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Apothekenreform
FDP-Fraktionschef: „Finanzielle Mittel sind vorhanden“
FDP-Fraktionschef Christian Dürr ließ sich in der Dobben-Apotheke in Oldenburg über die wirtschaftliche Situation der Apotheken in Niedersachsen aufklären. Er lässt nicht gelten, dass die Gesetzliche Krankenversicherung kein Geld für die Apotheken hat.
Die Kampagne zeigt Wirkung: Immer mehr Politikerinnen und Politiker lassen sich über die Gründe für das Apothekensterben aufklären. Vor wenigen Tagen besuchte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) die St. Jakobi Apotheke in Schönebeck. Der CDU-Landtagsabgeordnete Tobias Krull war in der Nordpark-Apotheke in Magdeburg, der Gruppenvorsitzende der Partei Die Linke im Bundestag, Sören Pellmann, und die Gesundheitspolitikerin und sächsische Linken-Landtagsabgeordnete Susanne Schaper vor einer Weile schon in der Arkana-Apotheke in Leipzig.
Nun hat FDP-Bundestagsfraktionschef Christian Dürr die Oldenburger Dobben-Apotheke besucht und sich über die Lage vor Ort informiert. Die Apothekerinnen um die Vorstandsmitglieder der Apothekerkammer Niedersachsen Dr. Gabriele Röscheisen-Pfeifer (Inhaberin Dobben-Apotheke) und Silke Langer (Leiterin Alte Raben Apotheke in Hude) machten deutlich, dass die zunehmenden Apothekenschließungen in Niedersachsen eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheitsversorgung darstellen. Das geht aus einer Pressemitteilung vom Donnerstag vergangener Woche hervor.
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Sie forderten, dass etwas getan werden müsse, um die wirtschaftliche Basis der freiberuflich geführten Apotheken zu stärken und somit die Versorgung der Bevölkerung langfristig zu gewährleisten. Dürr zeigte Verständnis für die Sorgen der anwesenden Apothekerinnen und sicherte seine Unterstützung zu.
Bedeutung der freien Berufe
Der Fraktionschef unterstrich die Bedeutung der freien Berufe für die Wirtschaft. Mit Blick auf die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung sagte der Bundespolitiker: „Die finanziellen Mittel, um die Apotheken angemessen zu unterstützen, sind vorhanden.“
Seit 2009 haben in Niedersachsen 426 Apotheken geschlossen, ein Rückgang von zwanzig Prozent. Dies stellt den niedrigsten Stand der Apothekenzahl in Niedersachsen seit 44 Jahren dar. Besonders besorgniserregend ist die Situation in sogenannten strukturschwachen Regionen wie der Wesermarsch, wo es derzeit nur noch sieben Apotheken gibt.
Honorar auf dem Niveau von 2004
„Während die Gesamtkosten einer durchschnittlichen Apotheke in den letzten zehn Jahren um 59 Prozent gestiegen sind, befindet sich das Apothekenhonorar nach den letzten Kürzungen auf dem Niveau von 2004“, erläuterte Langer. Sie machte deutlich, dass diese Diskrepanz zwischen steigenden Kosten und stagnierender Vergütung eine ernste Bedrohung für die Existenz vieler Apotheken darstelle.
„Wir, die Apothekerinnen und Apotheker, haben den staatlichen Auftrag, die Bevölkerung mit Arzneimitteln zu versorgen. Im Gegenzug erwarten wir, dass die Politik dafür sorgt, dass wir von dem Betriebsergebnis existieren können“, forderte Röscheisen-Pfeifer deutlich.
2 Kommentare
"Dürre Aussage"
von Uwe Hansmann am 09.09.2024 um 12:49 Uhr
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AW: "Dürre Aussage"
von Ulrich Ströh am 09.09.2024 um 13:35 Uhr
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