Koalitionsstreit um Masken

Die Corona-News des Tages

Berlin - 07.06.2021, 10:15 Uhr

(Bild: Thaut Images / AdobeStock)

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Lesen Sie heute in unserem Corona-Ticker: Ende der Priorisierung, Geduld gefragt, Haftbfehl wegen Verdacht auf Teststellen-Betrug / Streit um Masken für Obdachlose / Fast 55 Millionen Dosen verimpft.

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. 

Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. 

14:58Uhr

Laschet weist SPD-Attacken gegen Spahn scharf zurück

Berlin (dpa) - Im Koalitionsstreit um den Umgang mit angeblich weniger überprüften Corona-Schutzmasken hat CDU-Chef Armin Laschet Attacken der SPD scharf zurückgewiesen. Dies habe „mit dem, wie eine Koalition arbeiten sollte, nichts mehr zu tun“, sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident am Montag in Berlin nach Sitzungen der CDU-Spitzengremien. Die Tonlage und die persönlichen Angriffe auf Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) von Seiten des Regierungspartners seien „menschlich und sachlich nicht akzeptabel“.

Laschet sagte, es sei ihm unerklärlich, „wie man glauben kann, damit politischen Erfolg zu haben. Das stößt die Menschen ab.“ An Stelle der SPD würde er sich auch nach schlechten Wahlergebnissen fragen: „Ist es eigentlich klug, in einer Koalition zu sein und dauernd die Erfolge der eigenen Koalition herunterzureden?“ Man erwarte von einer Regierung gerade in der Pandemie, dass sie zusammen Lösungen schaffe. Dafür brauche es keinen Koalitionsausschuss, das sei eine Frage der Einsichtsfähigkeit. „Wir werden in diesen Ton nicht einsteigen.“

Zuvor hatte die SPD-Spitze deutlich gemacht, Forderungen nach einem Rücktritt Spahns aufrechtzuerhalten. Dieser habe „Medienberichten nach zu urteilen und der Darstellung aus dem Bundesarbeitsministerium ganz eindeutig im vergangenen Jahr versucht, Masken, die nicht alle notwendigen Prüfungen bestanden haben, zu verteilen an Menschen, die sich gegen diese schlechten Masken nicht wehren können“, sagte Parteichefin Saskia Esken in Berlin. Spahn hatte die Vorwürfe in der Sache zurückgewiesen. Die Masken aus China, um die es gehe, seien nachweislich geprüft worden. Sie hätten zwar keine EU-Zertifizierung, seien aber beim Infektionsschutz sicher.

 

14:20 Uhr

Appell: G7 müssen weltweite Impfungen finanzieren

London (dpa) - Wenige Tage vor dem G7-Gipfel in Großbritannien haben 230 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die großen Industrieländer zur Finanzierung der weltweiten Corona-Impfkampagne aufgefordert. Die G7 sollten zwei Drittel der schätzungsweise 66 Milliarden US-Dollar (54,2 Milliarden Euro) bezahlen, die in den kommenden beiden Jahren benötigt werde, um auch die Menschen in ärmeren Ländern zu impfen, heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur am Montag vorlag. Das entspräche 44 Milliarden Dollar, etwa 36 Milliarden Euro.

Der Initiator des Appells, der britische Ex-Premierminister Gordon Brown, sagte einem Bericht der Zeitung „Guardian“ zufolge, der Vorschlag koste jeden Briten umgerechnet 0,35 Euro pro Woche „für die beste Versicherungspolitik der Welt“. In dem Schreiben wird betont, die Unterstützung sei kein Akt der Nächstenliebe, sondern im strategischen Interesse jedes Landes. Die Gruppe der Sieben (G7) besteht aus den USA, Kanada, Großbritannien, Japan, Frankreich, Italien und Deutschland.

„Die G7 sollte auch eine Vorreiterrolle bei Verteilung von Impfstoffen sowie freiwilligen Lizenzvereinbarungen einnehmen“, hieß es weiter. Dazu gehöre auch der vorübergehende Verzicht auf Patente, um den erforderlichen Wissens- und Technologietransfer für die Herstellung von Impfstoffen zu ermöglichen. „2020 ist die globale Zusammenarbeit gescheitert, aber 2021 kann eine neue Ära einläuten.“

Außer Brown und seinem Vorgänger Tony Blair haben mehr als 100 ehemalige Staats- und Regierungschefs sowie Ex-Minister unterzeichnet. Darunter sind der frühere UN-Generalsekretär Ban-Ki Moon und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos. Unterschrieben haben auch Virgin-Gründer Richard Branson, Ikea-Chef Jesper Brodin, Wirtschaftswissenschaftler wie Michael Spence und Joseph Stiglitz sowie aus Deutschland Allianz-Chef Oliver Bäte und der frühere Rektor der Universität Mannheim, Ernst-Ludwig von Thadden.

