Gesundheitsökonom Matusiewicz zur Zukunft der Apotheken (Teil 1)

„Wir haben zu viele Apotheken in Deutschland“

Berlin - 01.08.2022, 07:00 Uhr

Gesundheitsökonom David Matusiewicz hat provokante Visionen für die Apotheke von morgen. (a / Foto: Tom Schulte/FOM)

Gesundheitsökonom David Matusiewicz hat provokante Visionen für die Apotheke von morgen. (a / Foto: Tom Schulte/FOM)


Was bedeutet die Digitalisierung für die Apotheken? Nicht weniger als einen radikalen Umbruch, meint der Gesundheitsökonom und Digitalisierungsfachmann Professor David Matusiewicz. Die anstehende Marktbereinigung, die eine spürbare Reduktion der Apothekenzahlen mit sich bringen wird, werden seiner Einschätzung nach nur jene Betriebe überleben, die bereit sind, sich völlig neu zu erfinden.

Die Apotheke als reiner Umschlagsplatz für Arzneimittel hat ausgedient. Davon zeigt sich der Gesundheitsökonom und Digitalisierungsexperte Professor David Matusiewicz von der FOM Essen im Gespräch mit der DAZ überzeugt. In nicht allzu ferner Zukunft werden Medikamente aus dem 3D-Drucker kommen – „dann lässt sich kein Geld mehr damit verdienen, Packungen über den HV-Tisch zu schieben“. Die Konkurrenz aus dem Internet wird das Übrige tun, meint er. Überleben wird die digitale Transformation auf Dauer nur, wer bereit ist, sich neu zu erfinden. Wer sich jetzt schon gegen die Einführung des E-Rezepts sträubt, dem räumt der Professor kaum Zukunftschancen ein.

Dass nicht alle Betriebe diesen Wandel überstehen werden, quittiert er mit einem Schulterzucken. „Wenn ich Apotheker wäre und eh in drei Jahren in Rente gehen wollte, hätte ich da vielleicht auch keine Lust mehr drauf.“ Darin sieht er auch gar kein Problem. „Wir haben ohnehin zu viele Apotheken in Deutschland“, sagt Matusiewicz.

„Wer jetzt pennt, wird es schwer haben“

Die kommenden Jahre werden für eine Marktbereinigung sorgen, erwartet er, und zwar im Sauseschritt. Denn die Digitalisierung wird rasant Einzug halten ins Gesundheitswesen – mit allen Konsequenzen. „Wir befinden uns in einer Entwicklungsphase, die exponentiell verläuft“, erklärt der Gesundheitsökonom. „Die Apotheker dürfen nicht den Fehler machen, das, was in den vergangenen fünf Jahren passiert ist, linear auf die Zukunft zu projizieren. Das, was uns in den kommenden fünf Jahren erwartet, wird mehr sein als in den vergangenen zwanzig Jahren geschehen ist.“ Klar ist für ihn: „Wer jetzt pennt, wird es schwer haben.“

Was bleibt nach diesem radikalen Schnitt? In Matusiewicz‘ Vision gibt es zwei Welten, die digitale und die physische, die sich im Apothekenwesen oftmals überschneiden werden. „Wir müssen weg von diesem Schwarz-Weiß-Denken, dass entweder alles digital oder alles analog sein muss“, sagt der Fachmann. „Es wird vereinzelt weiterhin die Apotheke als Tante-Emma-Laden geben, wie sie vor 50 Jahren schon aussah, aber auch große Unternehmen, die sich ausschließlich im digitalen Raum tummeln – und eben ganz viele Geschäftsmodelle irgendwo dazwischen.“

Starbucks-Prinzip für Apotheken?

Der Trend bei den Präsenzapotheken werde hingehen zu großen Betrieben in großen Verbünden – auch wenn dem aktuell das Mehrbesitzverbot noch entgegensteht. Die Personalsituation werde diese Entwicklung noch beschleunigen. „Junge Ärzte und Apotheker wollen nicht mehr viel investieren in ihre Praxis oder ihren Betrieb“, gibt Matusiewicz zu bedenken. Sie wünschten sich eine gewisse Flexibilität, geregelte Arbeitszeiten und idealerweise eine Vier-Tage-Woche – als Selbstständige mit einer kleinen Apotheke ist das nicht machbar. „Es gibt bereits Start-ups, die eine Art Starbucks für Ärzte anbieten. Der Mediziner ist angestellt und kommt morgens in eine fertige Praxis, die von Dritten betrieben wird. So etwas könnte man grundsätzlich auch im Apothekensektor etablieren.“

Und welche Rolle werden DocMorris, Shop Apotheke und Co. spielen? Ein Teil des Rx-Geschäfts wird in den Versandhandel abwandern, prognostiziert der Gesundheitsökonom. Doch für die Arzneimittelversender mindestens so wichtig wie die Einnahmen durch das Beliefern von Rezepten sei eine zweite Währung: Daten. „Über Datenprofile lassen sich Customer Journeys aufbauen, über die sich nicht verschreibungspflichtige Mittel sehr gut mitverkaufen lassen. ‚Kunden, die Vitamin D kauften, interessieren sich auch für Vitamin K‘ – solche Vorschlagssysteme sind Gold wert.“

Vorsprung durch Vertrauen

Doch auch im digitalen Raum wird Platz sein für Angebote der Präsenzapotheken. Denn sie haben sich über Jahrzehnte das Vertrauen ihrer Kundinnen und Kunden erarbeitet – und das Vertrauen der Menschen ist im Internet begrenzt. „Wenn die Apotheken es schaffen, dieses Gut mitzunehmen in die digitale Welt, ist das enorm viel wert. Wenn sie das geschickt nutzen und gute Services anbieten, ist das ein großer Vorteil auch gegenüber Google, Apple und Amazon, die sich derzeit verstärkt im Gesundheitsmarkt breitmachen.“ Zu lange warten, um mit entsprechenden Angeboten aufzuwarten, dürfen die Apotheken aber nicht, warnt Matusiewicz. „Die Branche hat den Start der Entwicklung verschlafen. In den vergangenen Jahren war die Taktik der Apothekerschaft eher, das Internet schlecht zu machen, als selbst zu gestalten – das muss sich jetzt schnell ändern. Die Verbände haben es verstanden, die jungen Apotheker haben es verstanden und der Rest wird letztlich rauswachsen.“

