STIKO-Empfehlung

COVID-19-Impfstoff Janssen: Eine Dosis genügt nicht

Stuttgart - 07.10.2021, 17:00 Uhr

Die STIKO rät, dass der Impfschutz nach einer Dosis mit dem Janssen COVID-19-Impfstoff vier Wochen später mit einem mRNA-Impfstoff optimiert werden soll. (s / Foto: syhin_stas / AdobeStock) 

Die STIKO rät, dass der Impfschutz nach einer Dosis mit dem Janssen COVID-19-Impfstoff vier Wochen später mit einem mRNA-Impfstoff optimiert werden soll. (s / Foto: syhin_stas / AdobeStock) 


Die Einmaldosis galt als Vorteil des COVID-19-Impfstoffs von Janssen (Johnson & Johnson). Nun rät die STIKO, dass eine Grundimmunisierung – „aufgrund des ungenügenden Impfschutzes“ – mit einem mRNA-Impfstoff als zweite Dosis optimiert werden soll.

Das schnelle Einmal-Impfschema mit dem COVID-19-Impfstoff von Janssen (Johnson & Johnson) schützt wohl doch nicht so gut vor einer COVID-19-Erkrankung, wie gedacht: „Im Verhältnis zur Anzahl der verabreichten Impfstoffdosen werden in Deutschland die meisten COVID-19-Impfdurchbruchserkrankungen bei Personen beobachtet, die mit der COVID-19 Vaccine Janssen geimpft wurden“, erklärt die STIKO (Ständige Impfkommission) in einer Mitteilung vom 7. Oktober. Zudem sei für den Janssen-Impfstoff, verglichen mit anderen zugelassenen Corona-Impfstoffen, „eine vergleichsweise geringe Impfstoffwirksamkeit gegenüber der Delta-Variante beobachtet“, teilt die STIKO mit. Den Impfschutz nach einer Janssen-Dosis ordnet sie als „ungenügend“ ein.

Zweite Impfdosis mit mRNA-Impfstoff

Aus diesen Gründen spricht sich die Ständige Impfkommission nun dafür aus, dass die Grundimmunisierung mit dem Vektorimpfstoff von Janssen mit einer zweiten Dosis eines mRNA-Impfstoffs optimiert werden soll. Der Impfabstand soll vier Wochen betragen. Auch bereits mit Janssen Geimpfte sollen eine weitere Dosis einer mRNA-Vakzine erhalten.

Janssen hatte erst im August Daten aus zwei Phase1/2a-Studien veröffentlicht. Die Studie war initiiert worden, um den „möglichen Bedarf an Auffrischimpfungen“ zu evaluieren. Dabei ging es jedoch um einen Booster mit der Vektorvakzine und nicht, wie nun von der STIKO empfohlen, mit einem mRNA-Impstoff. Janssen erklärte damals, dass „eine Auffrischungsdosis des COVID-19-Impfstoffs von Janssen die Antikörperreaktionen bei Studienteilnehmern stärken kann, die zuvor unseren Impfstoff erhalten hatten“.

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Auch das Impfschema mit dem Vektorimpfstoff von AstraZeneca hat die STIKO bereits angepasst. Sie empfahl am 1. Juli, dass alle einmal AstraZeneca-Geimpften künftig keine zweite Dosis mit der Vakzine erhalten sollten, sondern stattdessen als zweite Dosis einen mRNA-Impfstoff. Die heterologe Impfserie hatte sich in Studien als überlegen erwiesen.

Der STIKO-Beschlussentwurf und die wissenschaftliche Begründung durchlaufen nun das Stellungnahmeverfahren, Änderungen sind daher noch möglich. Die endgültige Aktualisierung der STIKO-Empfehlung wird die STIKO „zeitnah“ im Epidemiologischen Bulletin veröffentlichen.


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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