13:29 Uhr

RKI: Stiko-Empfehlung zu Kinder-Impfungen erscheint am Donnerstag

Berlin (dpa) - Die zum Thema Kinder ergänzte Corona-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) soll am Donnerstag publiziert werden. Die neue Fassung werde dann im sogenannten Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts (RKI) erscheinen, sagte eine RKI-Sprecherin am Montag auf Anfrage. Es wird erwartet, dass das Expertengremium mangels ausreichender Datenbasis keine generelle Impfempfehlung für alle Kinder ausspricht, sondern den Impfstoff zunächst vor allem etwa für vorerkrankte Kinder vorsieht. Ein Entwurf für den Stiko-Beschluss war am Freitag an Länder und Fachgesellschaften gegangen. Diese können noch Änderungen einbringen, bevor die Stiko den Beschluss fasst.

 

13:24 Uhr

Corona-Impfungen: Fast 55 Millionen Dosen verimpft

BERLIN (dpa-AFX) - In Deutschland sind inzwischen 54,9 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus verabreicht worden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag (Stand: 11.25 Uhr) sind 38 Millionen Menschen (45,7 Prozent) mindestens einmal geimpft worden, 17,7 Millionen Menschen (21,3 Prozent) sind vollständig geimpft. Am Sonntag wurden laut RKI 273.355 Dosen gespritzt.

Seit Montag hat das RKI seine Zählweise leicht verändert. Nun werden Menschen, die mit dem Vakzin des Herstellers Johnson & Johnson geimpft werden, schon bei der ersten Impfung mitgezählt – vorher nur bei den vollständig Geimpften.

Je nach Bundesland variiert laut RKI die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet Bremen mit 49,5 Prozent. Sachsen liegt mit 40,7 Prozent etwas hinter den anderen Bundesländern zurück. Das Saarland liegt bei Berücksichtigung aller verabreichter Impfdosen beim Tempo an der Spitze, während die Kampagne dem RKI zufolge in Brandenburg am langsamsten läuft. Das östliche Bundesland hat aber von allen Ländern bislang auch knapp die wenigsten Impfdosen erhalten.
 

13:02 Uhr

Kinderärzte: Stehen für Impfwillige ab zwölf Jahren bereit

BONN (dpa-AFX) - Viele Kinderärzte stehen für die seit Montag auch für Heranwachsende ab zwölf Jahren mögliche Schutzimpfung gegen das Coronavirus bereit. Die niedergelassenen Kinderärzte immunisierten bereits seit Wochen junge Patienten ab 16 Jahren, primär die besonders gefährdeten Jugendlichen mit Vorerkrankungen, schilderte eine Sprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Da die Ständige Impfkommission (Stiko) für die Gruppe ab zwölf Jahren bisher keine generelle Impfempfehlung gegeben habe, sei der individuelle Beratungsbedarf in den Praxen groß. Zudem fehle Impfstoff.

Eine Immunisierung mit dem Vakzin von Biontech ist seit Montag auch für Kinder ab zwölf Jahren erlaubt. Zuvor war er erst ab 16 Jahren frei. Schon jetzt seien mehr als 50 Prozent der Kinder- und Jugendärzte an der Impfkampagne beteiligt, sagte Verbandssprecherin Christiane Thiele. Es gebe dabei einen kleineren Teil, der nur streng nach Stiko-Empfehlung immunisiere und einen ebenfalls kleineren Teil, der jeden jungen Patienten impfe, der dies wünsche. Die große Mehrheit der Kinder- und Jugendärzte liege zwischen diesen beiden Positionen.

In jedem einzelnen Fall müsse ausführlich in der Praxis beraten und beurteilt werden, ob eine Impfung sinnvoll sei. „Wir haben viele Jugendliche, aber auch schon Kinder im Alter von zwölf, 13 Jahren, die sich sehr intensiv mit dem Thema beschäftigen und selbst nach einer Impfung fragen“, berichtete die Kinderärztin. Aktuell sei ein großes Problem der viel zu knappe Impfstoff.

