Ernährung

Ernährung à la Altsteinzeit – Ultima Ratio der Prävention?

Von den Fehlschlüssen eines scheinbar über zeugenden Ernährungskonzepts

Alexander Ströhle und Andreas Hahn

Wer in der Praxis mit ernährungswissenschaftlichen und ernährungsmedizinischen Fragestellungen befasst ist, der kennt unzweifelhaft dieses Dilemma: Welche wissenschaftlich gesicherten Empfehlungen zu einer langfristig gesund erhaltenden, präventiv wirksamen Ernährung können gegeben werden? Es scheint kein Studienergebnis zu existieren, dem nicht ein anderes widerspricht: Mal stellen Ballaststoffe einen Schutzfaktor vor kolorektalen Tumoren dar, dann wieder nicht. Galten lange Zeit Folsäure und Antioxidanzien als ultimative Protektoren, so werden die Verbindungen plötzlich mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität in Verbindung gebracht. Auch innerhalb des akademischen Establishments gehen die Meinungen darüber auseinander, wie eine "gesunde Ernährung" generell beschaffen sein sollte – davon zeugt nicht zuletzt die Kontroverse um die "richtige(n)" Ernährungspyramide(n). Angesichts dessen nimmt es nicht Wunder, dass Orientierung Not tut. Und Orientierung scheint gefunden zu sein. Diesmal in Gestalt von Naturgeschichte und Evolutionsbiologie. Charles Darwin erscheint plötzlich als moderner Ernährungsratgeber, der aus der "babylonischen Ernährungs-ver(w)irrung" befreien soll. Kann das gutgehen?

Konfrontiert man den Mediziner S. Boyd Eaton, Professor an der Emory University in Atlanta (USA), mit dieser Frage, so fällt seine Antwort eindeutig aus: Nach seiner Überzeugung können Evolutionsbiologie und Naturgeschichte nicht nur Erhellendes, sondern vielmehr Fundamentales zur Ernährungsmedizin beitragen. Diese Auffassung hatte Eaton bereits 1985 in einer oft zitierten, im New England Journal of Medicine publizierten und vielleicht auch deshalb lange wenig hinterfragten Arbeit zu den präventivmedizinischen Implikationen der Steinzeiternährung (syn. paläolithische Ernährung) ausführlich begründet [1]. Seit dieser Zeit zählt Eaton zu den Pionieren der "Evolutionären Ernährungswissenschaft" (EEW), die insbesondere in ihrer populären Ausrichtung (Pop-EEW) auf eine wachsende Resonanz stößt [2 – 7].

Pop-EEW – Konzept und Begründung

Dass die Pop-EEW viele unkritische Anhänger gefunden hat, erklärt sich aus ihrem ebenso einfachen wie plausiblen Grundgedanken [5]:

Analog zu den anatomisch-morphologischen Strukturen, so die These, haben sich auch die Stoffwechselmerkmale des menschlichen Organismus im Verlauf der Evolution via Selektion herausgebildet; sie sind Anpassungen an eine prähistorische Nahrungsumwelt. Da Evolution im Allgemeinen und komplexe Anpassungsprozesse im Besonderen sehr lange Zeiträume in Anspruch nehmen, sind die Stoffwechselfunktionen des modernen Menschen noch immer genetisch auf die Ernährungsweise seiner jagenden und sammelnden Vorfahren im Pleistozän (erdgeschichtliche Epoche im Zeitraum von 1,8 Millionen bis 10.000 Jahre vor heute) bzw. im Paläolithikum (archäologische Epoche im Zeitraum von 2,4 Millionen bis 10.000 Jahre vor heute) "programmiert" [1, 8]. Deshalb lässt sich die Frage nach der "optimalen" Ernährung für Anhänger der "Paläo-Diät" vergleichsweise einfach beantworten. Motto: "Willst du gesund sein, dann biete deinen altsteinzeitlichen Genen altsteinzeitliche Nahrung!" [8 – 10].

Die erwähnte Anpassungsthese soll aber nicht nur die Frage nach den alimentären Notwendigkeiten des modernen Menschen beantworten. Sie wird auch herangezogen, wenn es gilt, die Grenzen seiner metabolischen Flexibilität zu erklären. Das soll nämlich immer dann der Fall sein, wenn der Mensch sich in einer Form ernährt, die nicht mehr den steinzeitlichen Gegebenheiten entspricht. Ergo soll gelten: Kostformen, die vom altsteinzeitlichen Muster abweichen, entsprechen nicht unseren Genen, beeinträchtigen deshalb die Gesundheit und führen zu Erkrankungen. Denn seit Einführung des Ackerbaus vor 12.000 – 10.000 Jahren habe der Mensch keine Möglichkeit gehabt, sich genetisch an die "neuen" Ernährungsverhältnisse anzupassen [1, 11– 14]. Ob "Veränderungen des Fett- und Zuckerstoffwechsels", "Allergien und Unverträglichkeiten auf die neolithischen Nahrungsmittel (z. B. Allergie auf Soja, Erdnuss, Milch, Ei, glutenhaltige Getreide; Unverträglichkeiten wie Lactose- und Fructose-Intoleranz, Zöliakie)" oder "Übergewicht, Zuckerkrankheit, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebserkrankungen" [15] – all das gilt den Protagonisten der populärwissenschaftlichen Steinzeiternährung als Folge der fehlenden Anpassung an die poststeinzeitliche Ernährung.

