EMA- und ECDC-Update zu COVID-19

Zweidosis-Impfserien unbedingt abschließen

Remagen - 19.07.2021, 09:15 Uhr

Laut EMA und ECDC gibt es Hinweise, dass beide Dosen der Zweidosis-COVID-19-Impfstoffe Comirnaty, Spikevax oder Vaxzevria erforderlich sind, um einen angemessenen Schutz gegen die Delta-Variante zu bieten. (Foto: IMAGO / Eibner)

Laut EMA und ECDC gibt es Hinweise, dass beide Dosen der Zweidosis-COVID-19-Impfstoffe Comirnaty, Spikevax oder Vaxzevria erforderlich sind, um einen angemessenen Schutz gegen die Delta-Variante zu bieten. (Foto: IMAGO / Eibner)


Die Europäische Arzneimittel-Agentur und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten fordern die EU-Bürger:innen dringend dazu auf, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen und es bei Zweidosis-Regimen nicht mit einer Dosis bewenden zu lassen. Dabei berufen sich die Experten auf die Verbreitung der Delta-Variante von SARS-CoV-2. Auch von heterologen Impfregimen wird nicht abgeraten. Darüber sollen die Länder selbst entscheiden.

In einer gemeinsamen Mitteilung appellieren die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) noch einmal an die Bevölkerung Europas, sich gegen SARS-CoV-2 impfen zu lassen. Sie verweisen auf die besorgniserregende Delta-Variante (B.1.617.2), die sich in Europa schnell ausbreitet und die Bemühungen zur Bekämpfung der Pandemie ernsthaft behindern könnte. Es gebe Hinweise darauf, dass die Variante um 40 bis 60 Prozent übertragbarer sei als die frühere Alpha-Variante (Β.1.1.7), heißt es in der Mitteilung. 

Mehr zum Thema

Außerdem könne sie mit einem höheren Risiko für Krankenhauseinweisungen verbunden sein. Das ECDC schätzt, dass die Delta-Variante bis Ende August 90 Prozent aller in der EU zirkulierenden SARS-CoV-2-Viren ausmachen wird. Angesichts dessen sollen die Länder ihre Impfprogramme beschleunigen, einschließlich der Verabreichung zweiter Dosen, und es wird empfohlen, Immunitätslücken und Möglichkeiten für das weitere Auftreten von Varianten so schnell wie möglich zu schließen. 

Es gebe immer noch zehn EU-/EWR-Länder, in denen laut dem Vaccine Tracker des ECDC fast 30 Prozent oder mehr der Personen über 80 Jahren den empfohlenen Impfzyklus noch nicht abgeschlossen haben. Um gebrechliche und ältere Menschen in geschlossenen Einrichtungen zu schützen, wie zum Beispiel Krankenhauspatienten oder Bewohner von Langzeitpflegeeinrichtungen, seien in einigen Ländern weitere Anstrengungen erforderlich, um die Durchimpfung der Beschäftigten im Gesundheitswesen und dem Personal solcher Einrichtungen zu erhöhen.

Impfabstände sollen flexibilisiert werden können

Vorläufige Beweise deuten nach Einschätzung von EMA und ECDC darauf hin, dass beide Dosen der Zweidosis-COVID-19-Impfstoffe Comirnaty®, Spikevax® oder VaxzevriaTM erforderlich sind, um einen angemessenen Schutz gegen die Delta-Variante zu bieten. Um dem Bedarf gerecht zu werden und die Durchimpfungsrate zu erhöhen, sollen die Länder ihre Strategien, beispielsweise hinsichtlich des Intervalls zwischen der ersten und zweiten Dosis, basierend auf der epidemiologischen Situation und der Verbreitung von Varianten sowie den Erkenntnissen über die Wirksamkeit von Impfstoffen gegen Varianten, anpassen können.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

STIKO ändert ihre Empfehlungen für Zweitimpfungen

mRNA-Impfstoff nach Vaxzevria

Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung

Kreuzimpfung: Impfkommission rechnet mit guter Akzeptanz

Neues zu SARS-CoV-2 in Kürze

Corona-Ticker

Erste Wahl ist ein mRNA-Impfstoff, egal welcher

Boostern – wann, wen, womit?

Erste Dosis AstraZeneca, zweite Biontech/Pfizer

Mehr Nebenwirkungen nach heterologer Impfserie

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.