Ab 1. Dezember

2G: Baden-Württemberg erkennt gelben Impfpass nicht mehr an

Stuttgart - 29.11.2021, 07:00 Uhr

QR-Code muss sein: Der gelbe Impfpass reicht nach der neuen Corona-Verordnung in Baden-Württemberg für den Zugang zu sogenannten 2G- oder 2G-plus-Veranstaltungen nicht mehr aus. (s / Foto: IMAGO / photothek)

QR-Code muss sein: Der gelbe Impfpass reicht nach der neuen Corona-Verordnung in Baden-Württemberg für den Zugang zu sogenannten 2G- oder 2G-plus-Veranstaltungen nicht mehr aus. (s / Foto: IMAGO / photothek)


Baden-Württemberger, die noch keinen digitales Corona-Impfzertifikat haben und nach dem 1. Dezember Einrichtungen oder Veranstaltungen mit 2G oder 2Gplus besuchen möchten, sollten aktiv werden. Denn ab diesem Datum wird bei der Zugangskontrolle der gelbe Impfpass nicht mehr anerkannt. Es muss ein digital überprüfbares Dokument vorliegen. In den Apotheken könnte das für erhöhte Nachfrage sorgen.

Wer in Baden-Württemberg noch keinen digitalen Nachweis für seine Corona-Impfung hat, muss sich sputen: Der gelbe Impfpass reicht nach der neuen Corona-Verordnung für den Zugang zu sogenannten 2G- oder 2G-plus-Veranstaltungen nicht mehr aus, teilte das Sozialministerium des Landes am vergangenen Donnerstag mit. Impfnachweise müssen in digital auslesbarer Form vorliegen. 

Das soll „bis zu einem gewissen Grad mehr Sicherheit vor Impfpass-Fälschungen“ bringen, erläuterte ein Sprecher. Das stimmt insofern, als dass die Gültigkeit der digitalen Zertifikate per App überprüfbar ist. Das ist laut der neuen Landesverordnung auch Pflicht. Ob das Zertifikat auf Basis gefälschter Unterlagen erstellt wurde, lässt sich allerdings nicht überprüfen. Das ist Aufgabe der Apotheken. Einige haben sich aufgrund der zunehmenden Zahl an Fälschungen auch schon aus dem Geschäft verabschiedet und stellen keine Zertifikate mehr aus.

2G: In Berlin schon seit September nur digital

Bereits seit vergangenen Mittwoch gelten in Baden-Württemberg schärfere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens wie Innengastronomie, Sportveranstaltungen, Museen, Saunen, Bäder, Clubs, Diskotheken und Weihnachtsmärkte werden nur noch Geimpfte und Genesene (2G) zugelassen. Manchmal brauchen sie zusätzlich noch einen aktuellen negativen Corona-Test (2Gplus). Dabei ist es nicht zwingend notwendig, den Nachweis in einer App auf dem Smartphone mit sich zu führen. Digital verifizierbar ist auch der QR-Code auf Papier. Die Notwendigkeit eines digitalen Nachweises ab 1. Dezember könnte in den Apotheken wieder für verstärkte Nachfrage sorgen.

Neu ist die Idee der baden-württembergischen Landeregierung nicht. In Berlin beispielsweise werden für den Zutritt zu 2G- oder 2Gplus-Veranstaltungen oder -Einrichtungen schon seit Ende September nur noch digitale Nachweise anerkannt.


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3 Kommentare

Impfpass

von R. Krenn am 14.12.2021 um 17:50 Uhr

Es ist eine Unverschämtheit. Es gibt Menschen die auch kein Handy haben. Wenn unser Bw Gesundheitsminister mehr Ge.... in seinem Kopf hätte. Würde er es erkennen

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Behördenwahnsinn

von Holger am 29.11.2021 um 12:36 Uhr

Ist der gelbe Impfpass nicht ein amtliches Dokument?? Mein Abiturzeugnis und habe ich auch nicht digital ...

Und was mache ich, wenn mir in der Schlange bei der Eingangskontrolle zur Oper das Smartphone runterfällt und zerschellt? Dann komme ich weder dort rein, nochmit dem Taxi oder ÖPNV wieder nach Hause?

Sorry, das ist SCHWACHSINN! Pfeif mal bitte jemand diese durchgeknallten Politiker und Verwaltungshengste zurück!!

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Digitalisierung falsch verstanden

von Hummelmann am 29.11.2021 um 10:08 Uhr

Es gibt nur eine Person, die ganz sicher weiß, ob jemand geimpft wurde und mit welchem Impfstoff das wann und wo passiert ist. Das ist der Arzt bzw. die Ärztin, die diese Impfung vorgenommen hat. Nur wenn genau von dieser Person und zu diesem Zeitpunkt das digitale Zertifikat erstellt wird, sinkt die Zahl der Fälschungen.
In der Apotheke ist die Fälschung - wenn überhaupt - nur sehr schwer und unter ungleich höherem bürokratischen Aufwand zu entdecken. Und selbst dann wird es die Fälscher nicht von einem neuen Versuch in einer anderen Apotheke abhalten. Das würde nur funktionieren, wenn die zugrunde liegenden Daten nicht gelöscht werden und ähnlich der Securpharm-Datenbank von den anderen teilnehmenden Stellen eingesehen werden könnten.

Einen gelben Impfpass kann man ja schon fälschen, indem man die beiden Halteklammern aufbiegt und auf diese Weise das Deckblatt mit dem Namen gegen das echte Impfzertifikat einer anderen Person auf der Innenseite austauscht. Das geht aber nicht beliebig oft und schon gar nicht gleichzeitig an verschiedenen Orten. Die daraus erzeugte falsche digitale Kopie kann ich dagegen überall gleichzeitig einsetzen und niemand kann überprüfen, wie oft die gleiche Charge angeblich am gleichen Tag in der gleichen Arztpraxis verimpft wurde.

Es war doch von Anfang an klar, dass es zu zahlreichen Fälschungen kommen wird, sobald der Nichtbesitz eines solchen Zertifikats große Teile der Bevölkerung vom öffentlichen Leben ausschließt. Das ist schon paradox: Wir entwicklen in Deutschland schneller einen zuverlässigen Corona-Test und einen wirksamen Impftstoff als eine funktionierende Datenbank für Impfungen.
Ist das nun Ignoranz oder Dummheit? Wenn wir so weiter machen, bringt uns die Digitalisierung des Impfpasses keinen Schritt weiter. Außer Spesen nichts gewesen. Einen herzlichen Dank an eine Politik ohne Weitsicht.

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