„Wir erfahren immer erst am Donnerstag, was am folgenden Montag geliefert wird.“ Da Biontech für Erstimpfungen derzeit stark rationiert sei, erhielten viele Kinderarztpraxen nur eine einstellige Zahl Impfdosen für eine ganze Woche – bei mehr als 100 jungen Patienten auf der Warteliste. Zudem erschwerten die nahenden Schulferien die Planungen zusätzlich. Auch wenn die Priorisierung für alle Altersgruppen offiziell aufgehoben ist, impfen Kinderärzte der Verbandssprecherin zufolge zunächst auch weiter vor allem ihre gefährdeten Patienten, etwa mit Down-Syndrom oder Herz- und Lungenerkrankungen.

12:59 Uhr

Bundesregierung tritt Vorwürfen zu Corona-Schutzmasken entgegen

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung ist Kritik entgegengetreten, dass eine Verteilung unsicherer Corona-Schutzmasken zur Debatte gestanden habe. Das Gesundheitsministerium habe sehr klar dargelegt, warum Vorwürfe unbegründet seien, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin auf die Frage nach der Einschätzung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). „Die Darlegung ist schlüssig. Und wir sollten jetzt wieder daran gehen, uns den verschiedenen Aufgaben, die die Pandemie uns stellt, zu widmen.“ Das Gesundheitsressort habe deutlich gemacht, dass die Sicherheit der Nutzer an oberster Stelle gestanden habe und zur Verteilung angestandene Masken infektionssicher seien.

Hintergrund ist ein „Spiegel“-Bericht über den Umgang mit angeblich minderwertigen, in China bestellten Corona-Masken. Demnach sollten nach Plänen des Gesundheitsministeriums Masken, die nicht nach hohen Standards getestet worden seien, an Einrichtungen für Menschen mit Behinderung oder für Obdachlose gehen. Nach einer Intervention des Arbeitsministeriums sei davon Abstand genommen worden.

Das Gesundheitsressort betonte erneut, dass die Masken mehrfach nach einem für die Pandemie entwickelten Verfahren überprüft worden seien und Zwecke des Infektionsschutzes erfüllten. Masken dieses Typs seien auch millionenfach eingesetzt worden, 230 Millionen Exemplare seien an die Bundesländer geliefert geworden. Zwischen den Ministerien habe es Meinungsverschiedenheiten über die anzuwendende Prüfnorm gegeben.

Eine Sprecherin des Arbeitsministeriums sagte, das Gesundheitsressort habe vorgeschlagen, für den Maskenversand „ein neues Prüfkriterium“ zu entwickeln. „Dem haben wir hart widersprochen.“ Dazu erklärte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, es sei kein neues Kriterium entwickelt worden. Die Frage sei gewesen, ob es weiter angewendet werden solle.

11:17 Uhr

Slowakei startet Impfungen mit Sputnik V

BRATISLAVA/ZILINA (dpa-AFX) - Als zweites EU-Land nach Ungarn hat die Slowakei mit der Verabreichung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V begonnen. Als Erster erhielt ein Mann aus der Industriestadt Zilina die Spritze, wie der Sender TA3 am Montag berichtete. „Ich habe wirklich auf Sputnik gewartet“, sagte der Slowake, der in christlicher Pilgertracht erschien. Russland habe eine lange Tradition bei der Impfstoffentwicklung.

Die Slowakei setzt den Vektorimpfstoff trotz fehlender Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA ein. Ex-Regierungschef Igor Matovic hatte 200.000 Dosen des Wirkstoffs aus Russland gekauft. Die Kontroverse über seinen Alleingang trug zu seinem Sturz als Ministerpräsident bei. Der Impfstoff soll zunächst nur für Menschen im Alter zwischen 18 und 60 Jahren verwendet werden. Das Angebot ist freiwillig.

Nach Medienberichten bleibt das Interesse an einem Impftermin mit Sputnik V bisher weit hinter den Erwartungen zurück. Matovic, der derzeit Finanzminister ist, machte dafür eine „niederträchtige Kampagne“ verantwortlich. In der Slowakei werden derzeit hauptsächlich die Impfstoffe von Biontech /Pfizer und Moderna verabreicht. Seit Beginn der Pandemie gab in dem Land mit knapp 5,5 Millionen Einwohnern mehr als 12.000 Corona-Todesfälle.

