Keine Sanktionen für „Impf-Schwänzer“

Die Corona-News des Tages

Berlin - 05.07.2021, 09:44 Uhr

(Bild: sdecoret / AdobeStock)

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Lesen Sie heute im Corona-Ticker: Was tun mit Impfschwänzern? / STIKO: Zu wenige Daten für generelle Impfempfehlung für Kinder ab 12 / KBV-Chef fordert Wegfall der Corona-Maßnahmen für vollständig geimpfte. 

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. 

Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. 

17:23 Uhr

Ministerpräsident Weil pocht auf Impfempfehlung für Jugendliche 

Langenhagen/Hannover (dpa) - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) ist weiter verärgert über die fehlende Empfehlung für eine Corona-Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche. „Es gibt eine große Gruppe, für die gibt es derzeit keine Impfempfehlung, das sind Jugendliche“, sagte Weil am Montag in Langenhagen bei Hannover. „Ich mache überhaupt gar keinen Hehl daraus, dass ich das eine ausgesprochen schwierige Entscheidung finde.“ Die Impfung nämlich sei das wichtigste Mittel, um der Delta-Variante und der Gefahr eines Wiederanstiegs des Infektionsgeschehens zu begegnen und einen sicheren Schulbetrieb zu gewährleisten.

„Ich habe den Eindruck, dass wir uns an dieser Stelle gerade im Moment echt im Wege stehen. Und nachdem bis jetzt junge Leute wirklich schon zu den Hauptleidtragenden der Pandemie gehört haben, empfinde ich das, was derzeit geschieht, wirklich als gegen eine junge Generation gerichtet und das finde ich persönlich unerträglich, da mache ich gar keinen Hehl draus“, sagte Weil.

Die Landesregierung mache in Berlin Druck, damit es eine Impfempfehlung auch für junge Leute gebe, sagte Weil. „Wir versuchen derzeit als Landesregierung alles, was wir tun können, auch dazu beizutragen, dass die Voraussetzungen geschaffen werden, dass es auch eine Empfehlung gibt für junge Leute, sich impfen zu lassen.“ Unabhängig davon gebe es für Kinder und Jugendliche schon jetzt die Möglichkeit, sich impfen zu lassen, vorausgesetzt sie wünschten dies selber und die Ärzte vor Ort seien auch dazu bereit.

16:38 Uhr

RKI setzt Impfziel: Hohe Impfquote wegen Delta nötig 

Berlin (dpa) - Im Kampf gegen die Delta-Variante sollten laut Berechnungen des Robert Koch-Instituts mindestens 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen und 90 Prozent der Senioren ab 60 Jahren vollständig geimpft sein. „Bei rechtzeitigem Erreichen dieser Impfquote scheint eine ausgeprägte 4. Welle im kommenden Herbst/Winter unwahrscheinlich“, heißt es in dem Papier, das am Montag veröffentlicht wurde. Dennoch müsse sich die Bevölkerung weiter an die Basishygienemaßnahmen halten. Möglicherweise sei es auch notwendig, bei ansteigenden Infektionszahlen Kontakte „zu einem gewissen Grad“ zu reduzieren.

„Die Ergebnisse zeigen, dass unter den getroffenen Annahmen, insbesondere einer zunehmenden Dominanz der Delta­Variante, die Impfkampagne mit hoher Intensität weitergeführt werden sollte.“ Das RKI ist vorsichtig optimistisch, dass die angestrebten Impfziele auch tatsächlich erreicht werden können. So sei in einer Befragung von Bürgern zwischen Mitte Mai und Anfang Juni eine Impfbereitschaft ermittelt worden, die die „im Modell identifizierten Zielimpfquoten erreichbar erscheinen lassen.“

Bislang haben offiziellen Angaben zufolge 56,5 Prozent der Menschen in Deutschland eine erste Impfdosis erhalten, 38,9 Prozent sind vollständig geimpft.

In den Modellszenarien des RKI wurde unter anderem der Einfluss der Impfquote auf die Inzidenz und auf die Intensivbettenbelegung bis Frühjahr 2022 simuliert. „Diese Szenarien sind keine exakten Prognosen, sondern eine Abschätzung des Einflusses der Maßnahmen auf das Infektionsgeschehen“, heißt es in der Analyse.