Altsteinzeitliche Lebensmittelauswahl

Eine Ernährung nach dem Paläo-Prinzip beinhaltet den Verzehr von Wildfleisch und -fisch, Meeresfrüchten, Insekten, Eiern von Vögeln und Reptilien, Frucht- und Knollengewächsen sowie Blattgemüsen, Nüssen und Honig. Getreide, Milch von Säugern (Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch), Leguminosen sowie Speiseöle und -salz, isolierte Zucker und daraus hergestellte Erzeugnisse fehlen hingegen ebenso wie alkoholhaltige Getränke (Bier, Wein) (siehe Abb. 1).


Abb. 1: Bei der Paläo-Diät sind Wildfleisch und -fisch, Meeresfrüchte, Insekten, Eier, Frucht- und Knollengewächse sowie Blattgemüse, Nüsse und Honig erlaubt. Getreide, Milch, Leguminosen sowie Speiseöle und -salz, isolierte Zucker und daraus hergestellte Erzeugnisse sollen dagegen gemieden werden.

Insbesondere Getreide- und Milchprodukte werden vom Standpunkt der auf Altsteinzeit programmierten Biologie des Menschen als "Johnny-come-latelies” [16] bezeichnet. Tatsächlich handelt es sich hierbei um Nahrungsmittel, die erst im Zuge der neolithischen Revolution, d. h. mit dem Aufkommen von Ackerbau und Viehzucht vor etwa 11.000 Jahren, Eingang in die menschliche Ernährung gefunden haben (siehe Tab. 1).


Tab. 1: Zeitliches Auftreten von Lebensmitteln seit Beginn des Neolithikums [2]

Lebensmittel
Zeitliche Erstdokumentation
Getreide
Emmer und Einkorn
Gerste
Reis
Mais
∼ 11.000 – 10.000 v. Chr.
∼ 10.000 v. Chr.
∼ 10.000 v. Chr.
∼ 9000 v. Chr.
Milch(produkte)
∼ 11.000 v. Chr. (Domestikation von Schafen)
∼ 10.000 v. Chr. (Domestikation von Ziegen und Rindern)
∼ 6100 – 5500 v. Chr. (direkte chemische Belege)
Sonstiges
Leguminosen
Speisesalz
Speiseöle
Zucker
∼ 7000 – 6000 v. Chr.
6200 – 5600 v. Chr.
∼ 6000 – 5000 v. Chr.
∼ 500 v. Chr.
Alkoholische Getränke:
Wein
Bier
Spirituosen
∼ 5400 v. Chr.
∼ 4000 v. Chr.
∼ 800 – 1300 n. Chr.

Das Paläo-Konzept auf dem Prüfstand

Die Pop-EEW basiert, wie eingangs kurz dargestellt, auf einer Reihe von Thesen, die einer biotheoretischen Analyse nicht standhalten und deren Erklärungsansätze teilweise schlicht falsch sind. Dies soll hier aber nicht im Mittelpunkt stehen (für eine Übersicht siehe Tab. 2).

Tab. 2: Biotheoretische Grundannahmen des "Paläo-Konzepts" und ihre Beurteilung [2, 5, 7]

