EMA- und ECDC-Update zu COVID-19

Zweidosis-Impfserien unbedingt abschließen

Remagen - 19.07.2021, 09:15 Uhr

Laut EMA und ECDC gibt es Hinweise, dass beide Dosen der Zweidosis-COVID-19-Impfstoffe Comirnaty, Spikevax oder Vaxzevria erforderlich sind, um einen angemessenen Schutz gegen die Delta-Variante zu bieten. (Foto: IMAGO / Eibner)

Laut EMA und ECDC gibt es Hinweise, dass beide Dosen der Zweidosis-COVID-19-Impfstoffe Comirnaty, Spikevax oder Vaxzevria erforderlich sind, um einen angemessenen Schutz gegen die Delta-Variante zu bieten. (Foto: IMAGO / Eibner)


Lockerung bei heterologen Impfregimen

Auch in der viel diskutierten Frage der heterologen Impfregime, die bislang nicht zugelassen sind, deuten sie weitere Lockungen an. Nach der Mitteilung haben die zuständigen Experten in mehr als der Hälfte der Mitgliedstaaten im Hinblick auf die jeweilige nationale Situation entschieden, für die zweite Dosis andere Impfstoffe als für die erste Dosis zu verwenden, und zwar Vaxzevria® als Erstimpfung und Comirnaty® oder Spikevax® als Booster. Die STIKO steht demnach mit ihrer Empfehlung bei weitem nicht allein auf weiter Flur.

Es gebe gute wissenschaftliche Gründe für die Annahme, dass diese Strategie bei der Impfung gegen COVID-19 sicher und wirksam sei, schreiben die EMA und das ECDC. Die Anwendung einer heterologen Impfstrategie könne einen schnelleren Schutz der Bevölkerung und eine bessere Nutzung der verfügbaren Impfstoffvorräte ermöglichen, trotzdem wollen beide derzeit keine definitiven Empfehlungen zur Verwendung verschiedener COVID-19-Impfstoffe für die beiden Dosen abgeben. Ratschläge zur Durchführung von Impfungen blieben das Vorrecht der nationalen Expertengremien für Immunisierung (NITAGs), die die Impfkampagnen in jedem Mitgliedstaat leiten. Diese Stellen seien am besten in der Lage, die örtlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen, einschließlich der Ausbreitung des Virus (insbesondere von besorgniserregenden Varianten), der Verfügbarkeit von Impfstoffen und der Kapazitäten des nationalen Gesundheitssystems. Hier wollen sich die für die Zulassung und den Gesundheitsschutz maßgeblich zuständigen Institutionen auf europäischer Ebene offenbar nicht einmischen.

Noch zu früh für Diskussion über Auffrischimpfungen

Gleichwohl verweisen sie auf vorläufige Ergebnisse der CombiVacS-Studie in Spanien, der britischen Com-COV-Studie sowie zwei Studien von deutschen Forscherteams an einer kleineren Kohorte von 26 Geimpften und einer etwas größeren mit 340 Angehörigen der Gesundheitsberufe an der Charité Universitätsmedizin Berlin, wonach sich mit den heterologen Impfungen eine zufriedenstellende Immunantwort und keine zusätzlichen Sicherheitsbedenken gezeigt haben. Weitere Daten werden in Kürze erwartet.

Ob und wann Auffrischimpfungen gegen COVID-19 erforderlich sein könnten, wollen die EMA und das ECDC derzeit noch nicht diskutieren. Dafür sei es zu früh, da noch nicht genügend Daten aus Impfkampagnen und laufenden Studien vorliegen, um zu verstehen, wie lange der Schutz vor den Impfstoffen auch unter Berücksichtigung der Ausbreitung von Varianten anhält, so ihre Begründung.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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