14:50 Uhr

Appell von Arbeitgebern und Gewerkschaften: Impfen lassen 

Berlin (dpa) - Arbeitgeber und Gewerkschaften haben gemeinsam Firmen und Beschäftigte in Deutschland dazu aufgerufen, im Kampf gegen die Corona-Krise nicht nachzulassen. „Wirksame Schutzimpfungen sind der Königsweg aus der Pandemie“, heißt es in einem am Montag veröffentlichten gemeinsamen Appell von Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger und dem DGB-Vorsitzenden Reiner Hoffmann. Es stünden mehrere gute, sichere und wirksame Impfstoffe in zunehmenden Mengen zur Verfügung.

„Wir sind zuversichtlich, dass wir mit einer gemeinsamen Anstrengung der nationalen Impfkampagne zum Erfolg verhelfen und ein hohes Schutzniveau erreichen können“, heißt es. „Damit leisten wir einen aktiven Beitrag zu einer Normalisierung des wirtschaftlichen und des privaten Lebens.“

Hintergrund des Appells sind Terminausfälle in Impfzentren. In dem Appell von Dulger und Hoffmann heißt es, Gewerkschaften und Arbeitgeber hätten frühzeitig daran mitgewirkt, hohe Hygienestandards in den Betrieben, verlässliche Teststrategien und eine rasche Umsetzung von Impfungen zu verwirklichen. „Aus tiefer Sorge, dass wir das Erreichte verspielen, wenden wir uns nun gemeinsam an alle Arbeitgeber und Beschäftigte in Deutschland. Seien Sie weiter umsichtig und verantwortungsvoll. Wirken Sie weiter mit, die Menschen in den Betrieben vor Ansteckung zu schützen. Nehmen Sie die Impfangebote an. Lassen Sie beim Testen nicht nach und ermöglichen Sie, wo es möglich und sinnvoll ist weiterhin Home-Office.“

An die Arbeitgeber wird appelliert, wo immer dies möglich sei, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern betriebliche Impfungen und Testungen anzubieten. „Gleichzeitig appellieren wir an die Beschäftigten, die Impf- und Testangebote anzunehmen und so zu einer hohen Durchimpfungsrate und einem hohen Schutzniveau beizutragen.“ Bis zum Erreichen einer hohen Durchimpfungsrate trage ein breites Testangebot zur Erhöhung der Sicherheit vor Ansteckungen und Eindämmung der Pandemie bei.

12:26 Uhr

Bundesregierung gegen Sanktionen für Impftermin-Schwänzer

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung hat sich gegen Sanktionen für Impftermin-Schwänzer ausgesprochen. Gleichzeitig rief Regierungssprecher Steffen Seibert die Bevölkerung am Montag in Berlin dazu auf, sich impfen zu lassen. „Nehmen Sie diese Angebote wahr – Sie schützen sich nicht nur selbst vor einer potenziell schweren Krankheit (…), Sie schützen auch uns alle“, sagte Seibert.

An jene, die einen Termin nicht einhalten, richtete Seibert den „dringenden Appell“: „Sagen Sie ab!“. Die Bundesregierung habe aber keine Planungen für Strafzahlungen für nicht abgesagte Termine. Am Wochenende war eine Diskussion über Strafen für geschwänzte Impftermine aufgekommen.

Bei der Beurteilung der Corona-Lage sei unter anderem maßgeblich, wie viele Menschen mit den Impfungen erreicht werden, sagte Seibert. Hinzu komme, wie sich die ansteckendere Delta-Variante in Deutschland ausbreite und inwieweit es mit dem Delta-Anstieg mehr Corona-Fälle in Kliniken und speziell auf Intensivstationen gebe.