Bei der Telepharmazie etwa sieht er Potenzial sowohl für Versender als auch die Vor-Ort-Betriebe – dass es gelingen wird, solche Angebote fest an die stationären Apotheken zu koppeln, glaubt der Digitalisierungsexperte nicht. „Es wird sich ein Angebot endogen aus den bestehenden Strukturen heraus entwickeln“, sagt er. „Aber auch exogen werden Anbieter in den Markt drängen. DocMorris hat ja kein Wachstumsproblem, sondern der Engpass ist aktuell, genug PTA zu finden, die im Callcenter sitzen.“

Lesen Sie im zweiten Teil, welche Aufgaben die Präsenzapotheken aus Matusiewicz‘ Sicht in Zukunft übernehmen könnten.

Zur Person 

David Matusiewicz Ökonom und Professor für Medizinmanagement an der FOM Hochschule. Seit 2015 verantwortet er als Dekan den Hochschulbereich Gesundheit & Soziales und leitet als Direktor das Forschungsinstitut für Gesundheit & Soziales (ifgs). Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des Gesundheitsmanagements bzw. Medizinmanagements und der Gesundheitsökonomie. Darüber hinaus unterstützt er als Gründer bzw. Business Angel technologie-getriebene Start-ups im Gesundheitswesen. Matusiewicz ist in verschiedenen Aufsichtsräten (Advisory Boards) sowie Investor von Unternehmen, die sich mit der digitalen Transformation des Gesundheitswesens beschäftigen.


Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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37 Kommentare

wichtiges Statement

von Dr. House am 04.08.2022 um 12:27 Uhr

Solche Aussagen sind für uns aus mehreren Gründen wichtig.
Der "Experte" spricht genau das aus, was Lauterbach denkt und wirklich mit Effizienzreserve meint. Die liegt nämlich nicht in den einzelnen Apotheken, sondern im Apothekensterben. Deswegen ist auch unsere ganze sachliche Erklärungsstrategie zum Scheitern verurteilt, weil Lauterbach das alles ja schon weiß und viel schlimmer: es ja genau so will. Es bringt nichts ihm vorzurechnen wie viele Apotheken demnächst noch schließen müssen, er will ja zu dem Punkt kommen, wo es heißt: Wir können die Versorgung auf dem Land nicht mehr stemmen, wir brauchen den Fremdbesitz mit Selektivverträgen. Da steckt dann die Reserve, die eigentlich gemeint ist. Lauterbach hat uns den Krieg erklärt, dass wir das nicht verstehen ist mir ein Rätsel.

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Ich mußte lachen beim Lesen

von Stefan Haydn am 03.08.2022 um 14:20 Uhr

Du meine Güte, ich frage mich schon, ob sich der werte Herr selbst zum Digitalisierungsfachmann ernannt hat.

Wer sich schon mal etwas ernsthafter mit 3D-Druck beschäftigt hat, kann über seine Aussagen hierzu nur den Kopf schütteln.
Die Masse an Medikamenten ist nur so günstig, da Massenware.
3D-Druck von Arzneimitteln mag eine Möglichkeit in bestimmten Fällen sein, wird aber sicher nicht bei den Patienten zu Hause stattfinden, da alleine mit verschiedenen Wirkstoffen schon problematisch. Vor allem sollte ein "Ökonom" sich auch Gedanken über Kosten machen.
Was soll es denn bitte kosten, wenn man dem Patienten einen solchen Drucker nach Hause stellen möchte. Wer macht denn die Technik-Einweisung?

Für Herstellbetriebe kann dies eine Option sein, aber mal ehrlich, individualisierte Medizin ist für unser Gesundheitssystem in der Masse auf längere Sicht noch nicht bezahlbar! Ich bezweifle auch, dass dies jemals der Fall sein wird.

Zu viele Apotheken? Ich wünsche dem noch gesunden Ökonomen mal den Blick auf den Randbereich oder die Peripherie des städtischen Umfeldes zu richten.
Da könnte seine Aussage sehr schnell relativiert werden.

Es ist bedauerlich, dass ein Blick über den eigenen Tellerrand scheinbar in akademischen Sphären nicht mehr möglich ist. Drum wird die Qualität gerade ökonomischer Arbeiten immer besser.

Und Starbucks bei Apotheken zeigt nur, dass er nicht mal oberflächlich Ahnung von gesetzgeberischen Rahmen einer Apotheke hat. Bevor so etwa möglich ist, muß erst mal das Fremdbesitzverbot fallen. Obwohl, dürfte ja in seinem Sinn sein.
Dann sollte der Herr "Ökonom" sich aber mal ganz fix mit Schweden, Polen und Ungarn, sowie deren Liberalisierungsversuchen und den damit verbundenen Kosten beschäftigen.

Man kann über alles diskutieren, aber ich erwarte, dass ein Akademiker seine Hausaufgaben macht, bevor er den Mund öffnet und seine Thesen ausposaunt!

