Initiative der Landesapothekerkammer

Häusliche Gewalt: Thüringer Apotheken kooperieren mit Frauenhäusern

Stuttgart - 06.01.2022, 09:15 Uhr

Eine gemeinsame Initiative der Landesapothekerkammer Thüringen und der Thüringer Frauenhäuser möchte auf Hilfsangebote bei häuslicher Gewalt aufmerksam machen. (c / Foto: LAKT)

Eine gemeinsame Initiative der Landesapothekerkammer Thüringen und der Thüringer Frauenhäuser möchte auf Hilfsangebote bei häuslicher Gewalt aufmerksam machen. (c / Foto: LAKT)


Apotheken wurden durch die Corona-Pandemie zunehmend als niedrigschwellige Anlaufstellen bei häuslicher Gewalt ins Spiel gebracht, sie gehörten nämlich zu den wenigen Geschäften, die noch öffnen durften bei einer gleichzeitigen Zunahme der Fälle. In vielen europäischen Ländern gibt es mittlerweile entsprechende Initiativen. So gilt beispielsweise unter anderem in Frankreich, Belgien und den Niederlanden „Maske 19“ als Codewort. In Thüringen hat die dortige Apothekerkammer gemeinsam mit den Frauenhäusern eine neue Initiative ins Leben gerufen.

In Frauenhäusern erhalten Frauen und Kinder, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind, zu jeder Tages- und Nachtzeit Unterstützung sowie eine geschützte Unterkunft. Vielen ist anscheinend diese Möglichkeit aber nicht bekannt bzw. sie wissen nicht, an wen sie sich im Notfall konkret wenden können. Außerdem kann die Kontaktaufnahme durch die angespannte häusliche Situation erschwert oder gar unmöglich sein.

Eine gemeinsame Initiative der Landesapothekerkammer Thüringen und der Thüringer Frauenhäuser möchte hier nun ansetzen.

Die Idee hinter VIOLIND

Wie die Landesapothekerkammer Thüringen erklärt, arbeiten Frauenhäuser mehr oder weniger im Verborgenen. Apotheken seien dagegen weithin sichtbare und leicht zugängliche Anlaufstellen, die überall erreichbar sind. Deshalb wurde die Kooperation VIOLIND ins Leben gerufen. Der Name geht dabei auf die Begriffe Violence (engl. für Gewalt) und Linderung zurück.

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Durch die Kooperation sollen Betroffene in der vertrauten Umgebung ihrer Apotheke vor Ort Zugang zu Ansprechpartnern und Hilfsangeboten erhalten und so beim ersten Schritt zur Veränderung der Situation unterstützt werden. Die teilnehmenden Apotheken stellen zudem einen ersten, niederschwelligen Zufluchtsort dar.



Nadine Sprecher, Apothekerin, Redakteurin PTAheute.de
redaktion@daz.online


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