Experte: Gibt nicht den einen Risikofaktor für Impf-Komplikation

Die Corona-News des Tages

Berlin - 11.05.2021, 16:30 Uhr

(Bild: Production Perig / AdobeStock)

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Lesen Sie heute im Corona-Ticker: Hausarzt nutzt Kirche für Corona-Impfungen / Riech- und Schmeckstörung durch Corona kann laut Experten lange andauern / Italiens Corona-Kommissar will Impf-Zweifel mit Hausärzten lösen / Experte: Gibt nicht den einen Risikofaktor für Impf-Komplikation

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. 

16:09 Uhr

Experte: Gibt nicht den einen Risikofaktor für Impf-Komplikation

Berlin (dpa) - Für die seltenen schweren Impfnebenwirkungen im Zusammenhang mit den Präparaten von AstraZeneca und Johnson & Johnson kann Experten zufolge bisher keine genaue Risikogruppe und kein bestimmter Risikofaktor definiert werden. Es gebe keine bestimmte Population, von der man auf den ersten Blick sagen könne, dass sie besonders gefährdet sei, die Komplikation zu bekommen, sagte der Direktor des Mikrobiologischen Instituts am Universitätsklinikum Erlangen, Professor Christian Bogdan, am Dienstag in einer Videoschalte des Science Media Center. Er ist Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO).

Eine mögliche Ausnahme könnten Menschen sein, die schon einmal eine ganz bestimmte Erkrankung (heparininduzierte Thrombozytopenie) hatten, die Ähnlichkeiten mit der Impfkomplikation hat. Andere Risikofaktoren, die üblicherweise für Thrombosen genannt werden, seien kein begünstigender Faktor für die spezielle Impfnebenwirkung, sagte Bogdan. Für die Frage, ob man sich mit einem der Impfstoffe impfen lassen will, seien die individuelle Risikobereitschaft und das COVID-19-Erkrankungsrisiko je nach Alter und Vorerkrankung wichtig.

15:00 Uhr

Hausarzt nutzt Kirche für Corona-Impfungen

Castrop-Rauxel (dpa) - Für Corona-Impfungen nutzt ein Hausarzt in Castrop-Rauxel kommende Woche eine katholische Kirche in der Nähe seiner Praxis. Einer entsprechenden Bitte des Arztes habe er nach kurzem Nachdenken gern entsprochen, sagte am Dienstag der örtliche Pastor Bernhard Dlugos. Schließlich habe auch Christus Kranke geheilt. Es sei Ausdruck der Nächstenliebe und des christlichen Glaubens, Impfungen zum Schutz der Menschen schnell möglich zu machen.

Der Arzt hatte in seiner Praxis im Stadtteil Ickern nicht genug Platz, um eine größere Zahl Patienten mit dem nötigen Abstand unterzubringen. Jetzt könnten um die 200 Menschen in dem großen Kirchenraum der St. Antonius-Kirche in zwei- bis zweieinhalb Stunden geimpft werden. Kommenden Mittwochmorgen sollten die Impfungen beginnen, sagte der Pastor.

Soweit er es überblicke, sei die Antonius-Kirche damit die einzige zumindest im Bistum Paderborn, die auch als Impfort genutzt werde. Geistliche Begleitung sei bei der Impfung nicht geplant, versicherte der Pastor. „Aber wir machen ein bisschen meditative Musik an.„ Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

13:57 Uhr

Impfstoff-Streit: Zweites EU-Verfahren gegen AstraZeneca

Brüssel (dpa-AFX) - Im Rechtsstreit um Lieferrückstände von AstraZeneca beim Corona-Impfstoff führt die EU-Kommission nun offiziell ein zweites Gerichtsverfahren gegen den britisch-schwedischen Hersteller. Nach dem bereits laufenden Eilverfahren gehe es in einem Hauptsacheverfahren ab 24. September um die genaue rechtliche Prüfung von Vertragspflichten und möglicher Verstöße, teilte ein Kommissionssprecher am Dienstag mit.

Zweck beider Verfahren sei jedoch derselbe: Die EU wolle bei AstraZeneca die Lieferung der vertraglich zugesagten Impfstoffdosen durchsetzen. Konkret gehe es zunächst um 90 Millionen Dosen Corona-Impfstoff: Das Unternehmen habe im ersten Quartal an die EU 30 Millionen Impfdosen geliefert statt der zugesicherten 120 Millionen. Letztlich seien Zwangsgelder denkbar, sagte der Sprecher. Im Eilverfahren will die Kommission aber zunächst eine einstweilige Anordnung erwirken, die ihre vertraglichen Ansprüche festhält. Darüber wird am 26. Mai vor einem Gericht in Brüssel verhandelt.

Insgesamt hat die EU 300 Millionen Dosen von AstraZeneca bis Ende Juni bestellt. Nach jüngsten Prognosen dürften es bis dahin aber nur 100 Millionen Dosen werden. AstraZeneca hält den Rechtsstreit für unbegründet, weil die Firma die Vertragspflichten anders auslegt als die Kommission. EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton hatte am Wochenende erklärt, man habe den Vertrag mit AstraZeneca nicht über Juni hinaus verlängert.

