Vorläufige Labordaten: Impfstoffe dürften auch vor B.1.617 schützen

Die Corona-News des Tages

Berlin - 18.05.2021, 17:10 Uhr

(Bild: Corona Borealis / AdobeStock)

(Bild: Corona Borealis / AdobeStock)


Lesen Sie heute im Corona-Ticker: Bund und Länder planen weiteren Impfgipfel am 27. Mai / Vorläufige Labordaten: Impfstoffe dürften auch vor B.1.617 schützen / COVID-19-Impfzertifikat: EU-Länder und EU-Parlament ringen um Details / Roche erhält FDA-Zulassung für COVID-19-Test bei asymptomatischen Personen 

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. 

Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. 

15:47 Uhr

Forscher: Händewaschen schützt auch bei Coronavirus-Varianten

Bochum (dpa) - Seife, Hitze, Desinfektion: Diese eingespielten Hygienemaßnahmen sind Wissenschaftlern zufolge auch gegen die britische und südafrikanische Mutante des Coronavirus wirksam. Wie die Ruhr-Universität am Dienstag mitteilte, haben Forscher aus Bochum gemeinsam mit Wissenschaftlern aus Jena, Nürnberg und von der Uni Duisburg-Essen untersucht, wie die Varianten B.1.1.7 und B.1.351 auf Desinfektion und Reinigung reagieren und wie lange sie auf bestimmten Oberflächen infektiös bleiben.

Im Fachjournal „The Journal of Infectious Diseases“ berichten sie, dass sich die Mutanten in diesen Fragen unter Laborbedingungen ähnlich wie der Wildtyp des SARS-Cov-2-Virus verhielten. So habe sich gezeigt, dass die Varianten ebenso durch die Behandlung mit mindestens 30-prozentigem Alkohol für mindestens 30 Sekunden beseitigt werden konnten. „Übliche Desinfektionsmittel wirken also gegen alle diese Varianten“, erklärte die Virologin Stephanie Pfänder. Gründliches Händewaschen mit Seife konnte ebenfalls die Ansteckungsgefahr bannen. Auch Hitze wirke gegen das Virus: Nach 30 Minuten bei 56° C waren auch die Varianten unschädlich gemacht.

Untersucht worden war zudem, ob sich die Stabilität der Virusvarianten auf Oberflächen aus Stahl, Silber, Kupfer oder Gesichtsmasken je nach Mutante unterscheidet. Es seien keine Unterschiede feststellbar gewesen, so die Wissenschaftler.

13:37 Uhr

Verband: Deutlich weniger Corona-Labortests als in Vorwochen

Berlin (dpa) - Die Zahl der Labortests auf das Coronavirus in Deutschland ist im Vergleich zu den Vorwochen deutlich zurückgegangen. Vom 10. bis 16. Mai seien etwa 933.000 PCR-Tests erfasst worden, rund 160.000 weniger als in der Woche zuvor, sagte Michael Müller, Vorstandschef der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM), am Dienstag in einer Videoschalte. Er berief sich auf Daten von 178 Laboren bundesweit. Seit Anfang April hatten die wöchentlichen ALM-Testzahlen zwischen rund 1,0 und 1,2 Millionen gelegen. Es ist denkbar, dass die stark gesunkene Zahl an Tests auch zum Rückgang der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz beigetragen hat.

Als Gründe für die Entwicklung vermutet der Verband eine gestiegene Inanspruchnahme von Schnelltests sowie Effekte durch den Feiertag (Christi Himmelfahrt) am 13. Mai und den Brückentag, an denen viele Arztpraxen geschlossen hatten. Die Zahl der durchgeführten Schnelltests wird nicht erfasst. Positive Schnelltests sollen zwar im Labor überprüft werden, aber genaue Daten fehlen laut ALM. Müller sprach von einem Anteil falsch-positiver Schnelltests von 30 bis 50 Prozent. Das bedeutet, dass sich viele Menschen trotz positiven Schnelltests erst beim genaueren PCR-Test als nicht infiziert herausstellen. Es ist umgekehrt auch möglich, dass Schnelltests bei Infizierten nicht anschlagen.

