Prognose für 2022

Pharmabranche erwartet Umsatzplus von 8 Prozent

Berlin - 30.12.2021, 12:00 Uhr

Die Pharmaindustrie ist laut vfa die forschungsstärkste Branche in Deutschland. (Foto: IMAGO / agefotostock) 

Die Pharmaindustrie ist laut vfa die forschungsstärkste Branche in Deutschland. (Foto: IMAGO / agefotostock) 


Politik soll nicht in Preisbildung für Arzneien eingreifen

Von der neuen Bundesregierung fordert der vfa, dass sie nicht stärker in die Preisbildung bei Arzneien eingreift. So will die Koalition aus SPD, Grünen und FDP die Frist für die freie Preisbildung auf sechs Monate senken. Bisher können Arzneihersteller ein Jahr lang den Preis bestimmen, bevor der Gemeinsame Bundesausschuss eine Bewertung für die Verhandlungen zwischen Unternehmen und Krankenkassen vornimmt. „Eine Verkürzung auf sechs Monate würde nur 50 Millionen Euro sparen, aber der Innovationsfähigkeit schaden“, kritisierte Steutel.

Forschungsstarke Branche

Die Pharmabranche gehört nicht zu den ganz großen Industrien in Deutschland, erzielt aber eine hohe Wertschöpfung. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei 47,2 Milliarden Euro, der Großteil der Arzneien ging in den Export. Mit Ausgaben von 7,8 Milliarden für Forschung und Entwicklung im Jahr 2020 ist die Pharmaindustrie laut vfa die forschungsstärkste Branche in Deutschland. Die Pandemie bietet aus Sicht des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) eine gute Perspektive. Corona sei die Chance für den Standort Deutschland, wieder als Apotheke der Welt aufzuerstehen, sagte VCI-Präsident Christian Kullmann jüngst.

Zuletzt hatte die Pharmaindustrie von der Politik gefordert, Lehren aus der Pandemie zu ziehen. „Die Corona-Krise muss zu einem politischen Umdenken und Handeln im Arzneimittelbereich führen“, sagte Hans-Georg Feldmeier, Vorsitzender des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Ende November. Es sei noch nie so offensichtlich gewesen, wie existenziell die Bekämpfung von Krankheiten sei. „Dennoch werden Arzneimittel, Impfstoffe und Medizinprodukte zu oft nur als belastender Ausgabenfaktor für das Gesundheitssystem betrachtet“, sagte Feldmeier.



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