These
Inhalt
Kritik
Anpassungsthese
  • Die physiologisch-biochemischen Merkmale des Menschen sind Anpassungen an eine prähistorische Umwelt. Genauer: Der menschliche Organismus wurde durch Anpassungsprozesse an eine bestimmte Nahrung adaptiert.
  • Evolutionäre Anpassungsprozesse verlaufen grundsätzlich asymmetrisch: Danach sind es immer die Organismen, die sich (genetisch) an die sich wandelnde Umwelt anzupassen haben. Damit soll gelten: Umwelt determiniert Organismus.
→ Die passende, d. h. gesundheitlich optimale Nahrung kann nur jene sein, an die sich der Mensch im Verlauf der Evolution (genetisch) angepasst hat.
  • Die Anpassungsthese beruht auf einer sehr einseitigen Sicht der Organismus-Umwelt-Beziehung. Es ist zwar korrekt, dass Organismen auch via Selektion an wandelnde (Nahrungs-)Umweltbedingungen angepasst werden. Aber ebenso trifft es zu, dass Lebewesen ihre Umwelt aktiv modifizieren, einzelne Umweltfaktoren selektieren und die Umweltbedingungen mitunter gezielt zu ihrem Nutzen verändern − ein Umstand, der als Nischenkonstruktion bezeichnet wird. Danach ist es nicht nur der Organismus, der sich (genetisch) an die wandelnde Umwelt anpasst, sondern umgekehrt: der Organismus passt auch die Umwelt seinen Bedürfnissen an.
  • Der Mensch hat das alle Lebewesen auszeichnende Potenzial zum konstruktiven Eingriff in die Umwelt kulturtechnologisch erweitert. Die Fähigkeit zur kulturellen Evolution ist es deshalb auch, die den Menschen gerade nicht in eine "artspezifische Umwelt" einbindet. Vielmehr ist der Mensch − biologisch und kulturell − als ein sich opportunistisch verhaltender Generalist anzusehen, dessen primäres Kennzeichen darin besteht, eine hohe Anpassungsfähigkeit an variierende Umwelten zu besitzen.
→ Die passende, d. h. gesundheitlich optimale Nahrung ist jene, die der Mensch im Verlauf der Kulturentwicklung passend gemacht hat.
Korrespondenzthese
  • Das Nahrungsumfeld, an das sich der Stoffwechsel des Menschen angepasst haben soll, ist ärchäologisch das des Paläolithikums (etwa 2,6 Mio bis 8000 Jahre v. Chr.) bzw. geologisch das des Pleistozäns (1,8 Mio bis 10.000 Jahre v. Chr.).
  • Die altsteinzeitliche, d. h. genetisch angepasste Kost des Menschen lässt sich gut charakterisieren − qualitativ und (semi)quantitativ.
  • Die etwa 2,6 Millionen Jahre umspannende Epoche des Paläolithikums war keineswegs von einheitlichen Umweltverhältnissen geprägt. Entsprechend dürfte die Nahrungsverfügbarkeit und damit auch die Ernährungsweise zeitlich und geographisch stark variiert haben.
  • Die Rekonstruktion der altsteinzeitlichen Ernährung bereitet methodisch Probleme. Archäologisch-fossile Funde und deren chemisch-physikalische Untersuchung (z. B. mittels Isotopenverfahren) erlauben es allenfalls, Tendenzen im Essverhalten unserer prähistorischen Vorfahren auszumachen.
  • Als sicher kann gelten, dass die Vorfahren des Menschen – ausgehend von den Australopithecinen bis hin zum modernen H. sapiens – eine flexible, opportunistische und omnivore Nahrungsstrategie verfolgten. Eine solche erlaubt es, in Abhängigkeit von Habitat und Jahreszeit alle Nahrungsressourcen effizient zu nutzen. Kenn zeichnendes Merkmal der Homininen wäre demzufolge ihre Nichtspezialisiertheit auf be stimmte Nahrungsressourcen. Die Frage nach den Anteilen tierischer und pflanzlicher Nahrung und damit die Frage nach den Makronährstoffrelationen bleibt damit jedoch unbe antwortet.

Tab. 2: Biotheoretische Grundannahmen des "Paläo-Konzepts" und ihre Beurteilung [2, 5, 7] (Fortsetzung)

These
Inhalt
Kritik
Genetische
Konstanzthese
  • Das genetische Material von Homo sapiens hat sich während der letzten 40.000 Jahre praktisch nicht verändert.
  • Der Zeitraum seit der neo lithischen Revolution war nicht ausreichend, um Anpassungs prozesse zu ermöglichen.
→ Der Organismus des heute lebenden Menschen ist nach wie vor an die Ernährung des Paläolithikums angepasst – und nur an diese.
  • Genetische und morphologische Evolution korrelieren nur schwach. Prinzipiell hat seit Einführung des Ackerbaus ausreichend Zeit bestanden, um physiologisch relevante genetische und/oder phänotypische Veränderungen zu ermöglichen. Experimentelle Studien zeigen, dass im Durchschnitt bereits 25 Generationen ausreichend sind, um ein Merkmal in einer Population via Selektion zu fixieren und dessen Ausbreitung zu ermöglichen.
  • Die genzentrierte Sicht von Vererbung ist unzureichend, da neben genetischen auch extragenetische Faktoren vererbt werden.
  • Es stellt sich nicht die Frage, ob die genetischen Veränderungen in ihrem Ausmaß als gering zu bezeichnen sind oder nicht, sondern lediglich, ob sie physio logisch relevant sind.
Optimalitätsthese
  • Es wird geltend gemacht, dass das Prinzip der natürlichen Selektion langfristig dafür Sorge trägt, Organismen optimal an ihre entsprechende Umwelt anzupassen.
  • Nahrungsfaktoren, die Bestandteil des evolutiv relevanten Realitätsbereichs waren, müssen sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht optimal sein.
→ Die aus präventiv-medizinischer Sicht ideale Nahrung ist jene, die im Verlauf des Paläolithikums verzehrt worden war.
  • Evolutiver Erfolg ist nicht als Indiz für optimale (An)Gepasstheit zu werten. Vielmehr folgt aus den Aussagen zur evolutiven Bewährung von Nahrungsfaktoren lediglich und trivialerweise, dass diese im Kontext des gesamten Lebensstils überlebensadäquat gewesen waren bzw. sind. Diese Feststellung trifft allerdings auf alle (prä)historisch bewährten Ernährungsweisen zu.