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3D-Druck

von Thomas B am 01.08.2022 um 23:29 Uhr

Bei allem Respekt: Meint der das wirklich Ernst?
Dezentrale 3D-Drucktinte und passende 3D-Drucker für einzelne häufig verwendete Arzneistoffe, für Transportvehikel wie Nanobots oder -zentral- in der Pharmaindustrie kann ich mir gerade noch vorstellen. Vor allem wenn individuelle Dosierungen benötigt werden. Aber MAK´s? Insulin? Paxlovid? Impfstoffe? Nifedipin? Ich bin fassungslos angesichts der - man entschuldige die Wortwahl, aber mir fällt nichts anderes dazu ein - Naivität dieses Herrn, seiner Leser und seiner Auftraggeber!
Wo bleibt der Aufschrei? Herr Professor Lauterbach, was sagen Sie als Fachmann zu solchen - sagen wir Traumschlössern? Oder nennen wir es lieber beherzt, durchaus realistisch - und dafür vielleicht grenzwertig aus Sicht der Netiquette - bullshit?

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MATUSIEWICZ

von Harald Schmdt am 01.08.2022 um 16:03 Uhr

Da war ich doch baff, dass sich die DAZ Herrn MATUSIEWICZ ins Haus holt für einen Zukunftsartikel "Apotheke."

Bislang war mir Herr MATUSIEWICZ nur als stiller Zuhörer bekannt oder als "Visionär" des Smart Hospital und neuerdings Green Hospital, von dem in Essen allerdings nichts umgesetzt ist (dort gab es bis vor wenigen Jahren sogar noch Diktaphone).

Im Grunde ist der Artikel ja inhaltsfrei bis auf einige flapsige bis groteske Aussagen. Was 3D-Druck betrifft, hat er sich vielleicht andernorts inspirieren lassen oder was aufgeschnappt. Das ist sicherlich ein neuer interessanter Aspekt für die Rezeptur und Präzisionsmedizin; die Potentiale der Apotheke liegen aber ganz woanders. Hierzu hoffentlich bald mehr an selber Stelle (DAZ).

Muss jetzt erstmal den Schreck über diesen Artikel in meiner geliebten DAZ verdauen...

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AW: MATUSIEWICZ

von DAZ-Redaktion am 01.08.2022 um 16:53 Uhr

Lieber Herr Schmidt,

Ihre hohe Meinung von der DAZ ehrt uns sehr. Vielen Dank!
Nichtsdestotrotz finden wir, dass im Sinne des Meinungspluralismus auch solche Leute mal zu Wort kommen dürfen (nicht zu oft natürlich). Denn bedauerlicherweise ist er mit seiner Auffassung nicht alleine und dieser Diskussion müssen wir uns leider stellen. Nur zu sagen, er redet Mist, wird nicht reichen. Und eine Diskussion anzustacheln ist ja ganz offensichtlich gelungen.
Herzliche Grüße
Ihre Redaktion

@Reinhard Rodiger

von Holger am 01.08.2022 um 12:45 Uhr

Meine Meinung?
Naja für mich hält die Kommerzialisierung in der deutschen Arzneimittelversorgung nicht erst dann Einzug, wenn irgendwelche Kapitalmärkte da mehr Einfluss gewinnen. Ohne Ihnen persönlich zu nahe treten zu wollen - aber in den meisten inhabergeführten Apotheken geht doch schon lange Profit vor Pharmazie. Die ganzen pharmazeutischen Aufsichtsstrukturen gibt es doch nicht ohne Grund? Ich will da den Einzelnen nicht kritisieren - das ist anreizgetriggert sinnvolles Handeln. Aber das System an sich halte ich für verbesserungsfähig.

Einig sind wir uns darüber, dass dies nicht nur in der Arzneimittelversorgung problematisch ist, sondern zB auch in den Krankenhäusern (nicht nur, aber hauptsächlich in den privatwirtschaftlich geführten). DER Sündenfall der deutschen Gesundheitspolitik war für mich, dass Gerhard Schröder früh in seiner Kanzlerschaft das Diktum formulierte, das Arbeitgeberaufkommen zur GKV dürfe nicht weiter ansteigen. Damit hat er den KK die Macht zu Füßen gelegt - und die nutzen das bis heute weidlich aus.

Eine Diffamierung der Flächenversorgung von Arzneimitteln durch öffentliche Apotheken kann ich nicht erkennen - eher einen Diffamierung deren massiver Ansammlung in der einen oder anderen Fußgängerzone. Aber ob auf ewig der Patient zum Arzneimittel (bzw. in seine Apotheke) kommen muss oder ob nicht auch das Arzneimittel zum Patienten kommen kann - die Frage muss man zumindest stellen können und es wird relevante Marktanteile geben, für die man sie am Ende mit "ja" beantworten können wird. Dass es für die mit "nein" zu beantwortenden Fälle weiterhin eine flächendeckende Infrastruktur braucht und dass die dann teurer wird, wenn ich sie nicht mehr über die anderen Marktsegmente subventioniere, das sollten Politik und KK schon erkennen.

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AW: .

von Anita Peter am 01.08.2022 um 13:19 Uhr

Die flächendeckende Versorgung mit AMs durch die inhabergeführten Vor Ort Apotheken ist teuer? Ah ja. Und ich dachte die KK-Verwaltungskosten, die mehr als das doppelte betragen ist als teuer zu umschreiben. So kann man sich täuschen, danke für die Aufklärung.
Und im übrigen: Es kommt so wie es kommt, die massive Reduzierung der Vor Ort Apotheken wird nicht durch den 3D Drucker kommen, die ist im vollen Gange! Welche Kosequenzen das nach sich zieht, werden wir in 5-10 Jahren sehen. Dann werden wir sehen, ob es dadurch zu nicht mehr reparablen Schäden kommt oder ob wir in einer kostenneutralen Oase der AM-Versorgung leben in der jeder auf Knopfdruck sein AM hat.
Auf vermeintliche Experten zu hören die eine Vor Ort Apotheke noch nie von innen gesehen haben, noch nie einen 3D Drucker in Aktion bei der Herstellung von AMs gesehen haben und sich bis dato nur für Krankenkassen und sonstige Konsorten verdingt haben, ist gewagt. Aber wie gesagt -> Soll es doch so kommen!

