Weltweit 40 Prozent

WHO-Impfziel verfehlt

Stuttgart - 28.12.2021, 11:30 Uhr

40 Prozent globale Impfquote wollte die WHO bis Ende des Jahres, dieses Ziel wird jedoch nicht erreicht. (x / Foto: IMAGO / photothek)

40 Prozent globale Impfquote wollte die WHO bis Ende des Jahres, dieses Ziel wird jedoch nicht erreicht. (x / Foto: IMAGO / photothek)


Während reichere Länder eifrig mit Drittdosen boostern, gibt es viele Länder – vor allem in Afrika –, bei denen kaum Menschen geimpft sind. Das von der WHO im Sommer ausgegebene Ziel einer globalen Durchimpfung von 40 Prozent bis Ende 2021 wird nicht erreicht.

Dutzende Länder vor allem in Afrika werden das Ziel von 40 Prozent Corona-Geimpften bis Ende dieses Jahres verfehlen. Dieses Ziel hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Sommer ausgegeben. Kurz vor Weihnachten waren nach ihren Angaben in rund der Hälfte der 194 Mitgliedsländer noch keine 40 Prozent der Bevölkerung geimpft. In rund 40 Ländern waren es noch nicht einmal 10 Prozent.

722 Millionen Impfdosen über Covax

Weltweit wurden bis Dienstag mehr als 8,6 Milliarden Impfdosen verabreicht, dies allerdings überwiegend in Ländern mit hohen Einkommen, die eigene Verträge mit Impfstoffherstellern hatten. Dutzende Länder waren auf die Belieferung durch das von der WHO mitgegründete solidarische Programm Covax angewiesen.

Covax hatte monatelang zwar von den reichen Ländern Geld erhalten, um Impfstoffe zu kaufen, doch hatten die reichen Länder zunächst einen Großteil der Impfstoffproduktion für sich gesichert. In den vergangenen Wochen zog die Auslieferung über Covax an. Bis kurz vor Weihnachten hatte Covax 722 Millionen Impfdosen ausgeliefert.

Durchimpfung im niedrigen zweistelligen Bereich

Während in Deutschland nach aktuellen WHO-Zahlen von Dienstag rund 171 Impfdosen pro 100 Einwohner verabreicht worden waren, waren es in Madagaskar erst knapp 2,7 und in der Demokratischen Republik Kongo 0,32. In den meisten Ländern Afrikas liegt die Zahl höchstens im niedrigen zweistelligen Bereich.

Nach Überzeugung der Pharmaindustrie ist nicht ein Mangel an Impfdosen dafür verantwortlich. Die Industrie hat nach Schätzungen des Pharmaverbands IFPMA im Dezember rund 1,4 Milliarden Impfdosen hergestellt. Vielmehr sei die Impfskepsis in vielen Ländern groß und viele hätten ein Problem, die Impfstoffverteilung zu organisieren. Die WHO sagt dagegen, Dutzende Länder wären bereit, wenn sie die Impfdosen bekämen.

Mehr zum Thema

Viele reiche Länder haben zusammen mehr als eine Milliarde Impfdosen als Spende versprochen. Allerdings ließen die Lieferungen nach Angaben der WHO oft lange auf sich warten. Einiges Material habe zudem nur noch wenige Wochen bis zum Ablaufdatum, was eine zeitgerechte Verteilung kompliziert mache.


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Die Idee hinter der COVAX-Initiative

Damit die COVID-19-Impfung nicht vom Geldbeutel abhängt

Schon an die nächsten Varianten denken

Gefriergetrockneter Moderna-Nachahmer aus Afrika ab 2024?

Aus Vorsicht: Briten unter 40 bekommen Alternative zu Astrazeneca

Die Corona-News des Tages

Immer mehr Menschen von Post-Covid-Syndrom betroffen

Die Corona-News des Tages

Giffey: Kinder bevorzugt impfen

Die Corona-News des Tages

PEI: Kein Risiko durch bestimmte Impfstoff-Verunreinigungen

Die Corona-News des Tages

Kein klares Bild bei Myokarditis und Corona-Impfung

Die Corona-News des Tages

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.