Prävention via App

Smarte Unterstützung beim Sonnenschutz

Stuttgart - 24.06.2022, 07:00 Uhr

Die kostenfreie SunSmart Global UV App bietet den Nutzern ortsspezifsche Informationen zum Sonnenschutz – basierend auf dem UV-Index. (s / Foto: DAZ)

Die kostenfreie SunSmart Global UV App bietet den Nutzern ortsspezifsche Informationen zum Sonnenschutz – basierend auf dem UV-Index. (s / Foto: DAZ)


Mehrere internationale Organisationen, darunter die Weltgesundheitsorganisation, haben eine App eingeführt, die den Anwender in Sachen Sonnenschutz unterstützen soll. Die kostenfreie SunSmart Global UV App informiert über den UV-Index an einem beliebigen Standort und schlägt entsprechende Schutzmaßnahmen vor. Ein Versuch global Hautkrebs und UV-bedingte Augenschäden zu reduzieren.

Pünktlich zum Sommeranfang ist die SunSmart Global UV App im App-Store von Apple und Google-Play-Store erhältlich. Hinter der Anwendung stehen die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Weltorganisation für Meteorologie (WMO), das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) sowie die Internationale Arbeitsorganisation (ILO). Ihr Anliegen ist es, das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu schärfen und die Inzidenz von Hautkrebserkrankungen zu senken. Eingesetzt werden soll die App auf dem Smartphone sowohl in der Freizeit als auch bei der Arbeit.

Ortsspezifische Empfehlungen nach UV-Index

Die App nutzt Daten von nationalen Wetter- und UV-Messstationen, um den ortsspezifischen UV-Index anzugeben. Dieser ist ein Maß für die UV-Strahlung auf der Erdoberfläche. Die App gibt ihn mit Werten von 1 („niedrig“) bis 11 und größer („extrem“) an. Je höher der Wert, desto höher das Schädigungspotenzial für Haut und Augen. Zudem kumuliert die schädigende Wirkung auch, etwa wenn man sich längere Zeit bei niedrigen UV-Werten im Freien aufhält. Bereits ab einem UV-Index von 3 und höher, werden Maßnahmen zum Sonnenschutz empfohlen. Dazu gehören: 

  • lockere, schützende Kleidung tragen, 
  • Sonnenschutzmittel mit Breitbandfilter verwenden, 
  • Hut aufsetzen, 
  • Schatten aufsuchen und 
  • Sonnenbrille tragen. 

Neben dem aktuellen UV-Index und Schutzmaßnahmen zeigt die App ein Zeitfenster an, in dem man sich schützen sollte. Außerdem gibt es eine Vorhersage für den UV-Index und das Wetter für die kommenden fünf Tage. Wenn gewünscht, kann man sich von der App benachrichtigen lassen, wenn Sonnenschutz empfohlen wird. Bereitgestellt werden die Informationen bisher auf Chinesisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Russisch, Niederländisch und Spanisch.

Mehr zum Thema

Bedenkliche Wechselwirkungen zwischen mineralischen und chemischen UV-Filtern

Mehr Schaden als Schutz?

Weltweit wurden 2020 laut WHO schätzungsweise mehr als 1,5 Millionen Fälle von Hautkrebs diagnostiziert und mehr als 120.000 Menschen starben daran. Eine Hauptursache dieser malignen Hauterkrankungen liegt in der starken UV-Strahlung durch die verringerte Ozon-Schicht in der Stratosphäre. Durch UV-Schutz ließen sich viele dieser teils tödlich verlaufenden Erkrankungen vermeiden. Dafür soll die App die Nutzer unterstützen „wann und wie sie sich schützen können“, so die WHO-Leiterin der Abteilung Umwelt, Klimawandel und Gesundheit, Dr. Maria Neira. Sie empfiehlt jedem, die App täglich zu nutzen, um sich und seine Kinder zu schützen.

Entwickelt wurde die digitale Anwendung von zwei Zentren in Australien, die mit der WHO zusammenarbeiten. Dort konnte bereits mithilfe einer ähnlichen App das öffentliche Bewusstsein für den UV-Schutz verbessert werden.


Desiree Aberle, Apothekerin, Redakteurin DAZ
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Werdende Mütter brauchen eine Extraportion Sonnenschutz

Sonnige Schwangerschaft

Zur Hautkrebsprävention kann jeder selber viel beitragen

Sonnenschutz ist alles

Langwelliger UVA-Schutz dank neuem UV-Filter Mexoryl 400

Innovation beim Sonnenschutz

Mit gutem Sonnenschutz braun werden und gesund bleiben

Die Haut führt Konto

Was es Neues gibt zur evidenzbasierten Melanom-Prophylaxe

Sommer, Sonne, Hautkrebs?

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.