Von Interesse ist vielmehr, wie eine Ernährungsweise nach dem Paläo-Konzept ernährungsphysiologisch und präventivmedizinisch zu bewerten ist.

Ernährungsphysiologische Beurteilung

Die Bewertung der "Paläo-Diät" ist zunächst dadurch erschwert, dass es sich keinesfalls um eine homogene Ernährungsweise handelt (siehe Kasten "Variable Kost bei modernen Jägern und Sammlern").

Variable Kost bei modernen Jägern und Sammlern


Populäre Darstellungen vermitteln den Eindruck, die Ernährungsweise von Jägern und Sammlern lasse sich als uniform und homogen beschreiben. Tatsächlich aber variiert ihr Essverhalten erheblich und reicht von einer fast rein animalischen bis hin zu einer vorwiegend auf pflanzlichen Ressourcen basierenden Nahrung. So ergaben ethnographische Auswertungen von weltweit 229 Jäger- und Sammlervölkern, dass der Anteil pflanzlicher Kost zwischen 0 und 85% variiert, während tierische Nahrung einen Beitrag von 6 bis 100% leistet [17, 18]. Diese beeindruckende Variation in der Lebensmittelauswahl spiegelt sich in der Makronährstoffverteilung wider. So schwankt der Kohlenhydratanteil der Nahrung aller 229 Jäger- und Sammler-Völker zwischen 10 und 50 Energie% – ein Umstand, der auf die unterschiedlichen geographischen und klimatischen Lebensverhältnisse der Wildbeutergesellschaften zurückzuführen ist [19].

Mit der Einsicht vor Augen, dass die Ernährungsweise des archaischen, ursprünglich in Ostafrika beheimateten H. sapiens ähnlich variabel gewesen sein muss, wie sie für moderne Jäger und Sammler beschrieben ist, wurden kürzlich detaillierte Neuberechnungen zur paläolithischen Kost angestellt. Basierend auf der plausiblen Annahme, dass der Anteil tierischer und pflanzlicher Nahrung zwischen 30 und 70 Energie% variieren konnte, ergaben sich für die Hauptnährstoffe folgende Schwankungsbreiten: 20-72 Energie% Fett, 19-48 Energie% Kohlenhydrate und 8-35 Energie% Protein (gemittelte Werte: 30-39 Energie% Fett, ca. 40 Energie% Kohlenhydrate und 25-29 Energie% Protein [20]).

Zusammenfassend lässt sich die Ernährung von modernen und archaischen Jägern und Sammlern – und damit auch "die" Steinzeiternährung – als extrem variabel kennzeichnen. Ein spezifisches Verhältnis pflanzlicher und tierischer Nahrung ist ebenso wenig zu erkennen wie eine eindeutig bestimmte Makronährstoffverteilung. In quantitativer Hinsicht ist daher schwer zu sehen, dass eine "typische paläolithische Kost" existieren soll, die als Referenzstandard für moderne Ernährungsempfehlungen dienen könnte.

Quelle: [7]

Vielmehr existieren verschiedene Ausprägungen, wobei die Empfehlungen zur Lebensmittelauswahl mitunter deutlich differieren. So ist für manche Paläo-Protagonisten jede beliebige Relation pflanzlicher und tierischer Lebensmittel "genetisch angepasst" [21, 22], während andere die Notwendigkeit eines hohen Verzehrs von Fleisch und Fisch (etwa 55 Prozent der Gesamtenergieaufnahme) [8] betonen. Sehen die einen den (relativ) hohen Kohlenhydratanteil moderner Ernährungsformen als Ursache an für verschiedene Erkrankungen [23-25], gepaart mit der Empfehlung, die Kohlenhydrataufnahme zu verringern [18, 26], so verneinen dies andere und betonen gerade die Angepasstheit des humanen Stoffwechsels an eine hohe Kohlenhydratzufuhr [21, 27]. Schon dadurch besitzen die Vorgaben zur Steinzeiternährung eine gewisse Beliebigkeit.