 

12:22 Uhr

STIKO: Zu wenige Daten für generelle Impfempfehlung für Kinder ab 12

Berlin (dpa) - Trotz der Forderungen aus der Politik nach einer generellen Corona-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren bleibt die Ständige Impfkommission (Stiko) bei ihrem zurückhaltenden Kurs. Das Gremium nehme „die diversen Forderungen der Politik“ sehr wohl wahr, erklärte Stiko-Mitglied Martin Terhardt am Montag auf dpa-Anfrage. „Wir fühlen uns weiterhin unserem Auftrag als unabhängige ehrenamtliche Kommission zur evidenzbasierten Erarbeitung von Impfempfehlungen verpflichtet.“

Die Stiko beobachte die Datenlage täglich und werde „gerade zu diesem Thema sicher schnell reagieren“, wenn es deutliche Änderungen gebe, betonte Terhardt. Die bisher verfügbaren Daten lieferten jedoch noch keine ausreichenden Beweise für die Sicherheit des Impfstoffs in der Altersgruppe. Im RBB-Inforadio hatte Terhardt am Freitag gesagt: „Mich entsetzt das immer wieder, wie die Politik vorprescht und wissenschaftliche Daten eher ignoriert.“

SPD-Chefin Saskia Esken hatte die Stiko aufgefordert, ihre Haltung zur Impfung von Jugendlichen zu überdenken. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Wochenende gefordert: „Die Stiko sollte dringend überlegen, wann sie das Impfen von Jugendlichen empfiehlt.“ Das würde den Schutz für alle erhöhen und einer Generation, die auf viel verzichten musste, wieder Freiheiten zurückgeben.

Die Stiko hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren COVID-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei.

Auch ohne generelle Stiko-Empfehlung sind Kinder und Jugendliche ab 12 in die deutsche Impfkampagne eingebunden, können also unabhängig von Vorerkrankungen geimpft werden. Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) handelt es sich um eine individuelle Entscheidung von Eltern mit ihren Kindern und den Ärztinnen und Ärzten.

Für Kinder unter 12 Jahren gibt es bislang keinen zugelassenen Impfstoff.

Nach Daten des Robert Koch-Instituts haben bislang 3,5 Prozent der Minderjährigen mindestens eine Impfung gegen COVID-19 erhalten, vollständig geimpft sind 1,2 Prozent.

12:08 Uhr

Merkel und Spahn werben für hohe Impfquoten - Sorgen wegen Delta

Berlin (dpa) - Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) haben angesichts der sich rasch ausbreitenden aggressiveren Delta-Variante des Coronavirus auf die Bedeutung der Impfungen hingewiesen. Man müsse bei der Impfquote Richtung 80 Prozent kommen, mahnte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen am Montag in den letzten regulären Beratungen der CDU-Spitze vor der Sommerpause in Berlin. Vor allem ungeimpfte Kinder würden im Herbst noch verwundbar sein. Zugleich wies sie demnach darauf hin, dass die Hospitalisierung bei der Delta-Variante in anderen Ländern nicht so hoch sei.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts und des Bundesgesundheitsministeriums hatten bis Sonntag 56,5 Prozent der deutschen Bevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten, vollständig geimpft waren demnach 38,9 Prozent. Hat sich der Impfschutz komplett aufgebaut, haben die Geimpften nach bisherigem Kenntnisstand auch bei Delta einen hohen Schutz vor einer Krankenhausbehandlung.

In den nach dem Präsidium folgenden Online-Beratungen des CDU-Vorstands sagte Merkel nach Informationen von Teilnehmern, das Thema Schule werde bei der Entwicklung der Corona-Lage „oberste Priorität haben“.

Spahn sagte nach den Teilnehmerangaben im Präsidium, es laufe gut beim Impfen, das Tempo nehme aber ab. In den Impfzentren seien die Termine nicht gleich weg, sondern durchaus eine Weile verfügbar. Er sprach sich dafür aus, Impfangebote etwa mit Aktivitäten der Menschen zu verbinden, beispielsweise einem Stadionbesuch. Geimpft sein müsse einen Unterschied machen zu nicht geimpft sein. Auffrischungsimpfungen könnten aufgrund der Kapazitäten im Herbst angeboten werden. Bei den Meldepflichten würden verstärkt neue Parameter in die Statistik aufgenommen, etwa nicht nur die Belegung der Intensivbetten, sondern auch der Krankenhausaufenthalt.

Die Thematik der Corona-Entwicklung in den Schulen werde nach den Sommerferien mit Wucht kommen, sagte Spahn. Hessens Ministerpräsident und CDU-Bundesvize Volker Bouffier wurde von den Teilnehmerkreisen mit den Worten zitiert, die Schulen müssten um jeden Preis offen bleiben. Darüber dürfe es keine Spekulationen geben.

