Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

25.09.2022, 07:30 Uhr

Es gibt Geld für die ersten pharmazeutischen Dienstleistungen... (Foto: Alex Schelbert)

Es gibt Geld für die ersten pharmazeutischen Dienstleistungen... (Foto: Alex Schelbert)


Der Anfang ist gemacht: Die ersten pharmazeutischen Dienstleistungen sind erbracht – und die Honorare geflossen. Gut möglich, dass wir das Geld dringend brauchen, um damit den höheren Kassenabschlag zu finanzieren, der wohl kommen wird. Mit den Impfungen gegen Grippe außerhalb von Modellprojekten müssen wir noch warten – die Schiedsstelle kommt immer noch nicht zu Potte. Und laut einer Umfrage unter Fachexperten und Apothekers gehen die Befragten davon aus, dass auch 2023 noch 87 Prozent der Rezepte auf dem rosafarbenen Papier daherkommen. Ein Rückblick auf den Apotag: Gegen Ausschusseritis gibt' s noch keine Arznei, nicht mal Homöopathie. Vielleicht konnten sich die Delegierten deshalb nicht zu einer Meinung über Homöopathie durchringen – das machen dann andere mit einem Homöopa-Tea. Hier noch einen Feinschmecker-Tipp zum Wochenende: Zartes Hähnchen gegart in Medinait. 

19. September 2022

Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbands, hat sein Amt niedergelegt. Mein liebes Tagebuch, mit uns Apothekers konnte er nicht viel anfangen, ein Freund der Pharmazeuten war er nicht. Und mit den neuen Aufgaben der Apotheken wie Impfen oder gar mit den pharmazeutischen Dienstleistungen konnte er erst recht nichts anfangen. Er war einer, der gerne reflexartig das Dispensierrecht für Ärzte forderte. Auch beim Modellprojekt ARMIN, der intensiven Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker, tat er sich mit Kritik hervor, obwohl er noch wenige Jahre zuvor das Barmer Hausarzt/Hausapothekenmodell mitinitiiert hatte. Weigeldt ist wohl eher ein Arzt der alten Schule, die nicht wirklich verstehen können, dass sich die Aufgaben der Apotheken verändert haben und eine intensive Zusammenarbeit der beiden Heilberufe Arzt und Apotheker die Zukunft ist. Weigeldts Nachfolger ist Markus Beier, Allgemeinmediziner aus Erlangen und seit 2018 Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbands. Hoffen wir, dass sich mit ihm das Verhältnis zu uns Apothekers entspannt.

 

Beim diesjährigen Deutschen Apothekertag (DAT) in München machte sich die „Ausschusseritis“ breit, kritisiert Dr. Christian Rotta, Verleger beim Deutschen Apotheker Verlag, in seinem lesenswerten Kommentar zum DAT. Ja, auf dem Apothekertag gab’s viel zu diskutieren und zu entscheiden, 274 Seiten umfasste die Antragsmappe, aber über Anträge endgültig zu entscheiden oder gar abzustimmen, war eher die Ausnahme als die Regel – die Delegierten zeigten sich wenig entscheidungsfreudig: „Verweisung in den Ausschuss“ war die Zauberformel (und manchmal sogar „Übergang zum nächsten Antrag", ohne den Antrag weiter zu diskutieren). Rottas Resüme: „Die Ausschusseritis, das gleichermaßen virtuose wie hemmungslose Jonglieren mit Geschäftsordnungsanträgen zur Beendigung inhaltlicher Diskurse, führte zu einer fatalen Selbstentmachtung der Hauptversammlung.“ Als Ursache macht Rotta „zum einen eine beachtliche Anzahl suboptimal formulierter und auch in ihren Konsequenzen wenig durchdachte Anträge“ aus („bei denen offensichtlich auch die ABDA-Antragskommission vorab nicht Rücksprache mit den Antragstellern genommen hatte“). Zum anderen ein Zeitkorsett, das die Delegierten stark unter Druck setzte. Und auch für das DAT-Generalthema „Klima, Pharmazie und Gesundheit“ wäre es trotz oder gerade wegen seiner exorbitanten und existenziellen Bedeutung wohl besser gewesen, es im Rahmen eines eigenständigen Kongresses zu beleuchten, so Rotta.