Allerdings lässt sich für die verschiedenen Formen der Paläo-Diät dennoch eine Reihe allgemeiner Charakteristika identifizieren. Dazu zählen bei einem angenommenen Verhältnis tierischer und pflanzlicher Nahrungsmittel von etwa 1:1 [2]:

  • Makronährstoffverhältnis, worunter die Energieprozentrelationen der Gesamtenergieaufnahme zu verstehen sind, die auf Kohlenhydrate, Fette und Proteine entfallen.

  • glykämische Last (GL), d. h. die summierten und gemittelten Produkte aus glykämischem Index (GI) und dem Kohlenhydratgehalt (pro 100 g) aller verzehrten Lebensmittel.

  • Ballaststoffgehalt, also die absolute Masse an Ballaststoffen.

  • Fettsäurenzusammensetzung im Hinblick auf die absoluten und relativen Gehalte an gesättigten, einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Omega-3- und Omega-6- sowie Transfettsäuren.

  • Mikronährstoffdichte, d. h. der Quotient aus der Mineralstoff- bzw. Vitaminmasse und dem Energiegehalt; meist angegeben in µg oder mg pro 1000 kcal oder 418 kJ.

  • Natrium-Kalium-Verhältnis
  • Säurelast, d. h. die von der Nahrung ausgehende Nettobelastung des Organismus mit fixen Säuren ausgewiesen in Milliäquivalenten (mEq).

Wie aus Tabelle 3 hervorgeht, weist die Paläo-Diät im Mittel einen – verglichen mit den von nationalen Fachgesellschaften ausgesprochenen Empfehlungen – hohen Gehalt an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen auf.

Tab. 3: Allgemeine nährstoffbezogene Charakterisierung der Jäger- und Sammler-Kost [2, 28 – 29]

Nahrungsparameter
(Semi)quantitative Daten
Kohlenhydratanteile
Niedrig bis moderat (20 – 40 Energie%)
Fettanteil
Niedrig bis moderat (30 – 45 Energie%)
Proteinanteil
Hoch (19 35 Energie%)
Glykämische Last
Niedrig
Gehalt an gesättigten Fettsäuren
Niedrig (7,5 Energie%)
Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren
Hoch
Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren
Moderat
Gehalt an Omega-3-Fettsäuren
Hoch
Omega-3-Omega-6-Quotient
Hoch (2:1)
Ballaststoffgehalt
Hoch (>30 g/Tag)
Natrium-Kalium-Verhältnis
Niedrig (1:5)
Säurelast
Basenüberschuss

Bei Letzteren übersteigt der Kaliumgehalt den des Natriums um ein Vielfaches, sodass sich ein niedriger Natrium-Kalium-Quotient ergibt. Bei den Makronährstoffen fällt der hohe Proteinanteil zulasten des Kohlenhydratanteils auf. Bedingt durch die hohe Aufnahme an Gemüsen, Wurzelknollen, Pilzen und Obst liefert die Kost einen Überschuss an Basenäquivalenten; auch die Zufuhr an sekundären Pflanzenstoffen dürfte hoch sein. Auf der anderen Seite führt der Verzicht auf Fertigprodukte, Erzeugnisse aus Auszugsmehlen und isolierten Zuckern (die gab es in der Steinzeit in der Tat nicht!) zu einer niedrigen glykämischen Last; auch die Zufuhr an Trans-Fettsäuren ist gering.

Wie Tabelle 4 zeigt, sind die genannten Charakteristika der Paläo-Diät aus ernährungsphysiologischer Sicht weitgehend positiv zu beurteilen. Lediglich die hohe Fleischzufuhr und eine damit verbundene hohe Aufnahme an Hämeisen, heterocyclischen Aminen und polycyclischen Aromaten (entstehen beim Braten und Grillen) ist hinsichtlich des Risikos für kolorektale Tumoren kritisch zu bewerten.

Tab. 4: Stoffwechseleffekte und gesundheitliche Wirkungen einzelner "Paläo-spezifischer" Nahrungscharakteristika (zusammengestellt und erweitert nach [2, 30])