In der dritten Woche in Folge entwickelt sich der Anteil positiver PCR-Tests nach den ALM-Daten rückläufig: Nachdem die sogenannte Positivrate in der Woche vom 19. bis 25. April noch bei 13,25 Prozent gelegen hatte, gibt der Verband sie nun mit 8,8 Prozent an. Das deutet insgesamt trotz der zuletzt geringeren Zahl an Tests auf ein nachlassendes Infektionsgeschehen hin.

Die Kapazitäten der Labore waren vergangene Woche weniger als zur Hälfte ausgelastet. Die Daten repräsentieren nach ALM-Angaben etwa 90 Prozent des Testgeschehens bundesweit.

12:56 Uhr

COVID-19-Impfzertifikat: EU-Länder und EU-Parlament ringen um Details

Brüssel (dpa) - Wenige Wochen vor dem geplanten Start eines europaweit gültigen COVID-19-Impfzertifikats im Juni streiten Vertreter des Europaparlaments und der EU-Staaten noch über die Details. Am Dienstagabend sollen sich Unterhändler der beteiligten Institutionen treffen. Falls es keine Einigung geben sollte, könnten am Mittwoch und Donnerstag weitere Verhandlungsrunden folgen, teilte die portugiesische Ratspräsidentschaft mit. Das südeuropäische Land hat derzeit turnusgemäß den Vorsitz der EU-Länder inne.

Das Zertifikat soll ein fälschungssicherer Nachweis für eine Corona-Impfung, einen frischen Test oder eine überstandene COVID-19-Erkrankung sein. Ziel ist einfacheres Reisen in Europa. Diskutiert wurde in den vergangenen Tagen unter anderem darüber, welchen Status frisch Getestete haben sollen und wer für die Kosten der Tests aufkommt. Das EU-Parlament setzte sich für kostenlose Tests ein. Die Einmischung des EU-Parlaments wollen allerdings nicht alle EU-Staaten, weil dies in die Kompetenz der Länder fällt. Außerdem ging es um die Frage, ob das Zertifikat automatisch Reisefreiheit in Europa bedeutet oder ob und wie die EU-Staaten einschränken können.

11:52 Uhr

Vorläufige Labordaten: Impfstoffe dürften auch vor B.1.617 schützen

New York (dpa) - Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna dürften vorläufigen US-Daten zufolge auch vor den indischen Corona-Varianten B.1.617 und B.1.618 gut schützen. Es gebe gute Gründe, das anzunehmen, schreiben Forscher mit Verweis auf Laborexperimente in einer Preprint-Studie, die bislang nicht von Experten begutachtet und nicht in einem Fachjournal veröffentlicht wurde.

Die Wissenschaftler um Professor Nathaniel Landau von der New York University überprüften im Labor, inwieweit Antikörper von Genesenen und Geimpften an mutierte Virusproteine binden. Dabei stellten sie fest, dass die Wirksamkeit der Antikörper bei B.1.617 und B.1.618 zwar etwas geringer ausfiel als beim ursprünglichen Erregertyp, gegen den die Impfstoffe entwickelt wurden. Die Forscher gehen aber von einem weitgehenden Schutzeffekt aus. Zu beachten ist, dass es sich um Laborexperimente handelt. Inwieweit die Impfung tatsächlich vor den indischen Varianten schützt, lässt sich daraus nicht mit Sicherheit ableiten.

10:47 Uhr

Bund und Länder planen weiteren Impfgipfel am 27. Mai

Berlin (dpa) - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am 27. Mai über das weitere Vorgehen bei den Corona-Impfungen beraten. Dabei soll es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vom Dienstag unter anderem um das Impfen von Schülern und Studenten, den geplanten digitalen Impfnachweis sowie die Impflogistik im Sommer gehen. Eine offizielle Einladung zu den Beratungen gab es demnach noch nicht. Zuerst hatte der Sender RTL/n-tv über den Termin berichtet. Merkel und die Regierungschefs der Länder hatten sich zuletzt am 26. April zu einem Impfgipfel getroffen.

