Überhöhte Insulinrechnungen

US-Amazon-Apotheke PillPack muss fast 6 Millionen Dollar zahlen

München - 04.05.2022, 13:45 Uhr

PillPack gab Patienten regelmäßig mehr Insulinstifte als verschrieben. (c / Foto: Jaroslavs Filss / AdobeStock)

PillPack gab Patienten regelmäßig mehr Insulinstifte als verschrieben. (c / Foto: Jaroslavs Filss / AdobeStock)


US-Gesetz für erschwingliches Insulin in Vorbereitung

Unabhängig von dem PillPack-Vergleich stimmte das US-Repräsentantenhaus für einen Gesetzesentwurf, der die Insulinausgaben von Diabetikern begrenzen soll. Bislang müssen Diabetiker in den USA hunderte Dollar pro Monat für ihr Insulin ausgeben. 

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP soll mit dem Gesetz verhindert werden, dass in den USA Menschen mit Diabetes aus finanziellen Gründen an dem für sie lebenswichtigen Insulin sparen. Damit das Gesetz in Kraft tritt, muss allerdings noch der Senat grünes Licht geben. Dafür müssten außer den Demokraten von US-Präsident Joe Biden auch zehn Republikaner zustimmen.

Der Entwurf sieht vor, dass private Krankenversicherungen die Preise für eine Monatsration Insulin auf maximal 35 Dollar (31,50 Euro) deckeln. Ein Teil der Diabetiker soll ab 2023 davon profitieren, ab 2024 soll die Regelung für alle gelten.

In den USA leiden 7,4 Millionen Erwachsene unter einem Diabetes, der Insulininjektionen nötig macht. Die Kosten dieser Behandlung sind in den Vereinigten Staaten laut einer 2020 im Auftrag der Regierung erstellten Studie achtmal höher als in anderen Industriestaaten. 

Untersuchungen zufolge mussten in der Vergangenheit mehr als ein Viertel der Typ-1-Diabetiker ihr Insulin aus Kostengründen rationieren. Aktivisten zufolge stieg dieser Anteil während der Coronapandemie auf bis zu 50 Prozent.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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