Nahrungscharakteristikum
Erläuterung
Stoffwechselwirkungen und systemische Effekte
Folgen für die Gesundheit
Verschiebung der Relation zwischen den Hauptnährstoffen zugunsten des Protein- und Fettanteils und zulasten der Kohlenhydrataufnahme.
  • Anstieg des HDL und Absenkung der Serum-Triglyceride.
  • Sättigungsgefühl↑
  • Postprandiale Thermogenese↑
  • Blutdruck↓
  • Gewichtsabnahme bzw. verbesserte Gewichtskontrolle
  • Risiko für koronare Herzkrankheiten↓(?)
Hohe Mikronährstoffdichte (Ausnahme: Folsäure, Calcium und Vitamin D)
Mikronährstoffe umfassen Vitamine, Vitaminoide (u. a. Carnitin, Cholin) und Mineralstoffe (Mengen- und Spurenelemente)
  • Optimierung der Zellfunktionen (Vitamin-B-abhängige Enzyme)
  • Immunabwehr↑
  • Sauerstofftransportkapazität im Blut und -speicherung im Muskel↑(Eisen-abhängige Hämoglobin- und Myoglobinsynthese)
  • kardiovaskuläre Risikofaktoren (Homocystein, oxidiertes LDL)↓
  • Körperliche Leistungsfähigkeit↑(?)
  • Infektanfälligkeit↓
  • Risiko für koronare Herzkrankheiten↓(?)
Hohe Aufnahme an Omega-3-Fettsäuren und hoher Omega-3-Omega-6-Quotient
  • Bei Omega-3-Fettsäuren wie α-Linolensäure (ALA) und ihren langkettigen Derivaten Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) handelt es sich um mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Ihre erste Doppelbindung befindet sich am 3. Kohlenstoffatom vom Methylende aus gezählt, worauf der Name zurückzuführen ist.
Effekte auf den Lipidstoffwechsel:

  • Triglyzeridkonzentration↓
Effekte auf Entzündungsparameter:

  • Antientzündliche Wirkung (↓Konzentration an bestimmten Prostaglandinen und Zytokinen)
Effekte auf das Endothel:

  • Verbesserung der Endothelfunktion, u. a. durch eine gesteigerte Synthese von Stickstoffmonoxid (NO)
  • Risiko für koronare Herzkrankheiten↓
Geringe Zufuhr an Transfettsäuren
  • Transfettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren mit einer oder mehreren Doppelbindungen, die in trans-Konfiguration vorliegen.
  • Sie entstehen u. a. bei der industriellen Härtung pflanzlicher Fette mittels Metallkatalysatoren.
Effekte auf den Lipidstoffwechsel:

  • LDL:HDL-Quotient↓
  • Lipoprotein(a)-Konzentration↓
  • Triglyzeride↓
Effekte auf Entzündungsparameter:

  • Proinflammatorische Wirkung (↓Konzentration an Interleukin-6 und an Tumor-Nekrose-Faktor alpha)
Effekte auf das Endothel:

  • reduziert das Risiko einer endothelialen Dysfunktion
  • Risiko für eine Fettstoffwechselstörung↓
  • Risiko für koronare Herzkrankheiten↓
Hohe Zufuhr an Ballaststoffen
  • Unter physiologischen Gesichtspunkten werden unter der Bezeichnung "Ballaststoffe" jene organischen Nahrungsbestandteile zusammengefasst, die von den körpereigenen Verdauungs enzymen nicht oder nur unvollständig abgebaut werden können. Zu den Ballaststoffen zählen u. a. die Nicht-Stärke-Polysaccharide (z. B. Cellulose, Hemicellulose), der Holzstoff Lignin sowie die resistente Stärke.
Effekte auf den Gastrointestinaltrakt:

  • Magenverweildauer↑
  • Transitzeit↓
  • Ammoniakbildung↓
Effekte auf den Lipidstoffwechsel:

  • Cholesterolsynthese der Leber↓
  • LDL-Konzentration↓
Effekte auf Entzündungsparameter:

  • Antientzündliche Wirkung (↓Konzentration an bestimmten Prostaglandinen und Zytokinen)
Effekte auf den Glukose- und Insulinstoffwechsel:

  • Postprandiale Insulinsekretion↓
  • 24-Stunden-Sekretion des C-Peptids↓
  • Insulinsensitivität↑
  • Risiko für koronare Herzkrankheiten↓
  • Risiko für Übergewicht/ Adipositas↓
  • Risiko für Diabetes mellitus Typ 2↓
  • Risiko für Dickdarmkrebs↓

Präventionsmedizinische Beurteilung

Bislang liegen keine kontrollierten, langfristigen Studien zu den Auswirkungen einer Ernährungsweise nach dem Paläo-Konzept vor (siehe Kasten "Stoffwechselstudien zur Paläo-Diät").

Abb. 2: Die Glucosetoleranz (gemessen als durchschnittliche Glucose AUC0-120 min) verbesserte sich in einer Studie bei Patienten mit ischämischer Herzer kran kung im Studienverlauf. Hellgrüne Balken: Studienbeginn, mittelgrüne Balken: nach sechs Wochen, dunkelgrüne Balken: nach zwölf Wochen Paläo- bzw. Konsensus-Mittelmeer-Diät.

