Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

13.06.2021, 07:45 Uhr


9. Juni 2021

Entgegen aller Unkenrufe vieler Ärztefunktionäre: Die gegen Grippe impfenden Apothekerinnen und Apotheker haben ihren Job mit Bravour gemacht, sie konnten auf ganzer Linie überzeugen, wie die Evaluationsergebnisse aus der ersten Impfsaison zeigen, die der Apothekerverband Nordrhein vorgelegt hat. 94% derjenigen, die sich in Apotheken gegen Grippe impfen ließen, würden dies auch ein weiteres Mal tun. Und 90% sind sehr zufrieden mit der Grippeimpfung in der Apotheke, so die Ergebnisse aus der vergangenen Grippesaison. Mein liebes Tagebuch, an dieser Stelle auch noch mal vielen Dank an den Apothekerverband Nordrhein, dass er sich als einer der ersten Verbände für das Modellprojekt eingesetzt hat. Die Ergebnisse zeigen, dass es zu gelingen scheint, das Ziel von Impfungen in Apotheken zu erreichen, nämlich die Impfquote bei Grippe zu erhöhen: Für fast jeden Dritten derjenigen, die sich in den Apotheken Nordrhein den Grippeimpfstoff verabreichen ließen, war es die erste Grippeimpfung überhaupt. Was die Evaluation allerdings auch zeigt: Mit der für das Impfen ausgehandelten Vergütung von 12,61 Euro netto sind die Apotheken keinesfalls überbezahlt, sagt der Gesundheitsökonom Professor May, der die Evaluation durchführte. Und er sagte auch: Die Impfung in der Apotheke sei unter dem Strich immer noch günstiger als die Impfung beim Arzt. Ein Gruß an alle Krankenkassen!

 

Grippeschutzimpfung in Apotheken – eigentlich sollten die Krankenkassen den Apotheken anhand solcher positiver Ergebnisse wie in Nordrhein Kooperationsangebote mit Kusshand unterbreiten. Und dennoch, nicht alle Kassen zeigen sich so aufgeschlossen wie die AOK Rheinland/Hamburg. Der Verband innovativer Apotheken (via) weiß davon ein Lied zu singen, er beißt sich an so mancher Krankenkasse die Zähne aus: via versucht schon seit geraumer Zeit, eine Krankenkasse als Kooperationspartner für ein Modellprojekt zur Grippeschutzimpfung in Apotheken zu finden. bisher vergebens. Dabei sind die Krankenkassen nach dem Wortlaut des einschlägigen Gesetzesparagraphen eigentlich verpflichtet, solche Verträge abzuschließen, wenn die Apotheker sie dazu auffordern. Via lässt sich daher nicht entmutigen, im Gegenteil. Der Verband startet seine erste Impf-Fortbildung für interessierte Apothekerinnen und Apotheker, die dadurch befähigt werden sollen, zum Beispiel auch gegen Covid-19 zu impfen. Der Verband schaut dabei in die Schweiz und holt sich dort Unterstützung bei einem Unternehmen, das sich auf solche Apothekerfortbildungen spezialisiert hat: In zehn Schweizer Kantonen verabreichen die Schweizer Kolleginnen und Kollegen inzwischen sogar die Covid-19-Impfstoffe. Mein liebes Tagebuch, und dabei haben die Schweizer doch den Ruf, so manches gemächlicher anzugehen. Von wegen. Also, ich bin überzeugt, dass auch schon in absehbarer Zeit deutsche Apotheken an den Covid-19-Impfungen teilnehmen werden. Wenn man bedenkt, dass wir vermutlich auch in Zukunft jährlich nicht nur gegen Grippe, sondern auch gegen Covid werden impfen müssen, die Arztpraxen aber schon heute gestresst und überlastet sind, können Impfungen in Apotheken für deutliche Entlastung sorgen. Wir müssen es nur wollen.



Peter Ditzel (diz), Apotheker
Herausgeber DAZ / AZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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3 Kommentare

Rücken stärken

von Dr. Radman am 13.06.2021 um 13:18 Uhr

Ja, Herr Spahn ist nicht perfekt und ja, er hat viele Fehler gemacht, aber er ist noch besser als möglicherweise Herr Lauterbach oder sonstwer von den Grünen. Deshalb sollten wir dem Minister gegenüber Angriffe der Sozis den Rücken stärken.

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AOK Hessen

von Dr.Diefenbach am 13.06.2021 um 10:37 Uhr

..was auch einmal die pharmazeutische Seele froh stimmen dürfte:Die AOK Hessen hat nach vorliegenden Infos ja die Forderung der Nachzahlung angeblich verlorengegangener Herstellerrabatte vergangener Jahre, welche noch eingesammelt werden sollten(2015 bis...)nach entsprechender Rechtssprechung ad acta gelegt.
Das soll ruhig auch mal erwähnt werden, ebenso die Tatsache, dass halt auch die Juristin der AOK Hessen ein klar denkender Zeitgeist ist,
Zu den MASKEN:Das überlagert ja wieder mal die Sauerei mit den Würstchenbudentestzentren.Uns wirft man allerorts massive Geldscheffelei vor,die Betrügerei !! in Testzentren in etlichen Fällen scheint informativ keine Rolle zu spielen??
und die offenbar völlig überzogene Geldgewährung in IMPFZENTREN ,hier sind sicher einige Kollegen jetzt beleidigt, spielt,da Wahlkampf ist,auch keine tragende Rolle.Dass die Systeme bald zugemacht werden,kommt dazu...

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Ist ja toll

von Karl Friedrich Müller am 13.06.2021 um 8:43 Uhr

Dass es uns gut geht. Und das so pauschal rausposaunt wird. Auch wenn es so nicht stimmt. Es stimmt gar nicht. Ohne die Masken wäre das Betriebsergebnis bei vielen zappenduster.
Diese oberflächliche Euphorie in der DAZ macht mir zunehmend Probleme.
Wir haben sehr viel Umsatz und Gewinn an die Versender verloren. Klar, es bleiben einige Apotheken, die sich „dumm und dämlich“ verdienen. Das sind die Ausnahmen.
- Gekürzt wurde auch bei der Botendienstpauschale. Schon vergessen? 2,98€ für einen Botendienst ist zwar besser als nichts, trotzdem eine Unverschämtheit, schon wegen der Denke, die dahinter steckt.

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