AW: @Reinhard Rodiger

von Reinhard Rodiger am 01.08.2022 um 14:33 Uhr

Diffamierung ist für mich immer dann gegeben, wenn zugunsten einseitiger Betrachtung und Erleichterung der Abwicklung wesentliche Determinanten bewusst unterschlagen werden.Das ist eindeutig der Fall.Bei der Apothekendichte wird übersehen, dass sie durch Analyse der Kundenströme entstanden ist und nicht durch aktive Markterweiterung.Ein Wegfall von Apotheken führt nur zu längeren Warteschlangen und erhöhter Arbeitsverdichtung.Das mag für Päckchen reichen, jedoch entfällt die Umsicht aus Kenntnis des Umfelds.
Meine Erfahrung ist, dass Probleme fast immer durch Verkettung nicht planbarer Umstände entstanden sind.Auf ihre Lösung wird verzichtet, da Schäden nicht erfasst und gemessen werden können.Das ist eben bequemer.
Das Sparpotential durch Verminderung der Apothekenzahl ist weit geringer als die durch Umsicht und höhere Kontrolldichte vermeidbaren Schäden.Dies ist zB in USA empirisch bewiesen.Die Zahl der Fehler wird erhöht durch Arbeitsverdichtung. Das Interesse am Beruf wird nur durch Personalmangel und dadurch gegebene Nutzenhoffnung für gewisse Personen von Bedeutung.Mit Versorgungsinteresse und Berufsattraktivität hat das nichts zu tun.Es gibt Daten zum Nutzen der Fehlerbehebung.Ob es welche zum Schaden durch Fehlervermehrung gibt, weiß ich nicht.All das geht unter angesichts von weniger komplexen Verdienstaussichten für Dritte.
Nicht zuletzt wird die Funktionalität von Kleinstunternehmen(ca die Hälfte der Apotheken liegt unter 2 Mio) nicht verstanden.
Sie können willkürliche Ertragsminderungen nicht so leicht verkraften wie sehr viel grössere. Undifferenzierte Ertragsminderung ist dadurch das Mittel zur Eliminierung respektive Diffamierung. Wer zu klein ist, den trifft das Fallbeil.
Sich dagegen zu behaupten ist nicht möglich und daher ist die Aufforderung „nicht zu verpennen“ Diffamierung.Dies ist ohne Bewertung des Verlustes an Umsicht verantwortungslos.


Worte eines Ökonomen

von Dr.Diefenbach am 01.08.2022 um 12:45 Uhr

...lesen,sich abwenden und zur Sacharbeit übergehen.Gefährlich ist an den Worten dieses Teilnehmers am Arbeitsmarkt, dass solche "Thesen"halt den Ministerien zugetragen werden.Ansonsten offenbart doch schon die Aussage "wer jetzt pennt...." eine INTELLEKTUELLE GROSSBAUSTELLE.Dass die weiteren Ideen des wackeren Theoretikers den Zeitgeist vieler wiederspiegeln,die in der work-life-balance -Neujustierung DIE Lösung der Zukunftsprobleme sehen(man beachte:HEUTE stellt die Arbeitgeberschaft 70 Jahre als Zielvorgabe für den Eintritt ins Rentenalter auf).also bequem starbuckslike morgens eintreffen und um 17 Uhr gehen, vielleicht um 15 Uhr,DAS wirft dann irgendwann die Frage auf:WOZU Apotheke vor Ort,wenn derart bösartig und unverschämt die Qualifikationen von heute infrage gestellt werden.ACH SO:WO ist denn die spontane Antwort der ABDA PR zu diesen Positionen:Oder ist Herr Dr.Kern in Urlaub-ohne Vertretung im ABDA-Haus????

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AW: Worte eines Ökonomen / Antwort

von Dr. Ralf Schabik am 01.08.2022 um 15:23 Uhr

Lieber Herr Kollege Dr. Diefenbach, SCHÖN, von Ihnen zu hören :-) Ich denke, die ABDA wird sich wieder mal hinter ihrem Schutzzaun "wir antworten nicht, weil wir die Äußerungen nicht künstlich erhöhen möchten" verstecken. Kann man tun - aber leider bleibt von Schwachsinn IMMER was hängen, und die Apothekerschaft hat viel zu lange durch Schweigsamkeit Dinge in der öffentlichen Wahrnehmung einfach "geschehen" lassen. Vor Jahren hat das mal jemand als "distinguiert" bezeichnet. Wo wir damit hingekommen sind, sehen wir ja leidvoll ...

BWL / VWL

von ecke2 am 01.08.2022 um 12:06 Uhr

Man sieht es an allen Ecken und Enden wohin uns eine Gesellschaftspolitik geführt hat in der nur noch BWL und VWL als lukrative Studiengänge gelten.
Aufblähung des bürokratischen Sektors bis zur Handlungsunfähigkeit .

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@ Holger 10:35

von Reinhard Rodiger am 01.08.2022 um 11:05 Uhr

Ich verwahre mich gegen Ihre Anmache.
Zur Verdeutlichung: Über Apotheken wird zuviel ohne jegliche
Kenntnis der Zusammenhänge gesprochen.Dabei gewinnen Themen Oberhand, die der möglichen aber nicht zielführenden
Kommerzialisierung dienen.Das Anreizsystem krankt an der einseitigen Bevorzugung von Kapitalkraft und der Vernachlässigung von Notwendigkeiten.Wie in Krankenhäusern zur Optimierung des Operationsportfolios beraten werden kann, so werden bei Apotheken nur kaufkraftabhängige nicht bedarfsorientierte Vorgehensweisen hofiert.Digitalisierungsbedingte Leistungseinschränkungen werden genauso wenig berücksichtigt wie die eigentlichen Einschränkungen der Funktionsfähigkeit. Da ist in erster Linie der Machtmissbrauch der KK neben Finanzmittelentzug.
Es ist wohlfeil, die eigentlichen Determinanten soweit auszublenden, dass nur noch vordergründige Rentabilität übrigbleibt und die Flächenversorgung diffamiert wird.Es geht um mehr als ein Päckchen zu bekommen.

