Immer mehr Geimpfte / Sorge um Delta-Variante

Die Corona-News des Tages

Berlin - 21.06.2021, 11:50 Uhr

(Bild: Production Perig / AdobeStock)

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Lesen Sie heute im Corona-Newsticker: Erstmals seit August weniger als 500 Neuinfektionen / Mehr als 30 Prozent vollständig geimpft / Delta und die richtige Balance / Corona-Impfstoffproduktion in Afrika in Sicht.

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. 

Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. 

18:16 Uhr

WHO: Corona-Impfstoffproduktion in Afrika nun in Sicht 

Genf (dpa) - Die Pläne zur Herstellung von Corona-Impfstoffen in Afrika nehmen Gestalt an. In Südafrika werde mit Hilfe eines Konsortiums das erste Zentrum zur Herstellung von sogenannten mRNA-Impfstoffen entstehen, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag in Genf mit. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa sprach von einem „phänomenalen Schritt“. Es gehe darum, Afrika von Impfstoffen unabhängiger zu machen, die aus dem Ausland geliefert würden.

In Südafrika sollen auch Fachkräfte geschult werden, die für die Herstellung der Impfstoffe nötig seien. „Diese Initiative ist die erste von vielen, die wir unterstützen werden“, erklärte Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, der Südafrika kürzlich besucht hatte. „Dies ist eine großartige Botschaft besonders für Afrika, das den geringsten Zugang zu Impfstoffen hat“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Im günstigsten Fall sei damit zu rechnen, dass erste Corona-Impfstoffe in Südafrika in neun bis zwölf Monaten produziert werden könnten, meinte WHO-Expertin Soumya Swaminathan. Die Modalitäten müssten aber noch geklärt werden. Südafrika und Indien gehören zu den Ländern, besonders stark darauf dringen, dass der Patentschutz für solche Impfstoffe fällt.

Tedros wies erneut auf dramatisch steigende Zahlen von Corona-Neuinfektionen in Teilen Afrikas hin. In einigen Ländern hätten sich die Zahlen binnen Wochenfrist verdreifacht oder gar vervierfacht – nach Einschätzung der WHO eine Folge der äußerst niedrigen Impfrate auf dem Kontinent.

 

16:56 Uhr

Indien impft 7,5 Millionen Menschen an einem Tag 

Neu Delhi (dpa) - Am Montag hat Indien mehr als 7,5 Millionen Menschen gegen Corona geimpft - mehr als je zuvor an einem Tag. Das zeigen Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums. In Indien leben insgesamt mehr als 1,3 Milliarden Menschen, es ist das Land mit der zweitgrößten Bevölkerung – nach China. Am Montag gab es zusätzliche Impfzentren, die Impfungen für alle Erwachsenen anboten.

Bislang lief die Impfkampagne in Indien allerdings deutlich langsamer als zunächst geplant. Weniger als fünf Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft. Ein Grund dafür ist Impfstoffknappheit – unter anderem da die Regierung zunächst nicht versucht hat, genügend Impfstoff für die große Bevölkerung zu kaufen. Inzwischen will die Regierung gegensteuern, etwa indem sie ein komplexes Impfstoffbeschaffungssystem vereinfacht hat. Davor kauften die Zentralregierung, die Regierungen der Bundesstaaten sowie Privatkrankenhäuser Impfstoffe zu verschiedenen Preisen.

Ein anderer Grund für die bislang langsamere Impfkampagne ist eine besonders in gewissen ländlichen Regionen verbreitete Impfskepsis. Um diese zu bekämpfen, haben sich einige örtliche Behörden Belohnungen für Impfwillige ausgedacht – etwa Benzin, Saatgut, Dreiräder, Tomaten oder Reis, wie örtliche Medien berichteten. In einem Teil von Uttar Pradesh wurden Läden angewiesen, Alkohol nur an Geimpfte zu verkaufen, wie die Zeitung „Mint“ schrieb. Und in einem Distrikt im Bundesstaat Madhya Pradesh prüften Polizisten kürzlich auf der Straße, wer geimpft ist und wer nicht, wie „The Indian Express“ berichtete. Geimpfte erhielten demnach eine Plakette mit der Aufschrift: „Ich bin ein echter Patriot, weil ich geimpft worden bin.“ Ungeimpfte erhielten ein Blatt mit einem Totenkopf drauf.

 

13:54 Uhr

Kliniken weisen Schummelvorwurf um Betten für COVID-19-Patienten zurück

Berlin (dpa) - Deutschlands Krankenhäuser haben Vorwürfe zurückgewiesen, sie hätten aus finanziellen Gründen bei Angaben zu Betten für COVID-19-Behandlungen geschummelt. Der Bundesrechnungshof habe keine Belege für entsprechende Vorwürfe vorgelegt, sagte der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, am Montag bei einer Veranstaltung seiner Organisation. Seit Tagen wird darüber spekuliert, die Kliniken hätten mit Manipulationen Pauschalzahlungen für frei gehaltene Betten bekommen wollen.

