webseite erklärt, dass der Bedarf an Arzneimitteln im Gaza-Streifen sehr hoch ist. Im Dezember 2023 wurde dann mit Anera (American Near East Refugee Aid) ein Partner gefunden, sodass AoG nach Weihnachten, eine erste Hilfslieferung im Wert von ca. 20.000 Euro nach Gaza schicken wollte. Weil viele Organisationen den Fokus ausschließlich auf Trauma- und Notfall-Medikamente legten, wollte AoG „den hohen Bedarf an Medikamenten für chronische Krankheiten in dieser akuten Notlage“ abdecken. 

Seitdem kann man auch zweckgebunden unter dem Stichwort „Nahost“ an AoG spenden.

Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank

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Am 22. Januar 2024 meldete AoG, dass die angeforderten Arzneimittel jetzt ausgeliefert werden könnten. Der Prüfungsprozess der Einfuhrdokumente sei erfolgreich abgeschlossen worden. Der zuständige Medikamentenlieferant Imres in den Niederlanden habe die Arzneimittel nach Amman in Jordanien gesendet. Zudem seien seit einer Woche zwei Projektkoordinatoren von AoG in Amman. Sie unterstützen den lokalen Partner Anera, der die Lieferung in Empfang nehme.

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Zudem haben die Hilfsorganisationen action medeor, Arbeiter-Samariter-Bund, Help – Hilfe zur Selbsthilfe und Malteser International vom Bündnis Aktion Deutschland Hilft im Dezember 2023 mit der Nothilfe in Gaza begonnen. Über einen lokalen ägyptischen Partner verteilen diese Organisationen Nahrungsmittelpakete, welche die Menschen direkt zu sich nehmen können, ohne diese zu kochen. 


Deutsche Apotheker Zeitung / dm
redaktion@daz.online


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