Wie die Motten zum Licht geht die Politik der vermeintlichen Modernität nach.Widerspruch gilt als antiquiert, eine situationsgerechte Debatte findet nicht statt. Der Dienstleistungsverpflichtete wird zuerst gemolken - von allen Seiten.Die auffällige Ignoranz macht wütend.Das gilt besonders, wenn sie von Ebenen kommt, die gehört werden.

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AW: Anmache?

von Holger am 01.08.2022 um 11:15 Uhr

Sollte ich Sie "angemacht" haben (was ich nicht sehe, sorry,) dann war das nicht beabsichtigt und ich entschuldige mich in aller Form dafür. Können Sie mir bitte die Passage benennen, in der ich Sie persönlich angegriffen habe? Dann würde ich das zukünftig zu vermeiden versuchen.

AW: @ Holger 10:35

von Reinhard Rodiger am 01.08.2022 um 11:47 Uhr

Sie schämen sich für DIE Kollegen…. Einen davon meinten Sie nicht. Die anderen? Ich sah mich angesprochen.Durch Ihre Selektion.
Unabhängig von solchen Petitessen interessiert mich eher Ihre Meinung.

AW: @ Holger 10:35

von Holger am 01.08.2022 um 12:27 Uhr

Naja sollte ich Sie wirklich angemacht haben, wäre das aus meiner Sicht keine Petitesse. Aber Sie haben doch nicht rumgepöbelt oder sich irgendwie unflätig geäußert? Also müssen Sie sich den Schuh doch garnicht anziehen. Aber ich bekräftige gerne noch einmal öffentlich, dass ich AUCH SIE nicht mit meiner Kritik an der Person gemeint habe, so wie andere auch nicht - sondern NUR die, die sich nicht zu benehmen wissen.

.

von Anita Peter am 01.08.2022 um 10:59 Uhr

Gehe ich zurecht davon aus, dass Herr Matusiewicz schon mal 1 Woche in einer Offizin verbracht hat, um ein derart fundiertes Bild über die Tätigkeiten einer Vor Ort Apotheke zu haben?
Evtl kann man das ja noch nachrecherchieren.

Ansonsten bleibt nur zu sagen, dass solche Experten vor 5 Jahren fast das gleiche für den jetzigen Zeitpunkt vorausgesagt haben. Und wenns nun doch so kommen dass, dann ist es eben so, mit all seinen Konsequenzen, die hier sicherlich bedacht wurden.

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Ich habe da trotzdem mal eine Frage:

von Luisa Janssen am 01.08.2022 um 10:43 Uhr

Inwiefern gibt es denn überhaupt einen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Apotheken und den Kosten, die eben diese für das Gesundheitswesen verursachen? WIe kann man den pauschal behaupten, es gäbe zu viele Apotheken?

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AW: Anzahl Apotheken

von Daniela Hänel am 01.08.2022 um 11:04 Uhr

Wie viele Apotheken wären denn aus Sicht des Gesundheitsökonom noch nötig?

Bohrer und Fuzzis…

von Ulrich Ströh am 01.08.2022 um 10:23 Uhr

Also, mit Gelassenheit kommt man weiter…

Die DAZ wird sich über die Diskussion freuen…

Digitalfuzzi,akademische Dünnbrettbohrer etc .fallen für mich bei der Netiquette der DAZ durch…

Zum Handeln ist es nie zu spät, liebe Onlineredaktion der DAZ.

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AW: Bohrer und Fuzzis

von Dr. Ralf Schabik am 01.08.2022 um 15:27 Uhr

Mit "Gelassenheit" kommen wir dahin, wo uns unsere vielen Feinde haben möchten: Ans Ende der Fahnenstange. Natürlich haben Sie Recht, dass eine gewisse "Netiquette" ihre Daseinsberechtigung hat. Aber ob wir es mögen oder nicht - in solchen Diskussionen, in denen es um die Existenz vieler Apotheken geht (und damit auch der flächendeckenden AMI-Versorgung) muss leider die Tonart dem zu Grunde liegenden Beitrag angepasst werden. Und da ist es leider so, dass gewisse Formulierungen des "GESUNDHEITSÖKONOMEN MATUSIEWICZ" eine Kriegserklärung an die flächendeckende Versorgung durch vor-Ort-Apotheken ist. Und wenn wir seine Aussagen so stehen lassen, glauben das politische Entscheidungsträger, die wenig Ahnung vom System haben.