Gaß sagte, die Kliniken hätten die Infrastruktur zur Behandlung zahlreicher möglicher COVID-19-Patientinnen und -Patienten geschaffen. Diese möglichen Intensivbetten seien nicht komplett gebraucht worden. Aber wenn es nötig gewesen wäre, hätten die Behandlungskapazitäten hochgefahren werden können. Insgesamt forderte Gaß einen Kurswechsel in der Krankenhauspolitik mit einer auskömmlicheren Finanzierung.

 

13:32 Uhr

Juristen fordern differenziertes Vorgehen bei Maskenpflicht

Berlin (dpa) - Bei der Umsetzung der Maskenpflicht haben Juristen ein differenziertes Vorgehen gefordert. Vor allem in Schulen stelle die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes einen „deutlich gravierenderen Eingriff“ dar und belaste die Schüler „unverhältnismäßig“, sagte der Leipziger Staatsrechtler Christoph Degenhart dem „Handelsblatt“. In Schulen müssten „andere Mittel gesucht werden, was bei einem überschaubaren Personenkreis wie einem Klassenverband auch möglich sein dürfte.“

Dennoch hält Degenhart den Mund-Nasen-Schutz weiter für ein legitimes Mittel zur Eindämmung der Pandemie. Im Gegensatz zu Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren oder Quarantänepflichten stelle die Maskenpflicht eine „nicht sehr eingriffsintensive Maßnahme dar“, sagte der Jurist. Als „wirksames Mittel der Prävention“ sei die Maskenpflicht für geschlossene Räume und größere Menschenansammlungen „verfassungsrechtlich weiterhin gerechtfertigt»“

Zu einer ähnlichen Ansicht kommt auch der Berliner Verfassungsjurist Christian Pestalozza von der Freien Universität. Die Maske sei an heißen Tagen oder bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten zwar lästig, aber dennoch „neben Impfung, Abstand und Hygiene ein unverzichtbares Mittel der Pandemiebekämpfung“. Ein Staat, der die Maskenpflicht bei einer so geringen Impfquote und angesichts der Mutationen einschränke oder aufhebe, verletze „seine verfassungsrechtliche Pflicht, unsere Gesundheit, notfalls auch gegen unseren Willen, zu schützen“, sagte Pestalozza dem „Handelsblatt“.

11:34 Uhr

Tausende neue Corona-Fälle in Moskau

Moskau (dpa) - Die russische Hauptstadt Moskau verzeichnet weiterhin Tausende Corona-Neuinfektionen. Am Montag meldeten die Behörden 7580 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden. Das liegt unter dem Rekordwert vom vergangenen Samstag mit 9120 Neuinfektionen. Die Lage habe sich trotzdem nicht verbessert, sagte Vize-Bürgermeisterin Anastassija Rakowa der Agentur Interfax zufolge. Derzeit werden den Behörden zufolge mehr als 600 Menschen in Krankenhäusern künstlich beatmet.

Seit mehr als einer Woche gelten in Europas größter Metropole mit schätzungsweise zwölf Millionen Einwohnern einige Einschränkungen. So sind größere Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen verboten. Die Fanmeile zur Fußball-Europameisterschaft, die auf Anordnung der Stadt geschlossen wurde, werde abgebaut, schrieb die Zeitung „Kommersant“.

Nach früheren Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin sind fast 90 Prozent der Covid-Erkrankungen auf die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus zurückzuführen. Die Stadt verpflichtet nun eine Reihe an Unternehmen, eine Impfquote von 60 Prozent unter ihren Angestellten durchzusetzen. Am Wochenende bildeten sich in der Hauptstadt an einigen Impfstellen lange Warteschlangen.

11:01 Uhr

Fast 51 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft

Berlin (dpa) – Mehr als 31 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Montag hervor (Stand: 10.50 Uhr). Demnach wurden am Sonntag 290.534 Impfdosen verabreicht. Etwas mehr als 42 Millionen Menschen (50,8 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 25,8 Millionen (31,1 Prozent) sind vollständig geimpft.

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 57,5 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Neun weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 45,3 Prozent. Das Saarland zählt mit 37,2 Prozent den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Brandenburg ist hier mit 28,6 Prozent am Ende der Rangliste.

Die Impfkampagne gegen den Erreger SARS-CoV-2 hat in Deutschland Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Mittlerweile können sich Menschen unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste um einen Termin bemühen.