 

10:41Uhr

Warnungen vor Aufhebung der englischen Corona-Maßnahmen nehmen zu

London (dpa) - Zwei Wochen vor der geplanten Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England nehmen die Warnungen von Wissenschaftlern zu. „Ganz zurück zur Normalität zurückkehren, ist sicher nicht im allgemeinen Interesse“, sagte der Immunologe Ravindra Gupta von der Universität Cambridge am Montag der BBC. Er sprach sich «für ein paar Wochen eher als ein paar Monate» aus, um die die verbliebenen Restriktionen verlängert werden sollten.

Die britische Regierung plant bisher, am 21. Juni alle Maßnahmen aufzuheben. Dann sollen auch Abstandsregeln und Maskenpflicht fallen. Wegen der Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante erwägt Premierminister Boris Johnson, die Lockerungen auszusetzen. Am 14. Juni soll eine Entscheidung verkündet werden. Gastronomie, Wirtschaft und konservative Politiker drängen darauf, den Plan einzuhalten.

Zuletzt war wegen der Delta-Variante die Zahl der Neuinfektionen in Großbritannien wieder deutlich gestiegen. Der Chef der unabhängigen Expertengruppe Independent Sage, David King, sagte dem Sender Sky News: „Dies ist der Beweis dafür, dass eine weitere Welle auf uns zukommt.“ King warnte, zahlreiche Menschen litten an lang anhaltenden Folgen einer Covid-Erkrankung. „Dies ist nicht einfach eine Grippe, wenn man geimpft wurde“, sagte er. Experte Gupta warnte, das Virus mutiere weiterhin „und wird besser darin, unsere Abwehr zu umgehen“. „Wir schaffen es bisher nicht, die Neuinfektionen so zu begrenzen, dass wir die Gesellschaft langfristig vollständig öffnen können.“

Im Vereinigten Königreich sind die Landesteile selbst für die Gesundheitspolitik verantwortlich. Neue Lockerungen gab es in Wales: Dort dürfen seit Montag wieder bis zu 10.000 Menschen an Freiluftveranstaltungen teilnehmen. In Innenräumen sind Treffen von bis zu drei Haushalten erlaubt.

Landesweit hat bisher mehr als die Hälfte der Erwachsenen die für den vollen Schutz als notwendig erachtete zweite Impfung erhalten. Bei der Suche nach weiteren Impfstoffen testet die Universität Oxford ein Mittel, das mit einem Nasenspray verabreicht werden kann. Dafür suchen die Forscher nun Freiwillige im Alter von 30 bis 40 Jahren, die noch keine Impfung erhalten haben.

10:01 Uhr

Weiterer Haftbefehl wegen Betrugsvorwurfs bei Corona-Schnelltests

Bochum (dpa/lnw) - Im Fall von mutmaßlichem Betrug in Corona-Schnelltestzentren hat ein Richter Haftbefehl gegen einen weiteren Firmenverantwortlichen erlassen. Ihm werde bandenmäßiger Betrug vorgeworfen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag in Bochum. Der Mann und ein Kollege waren am Freitag festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt worden. Während es bei dem ersten Mann recht schnell ging mit dem Haftbefehl, dauerte es beim zweiten Mann bis in die Abendstunden. Aus ermittlungstaktischen Gründen nennen die Behörden derzeit keine weiteren Details. Die Firma ist in Bochum ansässig. Zuvor hatte die „WAZ“ berichtet.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) nannte es am Wochenende „unverzeihlich“, wenn Menschen den Staat betrügen. Mit Blick auf die Betrugsvorwürfe bei Schnelltestzentren sagte er: „Da gab es ein paar, die die Chance wahrscheinlich gesehen haben, das schnelle Geld zu machen.“ Ermittler und Gerichte würden dafür sorgen, dass Betrüger auch entsprechend bestraft würden. Mit einer sehr hohen Zahl von Schnelltest-Betrügern rechnet der Christdemokrat nicht: „Eine ganze Menge Leute werden auch sehr ordentlich und vernünftig gearbeitet haben.“

 

10:01 Uhr

Spahn: Masken-Kontingent an Obdachlose Idee des Arbeitsministeriums

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Vorwürfe aus SPD und Opposition um angeblich minderwertige Corona-Masken für Menschen mit Behinderung und Obdachlose erneut scharf zurückgewiesen. „Es war übrigens eine Idee des Arbeitsministeriums selbst, mit einem Sonderkontingent an Obdachlose und Eingliederungshilfe Masken zu verteilen“, sagte Spahn am Montag in Berlin vor Beratungen der CDU-Spitze, die teils in Präsenz und teils wegen der Corona-Pandemie online organisiert worden waren.