12:38 Uhr

Experte: Riech- und Schmeckstörung durch Corona kann lange andauern

Bonn (dpa) - Der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns aufgrund einer Corona-Infektion kann nach Angaben eines Experten monatelang anhalten. Bei 80 bis 95 Prozent der betroffenen Corona-Infizierten sei der Riech- und Geschmackssinn innerhalb von einem oder zwei Monaten wieder normal oder fast wieder normal, sagte der Mediziner Thomas Hummel der Deutschen Presse-Agentur. Bei 5 bis 20 Prozent aber dauere es länger. „Das geht dann über Monate oder Jahre“, sagte Hummel, der Leiter des Interdisziplinären Zentrums für Riechen und Schmecken am Universitätsklinikum Dresden ist. „Bei manchen aus dieser Gruppe kommt er auch gar nicht wieder.“

Plötzlich auftretende Riech- und Schmeckstörungen gelten nach mehr als einem Jahr Corona-Pandemie mittlerweile als eines der bekanntesten Symptome einer Infektion mit SARS-CoV-2. Viele Infizierte klagen darüber. Insgesamt könne man sagen, dass etwa 50 Prozent der Menschen mit einer Corona-Infektion eine Riech- oder- Schmeckstörung entwickelten, erklärte Hummel. Wahrscheinlich seien es sogar noch etwas mehr.

10:48 Uhr

Italiens Corona-Kommissar: Impf-Zweifel mit Hausärzten lösen

Rom (dpa-AFX) - Italiens Corona-Kommissar hat für die Impfkampagne gegen COVID-19 mehr Aufklärung über die Impfstoffe gefordert. „Es ist wichtig, die Nachricht zu verbreiten, dass alle Impfstoffe wirksam sind“, sagte der außerordentliche Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo, im Interview der Zeitung „La Stampa“ (Dienstag). Es gebe viele Impfgegner, aber es zeige sich auch ein Problem mit Menschen, die speziell beim Corona-Vakzin von AstraZeneca Zweifel haben.

Figliuolo will deshalb nach eigener Aussage auf die Einbindung der Hausärzte in die Impfkampagne setzen, weil die Patienten ihnen vertrauten und so Unsicherheiten beseitigt werden könnten. Er rechnet demnach mit etwa 43.000 Ärzten, die mitimpfen könnten. „Wenn alle Ärzte zehn Vakzine am Tag verabreichen würden, kämen 430.000 Dosen hinzu“, rechnete er vor. Weitere 100.000 Dosen könnten durch rund 20.000 Apotheken beigesteuert werden, die Italien schon länger plant, in die Impfkampagne mit einzubinden.

In dem Mittelmeerland mit rund 60 Millionen Einwohnern wurden Stand Dienstagmorgen bislang etwa 24,5 Millionen Corona-Impfungen verabreicht. Etwa 7,56 Millionen Menschen sind vollständig geimpft, was knapp 13 Prozent der Bevölkerung entspricht.

2:00 Uhr

Ärzte und Apotheker begrüßen Freigabe von Johnson & Johnson

Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Hausärzteverband Nordrhein begrüßt die Freigabe des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson. „Die Freigabe der Priorisierung bei Johnsons & Johnson ist ebenso sinnvoll wie bei AstraZeneca“, sagte Verbandschef Oliver Funken der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag). Auch beim Impfstoff von Johnson & Johnson müsse es Ärzten erlaubt sein, junge Patienten nach individueller Beratung zu impfen, auch wenn ein Patient keiner Risikogruppe angehöre.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet zehn Millionen Impfdosen des US-Konzerns bis Ende Juli. Der Impfstoff wird in Deutschland künftig in der Regel bei Menschen ab 60 Jahren eingesetzt. Nach ärztlicher Aufklärung können sich aber auch Jüngere dafür entscheiden. Das hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Montag beschlossen.

Der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, geht davon aus, dass in wenigen Wochen jeder fünfte Bürger den vollen Impfschutz haben könnte. „Wenn jetzt noch bis zum Ende des Quartals über zehn Millionen Impfdosen von Johnson & Johnson kommen, werden wir große Fortschritte bei den Impfraten erreichen“, sagte Preis der „Rheinischen Post“. Beim Impfstoff von Johnson & Johnson ist nur eine Impfdosis nötig.

0:05 Uhr

WHO Europa: Corona-Pandemie mit Folgen für Fettleibigkeit bei Kindern

Kopenhagen (dpa) - Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO befürchtet, dass die Coronavirus-Pandemie auch zu mehr Fettleibigkeit unter Kindern führen wird. Das in Kopenhagen ansässige Regionalbüro geht davon aus, dass die Schließung von Schulen und Lockdowns negative Folgen für Ernährung und Bewegung von Kindern haben könnten, etwa durch den fehlenden Zugang zu Schulmahlzeiten und mangelnde körperliche Aktivität. Vorbeugemaßnahmen müssten deshalb während der Pandemie eine Priorität erhalten, forderte das Büro.

„Covid-19 könnte unter Umständen einen der beunruhigendsten Trends in der WHO-Region Europa verstärken – zunehmende Fettleibigkeit bei Kindern“, erklärte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Übergewicht und Fettleibigkeit stünden in direkter Verbindung mit lebensbedrohlichen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs. Um den kommenden Generationen eine bessere Zukunft zu ermöglichen, müssten auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Daten basierende Maßnahmen umgesetzt werden, die eine gesündere Ernährung und körperliche Betätigung förderten und dabei helfen könnten, Fettleibigkeit bei Kindern zu verringern.

Wie aus einem am Dienstag veröffentlichten WHO-Bericht hervorging, lebt in manchen Ländern der Region jedes dritte Kind im Alter von sechs bis neun Jahren mit Übergewicht oder Fettleibigkeit. Am größten ist dieses Problem in den Mittelmeerstaaten, wo sich die Situation demnach aber langsam bessert: Unter anderem Griechenland, Italien, Portugal und Spanien zeigten einen abnehmenden Trend. Der Bericht basiert auf den jüngsten verfügbaren Daten aus 36 Ländern aus den Schuljahren 2015/16 und 2016/17. Deutschland war nicht darunter.


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