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende und baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl sagte demnach, ihn bedrücke die Corona-Situation. Es gebe volle Stadien, der „Ballermann“ auf Mallorca sei offen, Flugzeuge seien bis zum letzten Platz gefüllt. Unter Infektionsgesichtspunkten sei dies gefährlich. Ähnlich äußerte sich demnach auch Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble. Die Corona-Situation zwischen Ferienende und der Bundestagswahl Ende September müsse kontrollierbar sein, mahnte er.

Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner sprach sich gegen Strafen für Menschen aus, die ihren Impftermin nicht wahrnehmen. Es müsse in diesem Zusammenhang sehr sensibel vorgegangen werden. Am Wochenende war eine Diskussion über Strafen für geschwänzte Impftermine aufgekommen.

9:37 Uhr

Trotz wachsender Infektionen: Johnson will Corona-Maßnahmen lockern 

London (dpa) - Abstandsregeln, Maskenpflicht, Homeoffice: Der britische Premierminister Boris Johnson will trotz steigender Infektionszahlen die verbliebenen Corona-Maßnahmen in England bis zum 19. Juli weitgehend aufheben. Das geht aus einer Pressemitteilung der Regierung am Montag hervor. Johnson wollte noch am Abend die Pläne in einer Pressekonferenz vorstellen.

In Großbritannien steigen die Infektionszahlen seit Wochen wieder stark an. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 214 angegeben (Stand: 29. Juni). Allein am Sonntag waren mehr als 24.000 Neuinfektionen registriert worden. Zurückgeführt wird das auf die Delta-Variante, die in Großbritannien inzwischen mehr als 90 Prozent der Fälle ausmacht.

Gleichzeitig verblieb die Zahl der Todesfälle mit 122 COVID-Toten innerhalb einer Woche (bis zum 29. Juni) derzeit noch auf relativ niedrigem Niveau. Auch die Krankenhauseinweisungen steigen bislang nicht im selben Maße wie die Ansteckungen. Die Regierung führt das auf die erfolgreiche Impfkampagne zurück. Inzwischen sind 86 Prozent der Erwachsenen in Großbritannien mindestens einmal geimpft. Knapp 64 Prozent der über 18-Jährigen haben bereits beide Impfungen.

Die Regierung in London geht davon aus, dass die Infektionszahlen weiterhin steigen werden, doch man müsse nun lernen, mit dem Virus zu leben. Die Eindämmung der Pandemie soll künftig den Menschen selbst überlassen werden. „Während wir lernen, mit dem Virus zu leben, müssen wir alle weiterhin umsichtig mit den Risiken durch COVID-19 umgehen und Abwägungen im täglichen Leben treffen“, sagte Johnson der Mitteilung zufolge.

5:00 Uhr

Debatte um Strafen für Impftermin-Schwänzer

FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki hat sich gegen Bußgelder für Impftermin-Schwänzer ausgesprochen. Es sei zwar „ärgerlich und unsozial“, einen vereinbarten Termin platzen zu lassen, sagte FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft (Montag). „Trotzdem wäre es sinnvoller, zunächst an die Menschen zu appellieren, ihren Termin rechtzeitig abzusagen, damit andere den Impfstoff erhalten können.“

Ähnlich sieht es der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager: „Die Landkreise lehnen Strafen für Menschen, die ihren zweiten Impftermin ohne Absage nicht wahrnehmen, ab“, sagte er der „Welt“. Das Verhalten sei zwar unsolidarisch, aber es wäre unangemessen, in diesen Fällen mit der „ordnungspolitischen Keule“ zu kommen. „Anstatt über Strafen nachzudenken, sollten wir uns überlegen: Was wir tun können, um die Impfbereitschaft weiterhin hochzuhalten?“, erklärte Sager.

Am Wochenende war eine Diskussion über Strafen für geschwänzte Impftermine aufgekommen. „Es wäre richtig, wenn es eine Strafe gäbe für diejenigen, die nicht einmal ihren Termin absagen“, hatte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach der „Bild am Sonntag“ gesagt.