Entscheidend sei, dass es bei allem, was die Regierung tue, um Masken gehe, die sicher seien und den Infektionsschutz gewährleisteten, sagte Spahn. Genau darauf hin seien alle Masken, die verteilt worden seien, geprüft worden. Es seien im vergangenen Jahr Millionen von Masken gleichen Typs auch durch die Länder verteilt worden und hätten Schutz geboten. Auch jene Masken, um die es gehe, seien nachweislich geprüft worden. Sie hätten zwar keine EU-Zertifizierung, seien aber beim Infektionsschutz sicher – „und das ist das Entscheidende“.

Auf die Frage, ob es auch ein Vorschlag des Arbeitsministeriums gewesen sei, nicht zertifizierte Masken zu verteilen, sagte Spahn, Millionen von Masken seien Krankenhäusern, Ärzten und der Pflege zur Verfügung gestellt worden. Als Masken dann zur Verfügung gestanden hätten, habe man dies erweitern können auf Kommunen und Landkreise - und auch auf Einrichtungen der Eingliederungs- und der Obdachlosenhilfe. „Als die Idee aufkam, haben wir natürlich gesagt: Klar, sofort und gerne.“ Dann habe man „miteinander geschaut, welche Masken dafür in Frage kommen. Und das waren eben aus unserer Sicht auch diese Masken, die den Infektionsschutz gewährleisten.“

Man habe sich darauf geeinigt, diese Masken nochmals zusätzlich auf bestimmte Arbeitsschutzaspekte zu überprüfen, sagte Spahn weiter. Es habe sich aber herausgestellt, dass dies Monate dauern würde – „und uns ging es um eine schnelle Hilfe“. Deswegen habe man am Ende FFP2-Masken im Auftrag des Ministeriums in Deutschland produziert und an die Einrichtungen versandt. „Dass man miteinander einmal schaut, welche Masken wir jetzt nehmen, das miteinander diskutiert und zu einem Ergebnis führt, das halte ich für normales Regierungshandeln. Dass man das anschließend so darstellt, das muss jeder mit sich selbst ausmachen“, sagte der Minister.

Die SPD habe eher den Ansatz, gleichzeitig Regierung und Opposition sein zu wollen, wies Spahn die SPD-Kritik zurück. Er habe den Eindruck, das sei wie beim Fußball: “Wenn man beim Auswärtsspiel schon nicht gewinnen kann, dann tritt man der heimischen Mannschaft auch noch den Platz zumindest kaputt.“ Dies scheine die Politik der SPD zu sein - „egal, wie an den Haaren herbeigezogen die Vorwürfe sind“. Die SPD nehme in Kauf, die Menschen zu verunsichern. „Das alles sagt mehr über den Zustand der SPD aus, als über die Qualität von Masken.“

 

7:26 Uhr

Betriebsärzte-Verband: Große Nachfrage in Firmen nach Impfungen

Berlin (dpa) - In den Unternehmen gibt es aus Sicht der Betriebsärzte ein großes Interesse an Corona-Schutzimpfungen. „Wir sind zunächst mal froh, dass es jetzt endlich losgeht, weil die Nachfrage aus den Betrieben ist groß. Daher freuen wir uns“, sagte der Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Wolfgang Panter, am Montag im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2). Allerdings sei die Zahl der zur Verfügung stehenden Impfdosen noch „überschaubar klein“.

Die Betriebsärzte starten an diesem Montag mit den Impfungen, laut Panter haben rund 6300 Kollegen Impfstoff angefordert. In der ersten Woche sollen sie insgesamt 702 000 Dosen bekommen. Sie starten zunächst mit dem Präparat von Biontech/Pfizer. Panter riet, in den Betrieben wegen der geringen Mengen zunächst die am stärksten gefährdeten Kollegen zu impfen.