20. September 2022

Die Zahl der ausgestellten und eingelösten E-Rezepte steigt langsam, aber sie steigt. Wobei die beiden Regionen Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein, in denen das E-Rezept seit 1. September offiziell an den Start ging, bisher noch relativ wenig zum Anstieg der eingelösten E-Rezepte beigetragen haben. Da für das von Phoenix und Noventi ins Leben gerufene Portal „gesund.de" das E-Rezept nach wie vor ein Zukunftsthema mit großer Priorität ist, verfolgt das Portal Markttendenzen und Präferenzen der Patientinnen und Patienten. Wie eine aktuelle Umfrage bei Fachexperten und engagierten Apothekerinnen und Apothekern Anfang September zeigt, gehen die Befragten davon aus, dass 2023 noch 87 Prozent aller Rezepte als Muster 16 (rosa Papierrezepte) ausgestellt werden, die übrigen 13 Prozent als E-Rezepte. Apothekerinnen und Apotheker schätzen die E-Rezept-Quote mit 10 Prozent sogar noch niedriger ein. Mein liebes Tagebuch, es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis das E-Rezept zur Normalität geworden ist. Auch für die Plattformanbieter von „gesund.de" steht im Mittelpunkt, eine einfache Lösung für die Patientinnen und Patienten anzubieten, mit der sie ausgedruckte E-Rezepte einfach und sicher über die App von „gesund.de" an die Apotheke ihrer Wahl übermitteln können. Mein liebes Tagebuch, dass dies allerdings so einfach nicht sein wird, ist seit letzter Woche deutlich geworden: Den direkten Weg aus dem E-Rezept-Fachdienst-Server in die Apps von „gesund.de" und anderen Plattformanbietern wird es so nicht geben. Der unlängst vom Bundeskabinett beschlossene Entwurf für ein Krankenhauspflege-Entlastungsgesetz sieht nämlich keine direkte Schnittstelle für Drittanbieter zum E-Rezept-Fachdienst vor. Und auch E-Rezept-Token dürfen dann nicht über Schnittstellen übertragen werden. Da bliebe für Drittanbieter nur übrig, dass die Patiententinnen und Patienten die ausgedruckten Token abfotografieren oder einscannen – aber auch das möchte die ABDA gerne unterbinden. Mein liebes Tagebuch, will man den größtmöglich sicheren Weg zur Apotheke vor Ort, dann sollten Drittanbieter-Schnittstellen in der Tat ausgeschlossen bleiben. Gematik-App oder elektronische Gesundheitskarte wären dann letztlich die beiden Wege, mit denen ein E-Rezept eingelöst werden kann. Ob’s so kommt?

21. September 2022

Nein, es kann uns Apothekers nicht gefallen, wenn Arzneimittelfirmen bei der Werbung für ihre Produkte auf den Internetseiten auch noch auf ausländische Versender verlinken. Apothekerin Margit Schlenk macht ihrem Ärger darüber Luft: Sie schreibt an den Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) und warnt vor Konsequenzen: Diese Hersteller setzen ihre enge Beziehung mit den Vor-Ort-Apotheken aufs Spiel, so die Apothekerin. Wenn einige Hersteller Werbung für rezeptfreie Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, die eigentlich apothekenexklusiv vertrieben werden, in den Sozialen Medien schalten, komme das bei ihr ebenso wie bei den Kolleginnen und Kollegen gar nicht gut an, so Schlenk, sie empfänden dies „als Schlag ins Gesicht der beratenden Vor-Ort-ApothekerInnen und PTA“. Mein liebes Tagebuch, den Ärger über das Verhalten so mancher Arzneimittelhersteller kann man voll und ganz verstehen. Sie wandte sich mit ihrem Brief an den BAH. Dessen Hauptgeschäftsführer, Dr. Hubertus Cranz, von Haus aus Apotheker, ließ keinen Zweifel daran, dass der BAH „schon immer und auch zukünftig ein starker Partner und Unterstützer der inhabergeführten Apotheke vor Ort“ war und ist. So habe sich der BAH in zahlreichen Initiativen gezielt für die Präsenzapotheken eingesetzt. Dass einzelne Hersteller ihre Produkte online bewerben und zum Beispiel auf die Seite der „Shop Apotheke“ verlinken, ändert nichts daran, dass der Verband sich den stationären Apotheken verbunden fühlt, lässt Cranz wissen. Mein liebes Tagebuch, das können wir nur unterstreichen: Der BAH hat erst vor Kurzem eine breit angelegte Kampagne gestartet mit Videos und Image-Anzeigen pro Apotheke vor Ort. Wenn aber einzelne Mitgliedsunternehmen des Verbands meinen, die Beziehung zu den stationären Apotheken aufs Spiel setzen zu müssen mit Internet-Links zu EU-Versendern, dann kann auch ein Verband nur wenig dagegen tun: „Es ist deren individuelle unternehmerische Entscheidung, die sich aus deren Wettbewerbssituation ergibt“, betont Cranz. Mein liebes Tagebuch, ganz machtlos sind Vor-Ort-Apotheken allerdings nicht. Apothekerin Schlenk weist darauf hin, dass viele Kolleginnen und Kollegen bereits Konsequenzen ziehen: Sie listeten Sortimente aus, wenn „so unpartnerschaftliches Verhalten an den Tag gelegt wird“.