10:39 Uhr

Indische Coronavirus-Variante in Velbert – 189 Personen isoliert

Velbert (dpa) - Im Fall der rund 200 Menschen unter Quarantäne in Velbert ist bislang bei einem Bewohner die indische Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Bereits seit Sonntag sind 189 Personen aus zwei Hochhäusern unter Quarantäne gestellt, wie der Gesundheitsdezernent des Kreises Mettmann, Marcus Kowalczyk, am Dienstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Alle Bewohner der beiden Häuser im Stadtteil Birth seien bereits getestet worden.

Insgesamt liegen bisher 19 positive Corona-Tests aus vier Familien in den beiden Häusern vor. Die als besonders ansteckend geltende indische Variante wurde aber nur in einem Fall nachgewiesen. Die Ergebnisse der am Sonntag und Montag vorgenommenen Corona-Reihentestung werden laut Kowalczyk noch am Dienstag erwartet. „Bis die dann positiven Corona-Befunde auf die indische Variante untersucht sind, dauert es aber ungefähr sieben Tage“, stellte Kowalczyk klar. Wie lange die Isolation der Bewohner aufrecht erhalten werden muss, konnte er noch nicht sagen. Zuvor hatte mehrere Medien über den Corona-Ausbruch in Velbert berichtet.

Vor Ort kümmert sich den Angaben zufolge das Deutsche Rote Kreuz (DRK) um die Versorgung der Bewohner. Die indische Corona-Variante war zuvor von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „besorgniserregend“ eingestuft worden. Laut Experten könnte sie bis zu 50 Prozent ansteckender sein als die britische Variante.

9:15 Uhr

Bayerns Gesundheitsminister verteidigt Ende der Impfpriorisierung

Berlin (dpa) - Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek (CSU), hat die Aufhebung der Corona-Impfpriorisierung als „richtig und wichtig“ bezeichnet. Es sei gut, den Arztpraxen mehr Flexibilität einzuräumen und damit das Impftempo zu erhöhen, sagte der bayerische Gesundheitsminister am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. In Bayern etwa sei man in den Impfzentren „schon weit in der Priorität drei“ und auch die Arztpraxen signalisierten einen entsprechenden Impffortschritt. Zur Möglichkeit, die vorgegebene Reihenfolge ab dem 7. Juni auch in Impfzentren aufzuheben, seien die Bundesländer „noch unterschiedlich in der Meinungsbildung“.

Holetschek betonte: „Es wird nicht sofort alles funktionieren und nicht unmittelbar jeder gleich eine Impfung kriegen.“ Die Erwartungshaltung der Menschen müsse klar ausgesteuert werden.

Ab dem 7. Juni sollen bei Corona-Impfungen die Vorranglisten nach Alter, Erkrankungen und Beruf wegfallen, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag angekündigt hatte. Ärzteverbände befürchten große Herausforderungen für das Praxispersonal, das schon von Anfragen überrannt werde. Bayerns Hausärzte dürfen Patienten bereits von diesem Donnerstag (20. Mai) an unabhängig von der Impfreihenfolge mit sämtlichen Corona-Impfstoffen impfen. Das hatte Holetschek am Montag angekündigt.