10:50 Uhr

Merkel zu Corona: Richtiges Maß an Freiheit und Vorsicht finden

Berlin (dpa) - Kanzlerin Angela Merkel hat trotz der einstelligen Werte bei den Corona-Inzidenzen vor Übermut gewarnt. Man sei bei einer erfreulichen Inzidenz unter zehn, sagte Merkel am Montag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen bei einer gemeinsamen Klausur der Spitzen von CDU und CSU zum Wahlprogramm der Union in Berlin. Dies sei aber immer noch drei Mal so hoch wie vor zwölf Monaten. Man müsse „das richtige Maß an Freiheit und Vorsicht finden“, wurde sie zitiert. Es dürfe nicht vergessen werden: „Maske tragen ist immer noch das Einfachste.“ Die Pandemie werde erst zu Ende sein, wenn die ganze Welt geimpft sei. „Wir müssen an den Rest der Welt auch denken“, sagte Merkel demnach.

Trotz sinkender Corona-Zahlen in Deutschland gibt es verstärkt Sorgen wegen der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus. Erstmals seit zehn Monaten hatten die Gesundheitsämter zuletzt weniger als 500 Neuinfektionen binnen eines Tages an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. So registrierte das RKI 346 neue Fälle, wie aus Zahlen vom Montagmorgen hervorgeht. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 8,6 an (Vortag: 8,8; Vorwoche: 16,6; Vormonat: 67,3).

5:20 Uhr

Erstmals seit August weniger als 500 Neuinfektionen

Berlin (dpa) - Erstmals seit zehn Monaten haben die Gesundheitsämter weniger als 500 Neuinfektionen binnen eines Tages an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. So registrierte das RKI 346 neue Fälle, wie aus Zahlen vom Montagmorgen hervorgeht. Sie geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.10 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.

Zuletzt hatte die Zahl der Neuinfektionen pro Tag am 10. August mit 436 unter der Schwelle von 500 gelegen. Montags sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Vor einer Woche hatte der Wert bei 549 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Montagmorgen mit bundesweit 8,6 an (Vortag: 8,8; Vorwoche: 16,6; Vormonat: 67,3).

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden zehn neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls zehn Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.722.327 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.605.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder mit einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90.395 angegeben.

Im RKI-Lagebericht von Sonntagabend wurde aus „technischen Gründen“ kein bundesweiter Sieben-Tage-R-Wert ausgewiesen. Am Samstagabend gab ihn das RKI mit 0,69 (Vortag: 0,70) an. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 69 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

2:15 Uhr

Intensivmediziner: Weniger Patienten in möglicher vierten Welle

Berlin (dpa) - Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Christian Karagiannidis, rechnet in einer möglichen vierten Corona-Welle mit weniger Patienten auf den Intensivstationen. „Wir werden, wenn es im Herbst zu einem Wiederanstieg der Infektionszahlen kommt, sehr genau auf die Neuaufnahmen auf den Intensivstationen schauen müssen. Wenn die vulnerablen Gruppen bis dahin sehr gut geimpft sind, könnte es auch bei höheren Inzidenzen viel weniger schwere Verläufe geben“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Montag).

Bisher seien die Intensiv-Neuaufnahmen weitestgehend parallel zu den Inzidenzen verlaufen. Wenn die vulnerablen Gruppen sehr gut geimpft seien, könne es im Sommer erstmals zu einem abweichenden Verhalten kommen. Die Inzidenzen würden dann stärker steigen als die Intensiv-Aufnahmen, weil die potenziellen Patienten durch Impfung besser geschützt seien.

So, 20.06.2021, 18:50 Uhr

Spahn über Lockerungen: Es geht darum, die richtig Balance zu finden

Berlin (dpa) - Nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht es in der derzeitigen Pandemie-Phase auch mit Blick auf die Delta-Variante darum, die richtige Balance zu finden. „Wir können jetzt lockern“, sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Die Stimmung dürfe aber nicht zu Übermut führen. „Also: Zuversicht für den Sommer, aber eben auch Vorsicht vor allem dann auch Richtung Herbst und Winter.“

Mit Blick auf Kinder und Jugendliche sagte Spahn: „Unser Ziel sollte sein, so viel Normalität wie möglich nach den Ferien auch für die Schulen, aber eben auch so viel Sicherheit wie möglich.“ Eine Möglichkeit dabei seien Impfungen für Kinder ab zwölf Jahren. „Wir können bis Ende August, jedem über 12-Jährigen, der geimpft werden will, mindestens die erste Impfung angeboten haben.“ Für alle Nicht-Geimpften brauche es auch weiterhin mindestens regelmäßiges Testen.


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