 

5:55 Uhr

Freigabe der Corona-Impfungen - Impfwillige brauchen Geduld

BERLIN (dpa-AFX) - Impfwillige können sich ab diesem Montag unabhängig von der bisher gültigen Prioritätenliste in Deutschland gegen Corona impfen lassen. Mit dem Ende der Priorisierung ist die Vergabe des Impfstoffs generell an die gesamte Bevölkerung möglich. In Deutschland können nun alle ab zwölf Jahren geimpft werden. Allerdings soll es den Sommer über dauern, bis für alle genug Impfstoff da ist.

Deshalb mahnten Spitzenvertreter von Deutschlands Ärztinnen und Ärzten sowie Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Impfwilligen zur Geduld. Gleichzeitig steigen mehr als 6000 Betriebsärztinnen und -ärzte in die Impfungen ein. Sie erhalten in der ersten Woche dafür 702.000 von insgesamt gut 6,6 Millionen für die Woche angekündigten Impfstoffdosen. Derzeit wird viel Impfstoff für die Zweitimpfungen verwendet. Die Priorisierung verfolgte das Ziel, Menschen mit hohem Corona-Risiko zuerst zu schützen.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, sagte der „Rheinischen Post“ (Montag), die Aufhebung der Impfpriorisierung werde bei vielen Menschen zu Ernüchterung führen. „Enttäuschung und Frust sind dabei vorprogrammiert, da nicht sofort ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht“, sagte er. „Frust und Enttäuschung werden sich noch verschärfen, da bis Mitte Juni 2021 – eventuell sogar bis Ende Juni – zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen keine Termine für Erstimpfungen in den Impfzentren zur Verfügung stehen werden.“

Auch die deutschen Hausärzte dämpften die Erwartungen an das Ende der Impfpriorisierung. „Denn letztlich ist der Impfstoff noch immer zu knapp für die hohe Nachfrage und wird auch weiterhin zu unzuverlässig geliefert“, sagte Ulrich Weigeldt, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, den Zeitungen der Funde Mediengruppe (Montag). Gleichzeitig werde mit der Aufhebung der Priorisierung und der Ankündigung der Kinder- und Jugendimpfungen die Nachfrage noch zunehmen. „Aber das Setting wird das Gleiche bleiben: Wir impfen, so viel wir eben können.“

Nicht überall sind Menschen mit hohen Risiken bereits geimpft. In Schleswig-Holstein, Hamburg und Bayern soll die Priorisierung nach Risikogruppen in Impfzentren vorerst bestehen bleiben. In Bremen arbeiten die Zentren die Vorranglisten zunächst weiter ab. Im Saarland sollen Menschen der bisherigen Priorisierungsgruppen nach wie vor vorrangig bei Terminen bedacht werden. In den übrigen Ländern endet auch in den Impfzentren die bisherige Impfreihenfolge.

In den Arztpraxen fällt die Priorisierung bundesweit generell weg. Mehr als 45 Prozent der Bevölkerung haben mindestens eine Impfung. Vielerorts dominieren derzeit die Zweitimpfungen, denn erst mehr als jede und jeder Fünfte hat den kompletten Impfschutz.

Zu den Impfwilligen, die ab Montag einen Termin beim Arzt erhalten könnten, zählen auch Kinder ab 12 Jahren. Denn Europas Arzneimittelbehörde EMA hatte Ende Mai grünes Licht für die Zulassung des Präparats von Biontech/Pfizer für dieses Alter gegeben, zuvor war es ab 16 frei.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat eine Empfehlung zur Impfung von Kindern angekündigt. Es wird erwartet, dass sie mangels ausreichender Datenbasis keine generelle Empfehlung gibt, sondern den Impfstoff zunächst vor allem etwa für vorerkrankte Kinder vorsieht.

 

5:25 Uhr

RKI registriert 1117 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 24,3

Berlin (dpa) - Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1117 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1978 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Montagmorgen mit bundesweit 24,3 an (Vortag: 24,7; Vorwoche: 35,1).

Das RKI wies allerdings in einem Lagebericht auf den Feiertag Fronleichnam in vielen Bundesländern am Donnerstag hin: „Bei der Interpretation der Fallzahlen ist zu beachten, dass an Feiertagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden.“

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 22 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 36 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.701.484 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.542.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 89 244 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Sonntagabend bei 0,81 (Vortag: 0,84). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 81 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

 


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