@ Holger 9:45

von Dr. Ralf Schabik am 01.08.2022 um 10:10 Uhr

Nochmal DANKE für die Rückmeldung. Ich gebe zu, dass das Kommentieren hier auf DAZ-online schwierig ist, weil die Bezüge schwer erkennbar sind.
Zu zwei Punkten:
a) Zahl der Apotheken. Uralt-Diskussion, und JA - es gibt natürlich Ecken, in denen Apotheken über-repräsentiert scheinen, dafür Gegenden, in denen die Patienten sehr weit haben. Werden wir nicht lösen können, aber wir sollten immer im Hinterkopf behalten, dass "defizitäre" Standorte durchaus eine hohe Bedeutung in der Versorgungssicherung haben und KEINE Apotheke staatlich alimentiert wird, sondern Defizite IMMER der Chef zahlt.
b) "Schachteln über den HV reichen". JA, es gibt mit Sicherheit Apotheken, die zeitgemäßen Ansprüchen an "Leistung" nicht gerecht werden. Aber ich werde durchaus aggressiv, wenn ein Betriebswirt meint, sich über die Aufgaben einer Apotheke äußern zu dürfen. Denn Ahnung vom INNEREN einer Apotheke hat man erst, wenn man wirklich INSIDE gearbeitet hat.
c) Digitaldruck: Vergleichen Sie mal IHRE Aussage zu 3D mit dem, wie der "Experte" zitiert wird. SIE beschreiben kurz und knackig und realistisch die Lage. Perfekt. Der Herr Professor bleibt im Allgemeinen und verschweigt geflissentlich, dass das RIESIGE Alltagsgeschäft mit 3D in absehbarer Zeit gar nicht abgebildet werden kann. Leute ohne Fachwissen nehmen die Aussage mit "3D ersetzt Apotheke". Deshalb sind solche Aussagen so kreuzgefährlich. Die Politiker, die Entscheidungen treffen müssen, haben nicht die Zeit, solche hingerotzten Verallgemeinerungen auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen. Die erstarren in Ehrfurcht für dem Herrn Professor, statt sich in unsere Niederungen zu begeben und Dinge zu hinterfragen. Dazu sind nämlich die Politiker fachlich zu "ungebildet" (KEIN Vorwurf) und auch zeitlich nicht in der Lage (auch KEIN Vorwurf !).

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: @ Holger 9:45

von Holger am 01.08.2022 um 10:28 Uhr

SO macht eine Diskussion Spass und Sinn!

Ich glaube schon, dass wir eine Chance hätten, die versorgungsnotwendigen Apotheken in der Fläche auskömmlich zu alimentieren - aber dafür müssten die in den Ballungsregionen halt was abgeben. Und dass sie dazu nicht bereit sind, kann ich individuell bestens nachvollziehen, aber gesellschaftlich kann das ein Eigentor werden. "Mehr Geld für alle" wird erstens nicht gehen, weil dieses Geld nicht da ist. Und zweitens würde es ja in erster Linie die Fetten noch fetter machen, also das gesellschaftlich sinnvolle Ziel nur auf sehr ungeschickten Umwegen erreichen.

Die Titulierung des Apothekers als "Schubladenzieher" (die in diesem Text nicht unmittelbar verwendet wird, aber zwischen den Zeilen wabert), ist vermutlich älter als der Professor, über den wir hier disputieren. Das darf man ihm also nicht zum persönlichen Vorwurf machen. Und es ist eine recht weit verbreitete Meinung - bei aller Wertschätzung, die der Apothekerberuf in Umfragen immer wieder und immer noch bestätigt bekommt.

Eine Kolumne in DAZ-online ist sicher nicht DER Platz, um einen differenzierten Businessplan für die Etablierung von 3D-Druck in der deutschen Arzneimittelversorgung auszuarbeiten. Und er behauptet ja nicht, dass ALLE Arzneimittel bald aus dem Drucker kommen werden. Also ich kann Ihre Kritik nachvollziehen, aber ich kann an dieser Stelle mit Vereinfachungen und einem gewissen Maß auch an Provokation durchaus leben. Einen Grund oder Anlass dafür, hier pöbelnd rumzuprollen, wie es leider manche Kollegen tun, sehe ich darin jedenfalls nicht und freue mich um so mehr über Ihre differenzierten und sachorientierten Beiträge.

Ein Punkt noch zum Thema Interessenkonflikte:
Als (mutmaßlich selbständiger?) Apotheker dafür einzutreten, dass eine möglichst große Zahl von Apotheken erhalten (und in "Individualbesitz") bleibt, ist sicher auch nicht ganz frei von Interessenkonflikten :-)
Also: "Wer im Schlachthaus sitzt, sollte besser nicht mit Schweinen werfen"

@ Holger

von Dr. Ralf Schabik am 01.08.2022 um 9:27 Uhr

Danke für Ihre Rückmeldung. Ich bin extrem tolerant, was andere Meinungen anbelangt und überdenke IMEMR auch meine eigenen Positionen und lerne gerne dazu. Tagtäglich. Ein Problem entsteht nur dann, wenn jemand Meinungen vertritt, die das Wohl der Patienten gefährdet, indem er eine ganze Branche in Verkennung ihrer Aufgaben diffamiert.
Was die Digitalisierung anbelangt, darf ich darauf hinweisen, dass ich sowohl für unser WaWi-Haus als auch für unseren Kommi-Hersteller Pilot-Apotheker war und schöne Projekte begleiten und mit nach vorne bringen durfte. Wir waren eine der ersten Apotheken, die die SecurPharm-Scanner getestet haben - ich weiß also recht gut um Chancen, aber auch um Gefahren der "Digitalisierung". Sogar DATEV-Module durften wir mit-testen und feststellen, wo die "Digitalisierung" ihre Grenzen hat.
Tja, und damit zur 3D-Technik. Auch hier dürfen Sie mir glauben, dass ich mich erst äußere, wenn ich mich mit der Thematik beschäftigt habe. Lesen Sie doch nochmal meine Beispiele durch, die ich genannt habe. Fällt Ihnen da was auf ? Natürlich kenne ich mich mit der 3D-Technik aus uns weiß, welche Chancen sich da auftun. Faszinierend. Aber man muss halt auch wissen, wo die Grenzen sind, statt mit dem Hinausblasen von Schlagworten Entwicklungen zu suggerieren, die noch lange nicht die aktuellen Probleme lösen.
Nochmal betonen möchte ich der guten Ordnung halber, dass der "Experte" einen Lebenslauf hat, der höchst kritisch zu sehen ist, wenn man SEINE Aussagen im Bezug auf das Apothekenwesen sieht. Wird nicht allüberall "Transparenz" eingefordert ? Seine Interessenskonflikte zu verschweigen, ist NICHT tolerierbar.

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AW: @ Holger

von Dr. Thomas Richter am 01.08.2022 um 9:45 Uhr

Wie immer mit großem Sachverstand erstellt. Ich verstehe auch die DAZ nicht ganz! Gibt es denn keine Experten, die mal wirklich etwas Profundes dazu sagen.

