Vorsicht bei rohem Fonduefleisch

Campylobacter zu Weihnachten

Stuttgart - 23.12.2021, 07:00 Uhr

Um sich die Feiertage nicht zu verderben, sollte man darauf achten, rohes Fleisch von verzehrbereiten Lebensmitteln fernzuhalten und nicht mit demselben Besteck zu berühren. (Foto: Marina Lohrbach / AdobeStock)

Um sich die Feiertage nicht zu verderben, sollte man darauf achten, rohes Fleisch von verzehrbereiten Lebensmitteln fernzuhalten und nicht mit demselben Besteck zu berühren. (Foto: Marina Lohrbach / AdobeStock)


Steht bei Ihnen auch Fondue oder Raclette auf dem Weihnachts- oder Silvestermenü? Dann sollten Sie ein paar hygienische Punkte beherzigen, um Campylobacter-Durchfälle zu vermeiden.

Die Feiertage stehen bevor und erfahrungsgemäß wird über Weihnachten reichlich geschlemmt. Forscher des Robert-Koch-Instituts beobachteten in den vergangenen Jahren jeden Winter zwei Wellen von Infektionen mit Bakterien der Gattung Campylobacter, die nach einer Inkubationszeit von zwei bis fünf Tagen eine Durchfallerkrankung auslösen können. Verdächtig erschien den Wissenschaftlern das Auftreten der Infektionswellen wenige Tage nach Weihnachten bzw. nach dem Jahreswechsel. 

Um dem Phänomen auf die Spur zu kommen, führten sie eine Fallkontrollstudie durch. Sie paarten 182 Patienten, die zwischen Ende Dezember 2018 und Anfang Januar 2019 an einer Campylobacter-Enteritis erkrankten, mit 260 Kontrollpatienten, die vor oder nach diesem Zeitraum erkrankten. Mithilfe eines Online-Fragebogens fragten die Epidemiologen unter anderem die Ernährung der Teilnehmer rund um das Jahresende ab. Beliebt waren Speisen, die auf einem Raclettegrill (32 %) oder mit einem Fondue (16 %) zubereitet wurden. Meistens servierten die Probanden der Studie dabei Fleisch. Auffällig war, dass Teilnehmer, die über die Feiertage eine Raclette- oder Fondue-Mahlzeit zu sich nahmen, im Anschluss häufiger an einer Campylobacter-Enteritis litten als Kontrollpersonen, die andere Mahlzeiten zubereiteten.

Viele Erkrankte gaben zudem an, im Laufe des Abends rohes Fleisch mit der bloßen Hand berührt zu haben oder rohes und gegartes Fleisch auf demselben Teller aufbewahrt zu haben. Besonders hoch war das Erkrankungsrisiko für Probanden, die rohes Geflügel handhabten. Um sich die Feiertage nicht zu verderben, sollte man daher darauf achten, rohes Fleisch von verzehrbereiten Lebensmitteln fernzuhalten und nicht mit demselben Besteck zu berühren. Außerdem sollten Arbeitsflächen und Hände nach der Verarbeitung von rohem Fleisch gründlich gereinigt werden.


Marina Buchheit-Gusmão, Apothekerin
redaktion@daz.online


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