Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene präzisiert Empfehlungen

Gurgeln und Sprühen gegen COVID-19 – aber wie?

Stuttgart - 05.05.2022, 07:00 Uhr

Laut DGKH ist die Anwendung der Antiseptik im Mund-, Nasen- und Rachenraum eine einfach durchzuführende Präventionsmaßnahme, die immer noch unterschätzt wird. (Foto: gballgiggs / AdobeStock)

Laut DGKH ist die Anwendung der Antiseptik im Mund-, Nasen- und Rachenraum eine einfach durchzuführende Präventionsmaßnahme, die immer noch unterschätzt wird. (Foto: gballgiggs / AdobeStock)


Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH) hat ihre Empfehlungen zur COVID-19-Prophylaxe mit antiseptischen Gurgellösungen und Nasensprays um Rezepturtipps unter anderem zu PVP-Iod-Lösungen erweitert. Zudem gibt sie Tipps zum Schutz der Bevölkerung und erklärt, wie die im Gesundheitswesen Beschäftigten vor Ansteckung geschützt werden können.

Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene macht sich schon seit Beginn der Pandemie dafür stark, alle infrage kommenden hygienischen Maßnahmen zum Schutz vor COVID-19 auszuschöpfen, um die Bevölkerung und vor allem auch das medizinische Personal vor Ansteckungen zu bewahren. 

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Dazu zählt auch und vor allem die Anwendung der Antiseptik im Mund-, Nasen- und Rachenraum. Laut DGKH eine einfach durchzuführende Präventionsmaßnahme, die immer noch unterschätzt wird. Doch wie effektiv sind solche Maßnahmen, wie sieht die Datenlage dazu aus?

Aktueller Kenntnisstand

Um diese Fragen zu beantworten, hatte die DGKH schon im März im Auftrag der DAZ den aktuellen Kenntnisstand zu verschiedenen Wirkstoffen und Formulierungen zusammengefasst und vor allem geprüft, wie die Studienlage ist. Die zusammenfassende Bewertung der Studienlage lautete wie folgt:

  • Wasserstoffperoxid und Chlorhexidindigluconat sind in vitro unwirksam oder gering wirksam, was sich klinisch bestätigte.
  • Cetylpyridiniumchlorid (0,04 bis 0,075 %) und ätherische Öle sind in vitro moderat bis hochwirksam und auch klinisch wirksam.
  • Unter Berücksichtigung der Gesamtdatenlage sind PVP-Iod-basierte Antiseptika (0,5 bis 1 %) den anderen aufgeführten Wirkstoffen überlegen.
  • In der Mundhöhle ist mit Gurgellösungen auf Basis ätherischer Öle wie zum Beispiel Listerine® Cool Mint von einer ähnlichen Wirkung wie bei Gurgellösungen auf Basis von PVP-Iod auszugehen.

Die vollständigen Ausführungen sind der DAZ 2022, Nr. 11, S. 28 zu entnehmen. Hier finden sich auch praktische Empfehlungen zum Schutz der Bevölkerung bei hohem und geringem Risiko sowie zur Prä- und Postexpositionsprophylaxe für im Gesundheitswesen Tätige. Im Mittelpunkt der Empfehlungen: PVP-Iod-basierte Gurgellösungen und Nasensprays. 

Doch vor allem die immer wieder genannte 0,23%ige PVP-Iod-Lösung steht in Deutschland nicht als Fertigpräparat zur Verfügung. Daher hat die DGKH jetzt ihre Empfehlungen um Rezepturtipps unter anderem zu PVP-Iod-Lösungen erweitert und noch einmal die Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und der im Gesundheitswesen Tätigen präzisiert. Von besonderem Interesse für die Beratung in der Apotheke sind hier die praktischen Empfehlungen für die Bevölkerung bei hohem und bei geringem Infektionsrisiko.



Deutsche Apotheker Zeitung
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