 

Der Deutsche Apothekertag (DAT) hat es nicht geschafft, sich eine Meinung zur Homöopathie zu bilden, obwohl derzeit immer häufiger in den Medien und auf verschiedenen Kanälen das Pro und Kontra diskutiert wird. Dabei gab es auf dem DAT zwei Anträge, die eine Steilvorlage boten, wie sich Deutschlands Apotheken offiziell dazu positionieren wollen. Ausdiskutiert wurde nichts, statt dessen ging man in beiden Fällen zum nächsten Antrag über. Sieht nach Wegducken oder Kneifen aus. Aber die Homöopathie, ihre Befürworter und Gegner bleiben. Aktuell hat die Wissenschaftsjournalistin und Homöopathie-Kritikerin Mai Thi Nguyen-Kim in ihrer Sendung den inkonsequenten Umgang der Behörden mit der Homöopathie kritisiert. Sie vertritt den Standpunkt: Entweder handele es sich bei Homöopathika um wirksame Arzneimittel, dann müsse man sie auch als solche behandeln, oder eben nicht. Diese Diskrepanz versucht sie am Beispiel eines mit Globuli gesüßten Eistees namens HomöopaTea zu verdeutlichen. Darf man so etwas in den Verkehr bringen oder kollidiert das mit dem Arzneimittelrecht? Die Antworten der Behörden zu dieser Frage zeigen die Schwierigkeiten auf. Mein liebes Tagebuch, auch vor diesem Hintergrund: Schade, schade, dass der Deutsche Apothekertag die Chance verpasst hat, deutlich zu machen, dass – egal wie man zur Wirkweise steht – Homöopathika nicht aus Apotheken in Drogeriemärkte, Discounter oder zweifelhaften Internetshops abwandern sollten. Dann nämlich fehlt Rat aus der Apotheke, wann bei einem gesundheitlichen Problem die Grenze der Homöopathie und vielleicht sogar der Selbstmedikation erreicht ist – zum Nachteil der Patientinnen und Patienten.

 

Die gute Nachricht: Apotheken haben erstmals eine Auszahlung für erbrachte pharmazeutische Dienstleistungen erhalten. Ihren Bescheid erhielten sie vom Nacht- und Notdienstfonds des Deutschen Apothekerverbands. Allerdings war das erst ein Auftakt: Ausgezahlt wurden insgesamt knapp 7000 Euro für 89 Apotheken. Nun ja, ein Anfang ist gemacht, da ist noch Luft nach oben. Aber man muss erstmal damit beginnen. Und welche Leistungen wurden erbracht? 97 Kunden wurden in der Benutzung eines Inhalators geschult und bei 89 Hypertonie-Patienten wurde ein standardisierter Blutdruck-Check durchgeführt. 31 Patienten konnten bereits von einer erweiterten Medikationsberatung profitieren. Also, weiter so, das Honorar fließt, die Auszahlungswege funktionieren. Mein liebes Tagebuch, auch wenn die Honorare für Dienstleistungen alles andere als in den Himmel wachsen – pharmazeutische Dienstleistungen können langfristig auch dazu beitragen, die Apotheken als unverzichtbare Leistungserbringer zu verankern bei Aufgaben fern von jeder Logistik: Wir sind mehr Heilberuf.