Stoffwechselstudien zur Paläo-Diät


Datenlage: Bislang existieren nur vier, an wenigen Probanden durchgeführte Stoffwechselstudien, welche die gesundheitlichen Effekte einer Paläo-Diät überprüften. Drei der Studien wurden an Patienten mit ischämischer Herzerkrankung [31, 32] bzw. an Typ-2-Diabetikern [33] (Dauer: 3 Monate) durchgeführt; eine Studie erfolgte mit leicht übergewichtigen, körperlich inaktiven Probanden (Dauer: 10 Tage) [34].

Ergebnisse: Unter der Paläo-Diät kam es bei den übergewichtigen, aber ansonsten gesunden Personen (unabhängig vom Gewichtsverlust) zu einer Reduktion des Blutdrucks, einer verbesserten Glucosetoleranz und Insulinsensitivität und einem Abfall des Gesamt- und LDL-Cholesterols sowie der Serum-Triglyceride. Insbesondere Personen mit verminderter Insulinsensitivität profitierten von der Intervention.

Ähnliche Effekte wurden auch bei den Typ-2-Diabetikern (Paläo-Diät versus herkömmliche Diabetes-Diät) und den Patienten mit ischämischer Herzerkrankung (Paläo-Diät versus mediterrane Konsensus-Diät) erzielt. Bei Letzteren verbesserte sich die Glucosetoleranz umso mehr, je länger die Paläo-Diät praktiziert wurde (siehe Abb. 2). Ob diese Effekte spezifisch für die Paläo-Diät sind oder schlicht durch eine Verbesserung gegenüber der vorigen Ernährungsweise zustandekommen, muss derzeit dahingestellt bleiben.


Als Beleg für die positiven gesundheitlichen Effekte, die eine paläolithische Lebensmittelauswahl mit sich bringen soll, dienen daher häufig ethnologische Befunde von neuzeitlichen Wildbeutergesellschaften. Tatsächlich weisen moderne Jäger und Sammler im Allgemeinen eine sehr geringe Prävalenz an chronisch-degenerativen Erkrankungen wie Übergewicht bzw. Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2, Atherosklerose und Hypertonie auf. Auch bei körperlichen Leistungstests sowie im Hinblick auf die Gesamtcholesterolkonzentration im Serum schneiden diese Völker überaus positiv ab (siehe Tab. 5).

Tab. 5: Ausgewählte anthropometrische und laborchemische Parameter sowie sonstige gesundheitlich relevante Charakteristika von Jägern und Sammlern, Pflanzern, Ackerbauern und Hirten [6]

Parameter
Jäger und Sammler
Pflanzer
Ackerbauern
Hirten
m (männl.)
w (weibl.)
m
w
m
w
m
w
PAL1
1,71 – 2,15
1,51 – 1,88
1,87
1,79
2,28
2,31
1,3 – 1,8
1,3 – 1,6
Relative maximale Sauerstoffaufnahme-Kapazität [ml/kg/Minute]
47,1 – 56,4
k.A.
51,2 – 67,0
k.A.
63
k.A.
53,0 – 59,1
k.A.
Kardiopulmonale Leistungsfähigkeit
ausgezeichnet bis
überragend
k.A.
ausgezeichnet bis
überragend
k.A.
überragend
k.A.
überragend
k.A.
Hautfaltendicke (Trizeps) [mm]
4,4 – 4,9
k.A.
5 – 7
9 – 12
4,0 – 6,3
6 – 18
4,6 – 6,5
k.A.
BMI [kg/m2 ]
19 – 23
18 – 23
19 – 22
17 – 20
22 – 23
24 – 25
18 – 24
18 – 24
Serum-Gesamtcholesterolkonzentration [mg/dl]
101 – 146
105 – 132
107 – 160
121 – 170
132 – 167
139 – 180
166
135
Diabetes mellitus Prävalenz [%]
1,2 – 1,9
1,2 – 1,9
0,9 – 2,0
0,9 – 2,0
0,0 – 1,5
0,0 – 1,5
0,0
0,0
1. Physical Activity Level; zum Vergleich: In hochentwickelten Industrieländern weist die Mehrzahl der Bevölkerung einen PAL von 1,4-1,6 auf.

Allerdings muss unklar bleiben, ob diese Befunde auf die spezifische "Jäger-und-Sammler-Ernährung" als solche oder aber auf andere Lebensstilfaktoren zurückzuführen sind. Entsprechend lässt sich lediglich feststellen: Die Nahrung der rezenten Jäger und Sammler ist im Kontext des gesamten Lebensstils und unter Beachtung der Altersstruktur (siehe Kasten "Altersstruktur bei modernen Jägern und Sammlern") offenbar eine hinreichende Bedingung, das Risiko chronisch-degenerativer Erkrankungen zu minimieren [2, 6]. Eine Ausnahme hiervon scheinen die sich traditionell vorwiegend von Fisch und Fleisch ernährenden Inuits darzustellen. Entgegen einer landläufigen Meinung weisen sie eine hohe Atherosklerose-Prävalenz und Apoplexie-Mortalität auf (Literatur bei [35]). Die These also, dass eine an Fleisch reiche, kohlenhydratarme Paläo-Ernährung per se kardiovaskulär protektiv sein soll, muss damit in Frage gestellt werden [35]. Ähnliches gilt für die Knochengesundheit. So weisen Inuits eine geringe Knochendichte, einen beschleunigten altersassoziierten Knochenverlust und ein erhöhtes Osteopenierisiko auf [36 – 38].