AW: Kritik

von Holger am 01.08.2022 um 9:45 Uhr

Lieber Herr Kollege,
SIE meine ich doch mit meiner methodischen Kritik garnicht? SIE äußern sich ja sachlich, differenziert, begründet. So stelle ich mir eine vernünftige Diskussion vor. Und natürlich darf man jederzeit die Meinungen anderer Personen kritisieren, sollte es halt nur so tun, wie Sie es vormachen. Auch darf man andere Personen kritisieren, sollte damit aber schon deutlich vorsichtiger sein. Person und Sache gehören ja eigentlich voneinander getrennt.

Eine Diffamierung der Apothekerschaft kann ich in seinen zitierten Aussagen nicht erkennen, sorry. Dass wir seiner Meinung nach zu viele Apotheken haben ist halt seine Meinung. Die darf er doch genauso haben wie wir oder wenigstens eine Subgruppe von uns das anders sehen darf? Dass diese Subgruppe genauso Interessenkonflikte hat, müssen wir uns halt vorwerfen lassen ...

Ihre persönliche Digitalkompetenz bewundere ich - Respekt. Aber die Beispiele für den 3D-Druck haben Sie doch vermutlich aus satirischen Gründen gewählt? Erstens hält keine neue und damit teure Technologie bei billigen Uraltprodukten Einzug. Zweitens macht eine sehr feine Technologie keinen Sinn bei Substanzen mit großer therapeutischer Breite und Standarddosierungen.

Zukunftsperspektive

von Dr. Thomas Richter am 01.08.2022 um 9:05 Uhr

Lieber Herr Professor!
Dass Sie ein akademischer Dünnbrettbohrer aus NRW sind, mache ich Ihnen nicht zum Vorwurf. Ihre Prognose ist etwas für Politiker, die sich ebenfalls auf gleichem intellektuellen Niveau befinden, vielleicht sogar Studienabbrecher sind. Unter den Blinden ist eben der Einäugige König. Der Gipfel Ihrer Inkompetenz ist die Sache mit der Arzneimittelherstellung aus 3 Druckern. Und die alte Laier, dass man sich jetzt ganz neu erfinden soll, kann ich nur zurückgeben. Wenn die Rezession die Ressourcen auch auf Seiten der Kommunen und Länder die Budgets weiter verzehrt, sind inkompetente FH-Professoren auch nicht mehr zu finanzieren. Wie wäre es denn ,wenn Sie ein START UP unternehmen gründen und dann Arzneimittel für 3 D Drucker produzieren lassen. Das ist doch bestimmt ganz "spannend" für Sie, um ein Modewort zu strapazieren. Für eine Expertise auf dem Apothekenmarkt braucht man einfach mehr Branchenkenntnisse. Letzteres Wort müssten Ihnen doch vertraut sein. Oder etwa doch nicht?

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AW: Ich schäme mich

von Holger am 01.08.2022 um 9:20 Uhr

für die "Kollegen", die hier in unerträglicher Weise rumpöbeln müssen. Können wir bitte auch kontroverse Positionen in einer sachorientierten Art und Weise diskutieren und auf Beleidigungen verzichten? Danke!

AW: Zukunftsperspektive

von Dr. Thomas Richter am 01.08.2022 um 9:36 Uhr

Wenn Sie ein seriöser Mann sind, dann treten Sie auf dem Schatten der Anonymität heraus. Holger wer?

Zuviel Professoren

von Reinhard Rodiger am 01.08.2022 um 9:02 Uhr

Es ist einfach irreführend, solche interessengeleiteten Thesen undurchdacht in die Welt zu schicken.Er verwechselt Bequemlichkeitsdienste für Besserverdienende mit sozial -und infrastrukturell sicherer Versorgung.Diese betrifft seit langem nicht nur Verteilung, leidet aber an systemischer Unterfinanzierung. Das Kernproblem ist, dass Kranke nicht nur da sind, wo es sich von der Frequenz her rentiert, sie gleich gut und schnell und niedrigschwellig zu versorgenSicher, es gibt Zuviel Apotheken, wenn nur noch Größe zählt. Dann muss aber gesagt werden, dass die. Flächenversorgung aufgegeben wird und die Beratungs-und Problemerkennungszeiten erheblich zunehmen.Solange die Digitalisierung mehr Probleme schafft als löst, ist ein Verzicht auf die nötige Umsicht verantwortungslos.Der wesentliche Denkfehler liegt darin, die erreichbare Frequenz an Kunden zum Gradmesser zu machen.
Dann verlieren alle Regionen, vornehmlich ländliche und Wohngebiete außerhalb der Ballungszentren.Man kann die Mehrheit abhängen und aushungern,damit es wenigen gut geht.Das ist noch lange kein tragfähiges Konzept.
Das gilt vor allem, weil bewusst alle Risiken übergangen werden und mit irrealen Zukunftsspekulationen offenkundig renditewütige Kundschaft mobilisiert werden soll.
Das ist gesellschaftliche Verantwortungslosigkeit in Reinkultur.

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Noch ein Digitalfuzii

von ratatosk am 01.08.2022 um 9:01 Uhr

Natürlich werden Strukturen zerbrechen, wenn man es politisch herbeiführt. Der digitale Wahn zeigt hier schon Wirkung, Man kann und muß vieles digital machen, vieles geht nicht. Viel Spaß in einer Krise und man braucht einfach ein Medikament. Wer hier tatsächlich was vom 3 D Drucker schwafelt, zeigt überdeutlich, daß er von Produktion nichts versteht. Solche Leute wollen aber einfach über digitale Startups und Optionen schnell reich werden, alles andere zählt nicht. Er hat Glück, daß der Begriff des Ökonomen nicht geschützt ist, jeder Honk darf sich so nennen.
Gerade der Abbruch der Lieferketten hat eigentlich auch sonst wirtschaftlich nicht so hellen Leuten gezeigt, wie bedeutend die ordinäre handfeste Produktion vor Ort oder wenigstens gut verteilt ist . Erstaunlich daß dann sog. Fachleute es nicht verstehen können - oder wollen ? wie gesagt sie verdienen eben am Tisch von ein paar Milliardärscliquen, wenn dort die Brosamen für die geleistete Zerstörungsarbeit anfallen.