22. September 2022

Die Gesundheitskioske, eine Herzensangelegenheit von Karl Lauterbach. Er möchte bekanntlich  bundesweit 1000 Gesundheitskioske einrichten. Sie sollen eine unbürokratische und niedrigschwellige Einrichtung sein, in der Pflegekräfte z. B. zu Gesundheitsfragen beraten. In Hamburg gibt es bereits drei solcher Vorzeigekioske. Die Ersatzkassen haben allerdings den Versorgungsvertrag mit dem Gesundheitskiosk in Billstedt-Horn, Hamburg, gekündigt. Der Grund: zum einen das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz, zum anderen die Pläne aus dem BMG, Gesundheitskioske bundesweit zu etablieren. So schnell kann’s gehen, mein liebes Tagebuch, vor kurzem wurden die Kioske noch gefeiert, heute sind sie schon auf der Abschussliste der Kassen. Lauterbachs Spargesetz steht seinem eigenen Herzensprojekt im Weg. Vielleicht nimmt er die Anregung vom Deutschen Apothekertag mit, statt Gesundheitskioske übers Land zu verteilen, lieber die vorhandenen Strukturen besser zu nutzen und stärken – z. B. die Vor-Ort-Apotheken. Apothekers könnten auch Gesundheitslotsen werden…

 

Herbstanfang, die Grippesaison steht vor der Tür und die Apothekers stehen mit aufgezogenen Grippespritzen bereit: Sie würden gerne mitimpfen. Denn eigentlich soll es ab diesen Herbst die Grippeschutzimpfung in Apotheken als Regelleistung geben, für alle Versicherten. Und für alle Apotheken, die sich fürs Impfen qualifiziert haben. Das können sie nun nicht, denn der Deutsche Apothekerverband und der GKV-Spitzenverband haben sich noch nicht auf die Vergütung fürs Impfen geeinigt, was sie allerdings bis Ende August hätten tun sollen. Aber, wie fast immer, wenn diese beiden am Verhandlungstisch sitzen, ist dieser Termin geplatzt. Jetzt ist die Schiedsstelle am Zug, die bis Ende September eine Einigung herbeiführen soll. Wird langsam eng, mein liebes Tagebuch, wird wohl Oktober werden. Und bis dahin können nur die Apotheken, die bisher schon an Modellprojekten teilnehmen, die Grippeimpfung im Rahmen des jeweiligen Modellprojekts verabreichen oder in ein solches einsteigen. Und für alle anderen Apotheken ohne Modellprojekt heißt es nun warten, bis die Schiedsstelle ihre magische Zahl gefunden hat, wie hoch die Apothekervergütung für eine Grippeschutzimpfung sein darf.
Und da muss die Frage gestellt werden: Verdient die Selbstverwaltung noch ihren Namen? Wenn sich die Vertragsparteien kaum noch einigen können und es fast schon zur Routine geworden ist, die Schiedsstelle anzurufen, kann das wahrlich nicht im Sinne des Erfinders sein, so DAZ.online-Chefredakteurin Julia Borsch. Auch der Gesetzgeber hat bereits mitbekommen, dass es gefühlt unendlich lang dauert, bis selbst die Schiedsstelle zu Potte kommt, und daher sogar der Schiedsstelle Fristen gesetzt – die sie allerdings nicht einhält. Denn leider hat der Gesetzgeber  vergessen, Sanktionen bei Überschreiten der Fristen festzulegen. Und da muss man sich letztlich fragen, ob das noch der richtige Weg ist. Ein Blick ins Ärztelager zeigt: Dort schafft man es, meist ziemlich geräuschlos, eine jährliche Honorarerhöhung herauszuschlagen, ganz ohne Schiedsstelle. Warum können die, was unser DAV nicht fertigbringt?

 

Hinten Rennrad, vorne Rollerrad – mit diesem witzigen Bild eines verunstalteten Fahrrads unter der Überschrift: „Am falschen Ende gespart“ weist die ABDA in Zeitungsanzeigen auf die Nöte der Apotheken mit dem geplanten Lauterbachschen Spargesetz hin. Vor allem die Abgeordneten sollen durch diese Anzeigen sensibilisiert werden, dass Apotheken und Patienten unter einer Erhöhung des Kassenabschlags auf zwei Euro leiden werden: „Wer die 18.000 Apotheken schwächt, trifft vor allem die Patientinnen und Patienten.“ Mein liebes Tagebuch, nette Kampagne. Wenn’s hülfe, wär’s toll.