Anzumerken ist, dass die an modernen Jägern und Sammlern erhobenen, in Tabelle 5 erwähnten Befunde auch auf andere traditionelle Ernährungsweisen zutreffen (siehe Tabelle 5) – und das, obwohl diese postpaläolithischen Ernährungsmuster teils erheblich vom steinzeitlichen Speiseplan abweichen. Es spricht daher vieles dafür, dass die oben genannten positiven gesundheitlichen Effekte eher auf grundlegende Lebensstilfaktoren (körperliche Aktivität, eukalorische Ernährung [6, 39 – 40], geringer psychosozialer Stress [41– 42], Licht- und UV-Exposition [43]) und weniger auf eine Paläo-spezifische Lebensmittelauswahl zurückzuführen sind [2, 6].


Altersstruktur bei modernen Jägern und Sammlern


Der Anteil der über 60 Jährigen liegt bei rezenten Jäger- und Sammlervölkern zwischen 5 und 9%; die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt beträgt 30 – 37 Jahre. Bei Erreichen des 15. Lebensjahres liegt die mittlere Lebenserwartung zwischen 19 (grönländische Inuits) und 35 – 40 Jahren (ostafrikanische San).

Quelle: [2]

Fazit

Menschen im Naturzustand, so das Postulat des Genfer Philosophen Jean-Jaques Rousseau, seien "kräftig, leichtfüßig und klaren Auges". Wenngleich Anthropologen sich mitunter skeptisch äußern zu den Lebensbedingungen unserer altsteinzeitlichen Vorfahren [44], so ist unstrittig: "Im Naturzustand" sind chronisch-degenerative Erkrankungen wie Adipositas, essenzielle Hypertonie, koronare Herzerkrankungen und Diabetes mellitus Typ 2 selten zu beobachten [6]. Die Ursachen hierfür sind allerdings vielschichtig. Neben körperlicher Aktivität, einer kalorisch knappen, aber mikronährstoff- sowie ballaststoffreichen Kost und einer damit verbundenen schlanken Körperstatur dürften auch psychosoziale (kleine Gruppen, Fehlen von chronischem Disstress) und chronobiologische Faktoren (ausreichend Schlaf) von gesundheitlicher Relevanz sein.

Kann die "Steinzeit-Ernährung" also empfohlen werden? Auch wenn die von deren Anhängern vorgebrachten Gründe auf den ersten Blick einleuchtend erscheinen: Das Konzept der Paläo-Diät besteht aus viel Plausibilität, gepaar mit zahlreichen Fehlschlüssen und wenig Evidenz. Es gibt deshalb keinen wissenschaftlichen Grund, weshalb man kulturhistorisch auf eine altsteinzeitliche Lebensmittelauswahl regridieren und die Errungenschaften traditioneller Ernährungskulturen ernährungsphysiologisch diffamieren müsste. Das, was von den liberal orientierten Protagonisten dieser Ernährungsform gepriesen wird, ist allerdings so allgemein, dass dem auch die etablierte Wissenschaft wenig vorhalten kann. Sollte die Botschaft einer modernen, liberalisierten Paläo-Diät nämlich lauten, bei der Nahrungsauswahl Gemüse, Salate, Pilze, Hülsenfrüchte, Nüsse, Obst, Geflügel und mageres Fleisch sowie Fisch zu präferieren, "Junk Food" möglichst zu meiden [45-46] und Vollkorn- sowie Milchprodukte in Abhängigkeit von der individuellen Verträglichkeit zu konsumieren [47] – dann ist diese Empfehlung nur zu begrüßen.


"Traditionen sind wie Laternenpfähle. Sie beleuchten den Weg, den wir gehen sollen. Nur Betrunkene halten sich daran fest. "


Englisches Sprichwort


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Autoren

Dr. Alexander Ströhle, Prof. Dr. Andreas Hahn


Korrespondenzadresse

Dr. Alexander Ströhle, Leibniz Universität Hannover, Institut für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung, Am Kleinen Felde 30, 30167 Hannover, E-Mail: stroehle@nutrition.uni-hannover.de



DAZ 2011, Nr. 50, S. 54

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