8:48 Uhr

Roche erhält FDA-Zulassung für COVID-19-Test bei asymptomatischen Personen

Basel (dpa-AFX) - In den USA wurde der SARS-CoV-2-Test des Basler Pharmaunternehmens Roche von der US-Gesundheitsbehörde FDA per Notfallzulassung auch für Tests bei Personen oder Probandengruppen zugelassen, die keine Corona-Symptome aufweisen oder bei denen keine Verdachtsgründe für eine Infektion vorliegen, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Der Cobas-Test von Roche soll dabei helfen, asymptomatische Infektionen mit dem Coronavirus zu entdecken. Nun könne der hochempfindliche Cobas SARS-CoV-2-Test für die Untersuchung von Einzel- oder Sammelproben von Personen ohne Symptome oder andere Gründe für einen COVID-19-Verdacht verwendet werden, hieß es.

Zudem habe auch das US-amerikanische Zentrum für Seuchenbekämpfung und -prävention (Center for Disease Control and Prevention, CDC) seine Richtlinien angepasst und empfiehlt die Testung von Personen ohne Symptome. Eine CDC-Studie habe gezeigt, dass die Übertragung von COVID-19 durch Personen, die keine Symptome zeigen, schätzungsweise für mehr als die Hälfte aller Fälle verantwortlich seien. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar, da symptombasierte Tests allein nicht ausreichen, um die Ausbreitung von COVID-19 wirksam zu kontrollieren.

8:21 Uhr

Dermapharm profitiert von Corona-Impfstoffproduktion für Biontech

Grünwald (dpa) - Das Arzneimittelunternehmen Dermapharm ist mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn in das neue Jahr gestartet. Dabei profitierte der Konzern unter anderem von der Corona-Impfstoffproduktion für Biontech, wie Dermapharm am Dienstag in Grünwald mitteilte. Hinzu kam die anhaltend gute Nachfrage nach Vitamin-D-Produkten und vergleichbaren Präparaten. Ebenfalls zum Wachstum bei trug die Übernahme von Allergopharma.

Insgesamt stieg der Umsatz den Angaben zufolge im ersten Quartal um 10,2 Prozent auf 212,2 Millionen Euro. Das um Einmalkosten bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stieg um 28,9 Prozent auf 63,7 Millionen Euro. Das Konzernergebnis nahm von 26,8 Millionen auf 36,2 Millionen Euro zu. Den Ausblick bekräftigte das Management. So soll der Umsatz 2021 um 24 bis 26 Prozent zulegen. Beim bereinigten Ebitda wird ein Wachstum von 45 bis 50 Prozent angestrebt.

4:04 Uhr

Kinderärzte für schnelle Schulöffnungen – „Triage in Psychiatrien“

Berlin (dpa) - Kinder- und Jugendmediziner fordern schnelle Schul- und Kitaöffnungen. „Schulen öffnen, Kitas öffnen – natürlich gemäß den geltenden Leitlinien und mit angemessenen Testungen. Jetzt ist es an der Zeit, das Ruder herumzureißen“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, der „Rheinischen Post“ (Dienstag). „Wir sehen die dringende Notwendigkeit, dass sich Menschen, die sich noch nicht impfen lassen können, keine Nachteile davon haben dürfen. Es ist absolut notwendig, selbst wenn Jugendliche in den höheren Jahrgängen geimpft werden können, für Kinder im Grundschulalter, aber auch in mittleren Jahrgängen wieder ein normales soziales Leben zu ermöglichen, damit sie sich normal entwickeln können.“

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) kritisierte die politische Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie scharf. „Kinder und Jugendliche wurden in der Pandemie von Anfang an massiv vernachlässigt. In der ersten Phase waren die pauschalen Einschränkungen wie Schul- und Kitaschließungen noch nachvollziehbar. Aber inzwischen haben wir gelernt, dass Kinder die Infektion deutlich weniger weitertragen und selbst deutlich seltener erkranken als Erwachsene“, sagte BVKJ-Sprecher Jakob Maske der „Rheinischen Post“. „Es gibt psychiatrische Erkrankungen in einem Ausmaß, wie wir es noch nie erlebt haben. Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind voll, dort findet eine Triage statt. Wer nicht suizidgefährdet ist und „nur“ eine Depression hat, wird gar nicht mehr aufgenommen.“


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