23. September 2022

Heute hat der Bundestag den Entwurf für das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz erstmals beraten – und in den Gesundheitsausschuss überwiesen. Mein liebes Tagebuch, das gibt zumindest ein klein wenig Hoffnung. Die Debatte im Bundestag zeigte einmal mehr, dass es für Lauterbach auch weiterhin kein leichter Spaziergang sein wird, sein Vorhaben durchzusetzen. Auch wenn er, ähnlich wie auf dem Apothekertag, mit Engelszungen seine Grundprinzipien erklärte, von denen er sich für dieses Gesetz habe leiten lassen und seine Suche nach „Effizienzreserven“ verteidigte, konnte er selbst seine Ampelfreunde nur bedingt fürs Spargesetz begeistern. Andrew Ullmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion erklärte: „Dieses Gesetz macht mir auch keine Freude“. Und die Opposition ließ kein gutes Haar am Gesetz. So nannte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) das Lauterbachsche Spargesetz ein „Versorgungs-Destabilisierungsgesetz“. Die Länder hatten bereits zuvor vielfältige Änderungen eingefordert. Mein liebes Tagebuch, man wird nun sehen müssen, was die weiteren Beratungen im federführenden Gesundheitsausschuss des Bundestags bringen. Ob’s das übliche Geplänkel im Bundestag ist oder doch noch was zu retten ist?

 

Hier noch zum Wochenende ein leckerer Feinschmecker-Tipp fürs Abendessen: Überraschen Sie ihre Liebsten doch mal mit „Sleepy Chicken“! Wie, kennen Sie noch gar nicht? Ist doch der neueste Social-Media-Trend auf TikTok. Und so geht die Zubereitung: Man nehme eine zarte Hühnerbrust und gare sie in – WickMediNait, bis sie schön blau ist. Das so zubereitete Hähnchen soll nett schlaffördernd sein, bisweilen mit leichtem Kick. Mein liebes Tagebuch geht’s noch ekliger? Dieser Unsinn kommt aus den USA. Noch vor wenigen Jahren waren die Chlorhühnchen in aller Munde. Und jetzt also die Hähnchen, die in NyQuil gekocht werden, einer ähnlichen feinen Kombi wie WickMedinait. Die FDA warnt, das alles sei nicht nur albern und unappetitlich, sonder könnte zudem auch gefährlich sein: So könnten bereits die beim Kochen von NyQuil entstehenden Dämpfe die Lunge schädigen und hohe Konzentrationen des Arzneimittels könnten auf diesem Weg in den Körper gelangen. Mein liebes Tagebuch, für alle, die nun noch nicht genug haben, hätten wir noch eine ganz feine Empfehlung fürs Wochenende: Kalbsschnitzelchen in Vomex-Sirup an einem Hauch Melatonin-Einschlafspray. Und dazu einen leckeren HomöopaTea, gesüßt mit Ipecacuanha-D12-Globuli.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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Rückblick auf das Jahr 2022

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6 Kommentare

NEUES aus der KV Hessen

von Dr.Diefenbach am 25.09.2022 um 14:18 Uhr

Lieber Herr Ditzel,sondieren Sie bitte fürs nächste Tagebuch die neuerlichen Pöbeleien des offensichtlich im Amt (vielleicht auch im Leben??)überforderten KV Hessen Vorsitzenden Herrn Dastych-so kann das ja nicht weitergehen.Dieser immerhin mal gewählte Mandatsträger übt ein rhetorisches Primitivum über uns Pharmazeuten aus,
("würden Sie sich von so jemand ein Arzneimittel verordnen lassen")derart fand ich das im Text bei der Konkurrenz, dass ich darum bitte diesem Zeitgeist doch ein Buch aus dem hauseigenen Verlag bzgl. des korrekten Umgangs miteinander zukommen zu lassen.Wie sollen Pharmazeuten UND Mediziner je eine "Einheit" bilden, wenn
derartige Frechheiten(auch Herr DOKTOR Starke war nicht zimperlich)als Leidpoller solche Thesen über unseren Beruf platzieren.Hier würde ich allerdings auch erwarten dass sich in Hessen Vorstände deutlich zu Wort melden und NICHT vornehme Zurückhaltung an den Tag legen.LAK und HAV sollten das nicht durchgehen lassen!

