DAZ-Adventsrätsel – Tag 20

Scharfmacher

Stuttgart - 20.12.2021, 07:00 Uhr

Die geweihartig verzweigten Rhizomstücke, der aromatische Geruch und der scharfe Geschmack machen Ingwer unverwechselbar. (x / Foto: DIA / AdobeStock)

Die geweihartig verzweigten Rhizomstücke, der aromatische Geruch und der scharfe Geschmack machen Ingwer unverwechselbar. (x / Foto: DIA / AdobeStock)


„Brennend scharf“ wird der Geschmack von Ingwer, dem Wurzelstock von Zingiber officinale, beschrieben. Ein Geschmack, der die Beliebtheit von Ingwer als Gewürz erklärt. Erfahren Sie mehr über die Scharfstoffe des Ingwers, was sie über die Qualität des Produkts aussagen und darüber, was Ingwer als Heilmittel leisten soll.

Ingwer enthält ca. 1 bis 2 Prozent nicht flüchtige Scharfstoffe, bei denen es sich um Arylalkanone handelt. Diese unterscheiden sich in der Länge ihrer aliphatischen Seitenkette und ihren Hydroxylierungsmustern. Die wichtigsten Scharfstoffe sind Gingerole und Shogaole. Letztere entstehen bei der Lagerung durch Wasserabspaltung aus den Gingerolen und schmecken schärfer als diese. Ebenfalls bei der Lagerung entsteht Zingeron, das weitestgehend geschmacklos ist und weniger scharf als die Shogaole und Gingerole.

Ingwer ist ein beliebtes Heilmittel. Es soll vor Erkältungen schützen und verdauungsfördernd wirken. Es wird vorbeugend gegen Reisekrankheit mit Übelkeit und Erbrechen eingesetzt – oder auch zur Linderung entsprechender Symptome in der Krebstherapie. Der Einsatz gegen Schwangerschaftserbrechen ist ebenfalls möglich. Die antiemetische Wirkung wird mit einer antagonistischen Wirkung von Gingerolen an 5-HT3-Rezeptoren erklärt. Eine immer wieder ins Spiel gebrachte blutverdünnende Wirkung von Ingwer ist nicht belegt, ebenso wenig eine blutdrucksenkende Wirkung. Weitere Effekte, die Ingwer nachgesagt werden, sind antiphlogistische und schmerzlindernde Wirkungen. Dieses Potenzial scheint Ingwer vor allem in Form von äußerlich angewendeten Wickeln und Pasten zu besitzen.

Überlagerte Ingwerprodukte gelten als minderwertig. 

Frage: Woran kann man die Überlagerung erkennen?

Die Antwort lautet:

Ein hoher Zingeron-Gehalt weist auf überlagerte Produkte hin. Auch beim Kochen und schnellen Erhitzen entsteht Zingeron aus Gingerolen.


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