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Schwipp- Schwapp- Schwurbel

von Mückschel Roland am 01.08.2022 um 8:07 Uhr

Dass wir zuviele Digitalisierungsexperten
haben und zuwenig Könner ist auf jeden Fall sicher.
Wenn das heute morgen ein junger Kollege liest schmeißt der den Pistill in die Ecke und nimmt den Strick.
Was für ein dummes Gewäsch.
Das Herrchen ist Spezialist, kein Ingenieur. Der 3 D Druck findet nur in Seinem Kopf statt. Der hat von Apotheke null Ahnung und die Stummheit unserer Standesvertretung zeigt auch hier Wirkung. Weil das habilitierte Herrlein nichts mehr von uns hört können wir weg.
Was würde der Bevölkerung mehr auffallen? Wenn das hochsubventionierte
Herrlein weg ist oder die Apotheke?

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AW: Getroffene Hunde bellen

von Holger am 01.08.2022 um 9:04 Uhr

Lieber Herr Kollege,
es muss Ihnen ja nicht gefallen, was der Digitalisierungsexperte so über das Apothekenwesen der Zukunft schwadroniert. Aber müssen Sie deswegen beleidigend werden? Finde ich schlechten Stil. Toleranz heißt, andere als die eigene Meinung auch auszuhalten.

Dass sich auch die Apothekerschaft mit Digitalisierung beschäftigen muss, ist ja korrekt. Und mit der Einführung der Datenfernübertragung für GH-Bestellungen waren wir da vor einigen Jahrzehnten sogar mal ganz vorne dabei. Aber uns jetzt in die Festung Offizin zurückzuziehen, wird uns keine Geländegewinne bringen.

Mit dem 3D-Druck muss ich Sie "leider" auch korrigieren. Ich habe vor wenigen Wochen bei einem Kongress einen Vortrag eines Kollegen aus Finnland gehört - marktreif und vor allem wirtschaftlich konkurrenzfähig ist das noch nicht. Aber es funktioniert bereits jetzt für mehr als eine Handvoll Wirkstoffe!

AW: Schwipp- Schwapp- Schwurbel

von Roland Mückschel am 01.08.2022 um 12:20 Uhr

Sehr geehrter Herr Holger Who,
Weder bin ich lieb noch ihr Kollege.
Wenn sie meine harmlosen ehrlich empfundene Ergüsse als Beleidigung empfinden ist das ihr Problem oder ihres Auftraggebers.
Ehrlicherweise muss ich diesen professoralen Schmonzes als abgehobene Beleidigung und Provokation bar jeder Sachkenntnis empfinden und ansehen.
Und mir als altes Schlachtross brauchen sie die Welt nicht erklären.

AW: Schwipp- Schwapp- Schwurbel

von Holger am 01.08.2022 um 16:03 Uhr

Klar, alter Hase der auf "professoralen Schmonzes" rülpst, sich aber in seiner eigenen Apotheke nach Übergabe "senior consultant" nennt - sorry ich krieg grad das Kotzen ...

Und, liebe Redaktion, diese Antwort von mir dürfen sie gerne als Verstoß gegen die Netiquette wieder löschen, aber irgendwie scheint das alte Schlachtross es auf normalem Weg nicht zu kapieren

AW: Schwipp- Schwapp- Schwurbel

von Roland Mückschel am 01.08.2022 um 17:38 Uhr

Holger, alter Spaßvogel und Nachbar,
Bist du es ? Sag denen hier doch dass du die Heilpraktikerprüfung gemacht hast und schließlich auch ne Ahnung hast von der Matierie.
Das mit dem Consultant habe ich halt
Geschrieben damit mich jeder Digitalseckel verstehst. Und rülpsen tust du immer, nicht ich.

Noch ein “kluger”

von Hanna am 01.08.2022 um 8:05 Uhr

.. evtl soll dieser Professor doch seine ordnungsgemäß von Fachleuten hergestellte Pillen in der Apotheke vor Ort unbedingt mit guter Beratung abholen und nicht wie bis jetzt irgendwas nach eigener Google-Suche aus 3D-Drucker im Internet kaufen. Das letzte tut ihm definitiv nicht gut

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Wahnsinn !!!

von Dr. Ralf Schabik am 01.08.2022 um 7:59 Uhr

Sorry, aber wenn man sich den Lebenslauf dieses Herrn mal anschaut samt der Verflechtungen, dann wird klar, warum unser Land so dermaßen unrettbar an die Wand fährt.
Ich glaube, er hat Recht, wenn er schwadroniert "dann lässt sich kein Geld mehr damit verdienen, Packungen über den HV-Tisch zu schieben." Richtig - Leute wie er demontieren dieses Land und mit ihm die bewährten Strukturen. Denn die viel zu vielen Betriebswirte und Controller müssen sich ja irgendwie beweisen und selber Aufgaben zuschustern. Fraglich nur, wer diese unproduktiven Mitesser auf Dauer finanziert !
Wenn der Herr Business Angel allerdings ernsthaft glaubt, "In nicht allzu ferner Zukunft werden Medikamente aus dem 3D-Drucker kommen", dann sollte er sich mal beschäftigen mit dem Unterschied zwischen Theorie (Bedienung 3D-Drucker) und Praxis. Und dann druck' mal schön Ibu- und PCM-Säfte und Tamoxifen-Tabletten ...
WAHNSINN, dass solche Leute unsere Entscheidungsträger so beeinflussen !!!

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