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: NEUES aus der KV Hessen

von Michael Reinhold am 25.09.2022 um 15:49 Uhr

Auch ich bin der Ansicht, dass sich die KV Hessen bei uns Apothekern zeitnah für ihre Äußerungen entschuldigen sollte.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang die Homepage der KV Hessen: https://www.kvhessen.de/
Macht die KV Hessen dort doch Werbung für die Aktion "Hessen gegen Hetze". Ziel der Aktion ist es, Hasskomentare und extremistische Internetinhalte möglichst schnell per Meldesystem zu erfassen und den Betroffenen Unterstützung zu gewährleisten.

Das, was Herr Dastych und seine Vereinigung gegenüber uns Apothekern betreibt, ist definitiv Hetze übelster Form. Ich bin gerade am Überlegen, die KV Hessen dort zu melden.

AW: NEUES aus der KV Hessen

von Torben Schreiner am 25.09.2022 um 16:24 Uhr

https://www.deutschlandfunk.de/hintergrund-arzt-oder-apotheke-100.html

Hier nochmal der gesamte Beitrag zum Anhören

Außer Rand und Band ..

von Reinhard Herzog am 25.09.2022 um 12:37 Uhr

Wer hier immer noch seinen Blick auf den Kassenabschlag und die Dienstleistungen fixiert, droht die Kontrolle über sein (wirtschaftliches) Leben zu verlieren.

Das ist doch was für die Portokasse, gemessen an der Kostenlawine, die sich gerade erst in Bewegung setzt. Allein bei den künftigen Angeboten für den Strom werden die meisten hoffentlich gut sitzen, wenn die ins Haus flattern.

Mit den vereinbarten 3% Tarif-Lohnplus zum 1.1. wird die Mehrheit in 2023 auch nicht hinkommen. Da wird man wohl ganz kräftig mit Sonderzahlungen (3.000 € ja möglich) ins Obligo gehen müssen.
Und dass viele Vorlieferanten aller Art gerade anfangen, an der Preisschraube zu drehen, sieht jeder jeden Tag ...
Zinsen werden für einige ebenfalls wieder auf den Schirm kommen.

Wer hier nicht selbst gegensteuert, wird das ganz empfindlich spüren. Auf die Politik sollte man besser nicht bauen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Außer Rand und Band

von Reinhard Rodiger am 25.09.2022 um 14:39 Uhr

Es geht doch nicht nur um privatwirtschaftliche Interessen.
Sagen Sie es doch direkt: die Hälfte wird dem Druck nicht gewachsen sein. Vorher stellt sich die eigentliche Frage: wieviel Dienstleistung ist notwendig, um gravierende Notsituationen zu vermeiden.Wieviel Verlust wird toleriert? Das ist kein privater Weg.Strukturelle Unterfinanzierung ist privatwirtschaftlich nicht zu überwinden.Lagebedingte Sonderfälle ändern daran nichts.
Ich vermisse fundierte Debatte über den „gemeinsamen“
politischen Kurs.Eine verkorkste Verhandlungsstrategie spricht genauso Bände wie die politische Abstinenz, die Versorgungsnotwendigkeiten zu erkennen.Da fehlt natürlich die Nachvollziehbarkeit.
In der Tat, die Reissleine ist individuell sicher empfehlenswert bis zwingend.Doch das ist eine Pseudolösung .Besonders,da die Konsequenzen allseitig ausgeblendet werden.Die Opposition hat Recht: Destabilisierung.Da ist Aufgeben zuwenig.Wenigstens die Verlustliste ist. diskursfähig zu machen.Das liefert die Antwort.

Effizienzreserven

von K. Stülcken am 25.09.2022 um 11:13 Uhr

Ein anderer Gesundheitsminister wäre eine Effizienzreserve gewesen. Was der in seiner Panik an Geld versenkt hat mit seinen völlig überzogenen Bestellmengen an Corona-Impfstoff und Medikamenten incl. Abgabebelohnungshonorar, hätte er besser den Krankenkassen zur Verfügung gestellt.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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