„Ich appelliere hier stark an unser aller Solidarität. Das ist eine gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe mit einem guten Schuss individueller Verantwortung“, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) der „Welt“. „Sollten wir aber merken, dass diese Solidarität in Teilen der Gesellschaft nicht vorhanden ist, müssen wir uns schon überlegen, wie wir diese im Interesse aller, gegebenenfalls auch über Sanktionen, werden einfordern können.“

Der Deutsche Städtetag forderte von der Politik ein stärkeres Engagement, um Impf-Unwillige zu überzeugen. „Wir müssen mehr Menschen ansprechen, die sich beim Impfen bisher zurückhalten. Wir müssen ihnen niedrigschwellig Angebote machen und Überzeugungsarbeit leisten“, sagte der Präsident des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung (SPD), der „Rheinischen Post“ (Montag). „Wir wollen stärker auf schwer erreichbare Menschen in benachteiligten Stadtteilen zugehen. Mobile Impfteams werden deshalb in nächster Zeit eine größere Rolle spielen.“ Das Impfen bleibe der Schlüssel, um die Pandemie zu bewältigen.

4:44 Uhr

RKI registriert 212 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 5,0

Berlin (dpa) - Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 212 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.40 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 219 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,0 an (Vortag: 5,0; Vorwoche: 5,6). Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz während der dritten Corona-Welle hatte es am 26. April 2021 mit 169,3 gegeben. Danach sank der Wert – von wenigen Ausreißern abgesehen – ziemlich stetig. Zuletzt deutete sich aber eine mögliche Trendwende an, vor der Pandemie-Experten wegen der zunehmenden Verbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante schon seit längerem warnen.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden ein Todesfall verzeichnet. Vor einer Woche waren es acht Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.731.124 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.629.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.031.

2:00 Uhr

Esken: Brauchen dringend Impfstoff für Kinder

Berlin (dpa) - SPD-Chefin Saskia Esken hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aufgefordert, ihre Haltung zur Corona-Impfung von Jugendlichen zu überdenken. „Wir brauchen dringend einen Impfstoff für Kinder, und ich hoffe auch, dass die Stiko ihre eingeschränkte Impf-Empfehlung für Jugendliche bald überdenkt“, sagte sie der „Rheinischen Post“ (Montag).

Die Stiko hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren COVID-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering ist.

Nachdem die jungen Leute über mehr als ein Jahr solidarisch gewesen seien, dürfe man jetzt dieselbe Rücksichtnahme auch von den Erwachsenen erwarten, so Esken weiter. „Dazu gehört es beispielsweise, dass alle sich weiterhin an die Hygieneregeln halten und dass kommerzielle Großveranstaltungen wie der Fußball mit Tausenden Besuchern und erschreckend geringer Hygienedisziplin nicht akzeptiert werden, dass Reiserückkehrer konsequent getestet und gegebenenfalls unter Quarantäne gestellt werden und dass die Testdisziplin in den Betrieben für nicht Geimpfte weiterhin aufrechterhalten wird.“

An den Schulen plädierte sie dafür, im Präsenzunterricht und in anderen Situationen, wo naher Kontakt mit jungen Menschen kaum vermieden werden könne, nur solches Personal einzusetzen, das genesen, tagesaktuell getestet oder vollständig geimpft sei.

0:45 Uhr

Kassenärzte-Chef für baldiges Ende der Corona-Maßnahmen für Geimpfte

Berlin (dpa) - Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat das Ende aller Corona-Maßnahmen für vollständig Geimpfte gefordert. „Spätestens September wird für jeden Impf-Willigen ein Impfangebot verfügbar sein, dann müssen eigentlich nahezu alle Corona-Maßnahmen weg“, sagte er der „Bild“-Zeitung. „Jeder kann dann immer noch individuell entscheiden, ob er oder sie weiter Maske tragen will - Pflicht sollte es dann aber nicht mehr sein.“

Der Wegfall der Maßnahmen sei auch wichtig, um die Impfmoral der Bundesbürger hochzuhalten. „Mancher wird sich sonst fragen: Warum sollte ich mich impfen lassen, vielleicht zwei Tage Kopfweh oder andere Impfnebenwirkungen in Kauf nehmen und etwas für die Herdenimmunität tun, wenn ich weiterhin Maske tragen muss, nur weil sich 20 bis 30 Prozent der Leute weigern.“

 


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