Pilotprojekte in Deutschland und Italien

AXA und Microsoft starten Gesundheitsplattform

Traunstein - 15.04.2021, 15:15 Uhr

Die AXA teilt mit, dass sie zusammen mit Microsoft auf europäischer Ebene eine digitale Gesundheitsplattform aufbauen will, die an die jeweiligen Besonderheiten der Länder angepasst werden kann.(Foto: IMAGO / IP3press)

Die AXA teilt mit, dass sie zusammen mit Microsoft auf europäischer Ebene eine digitale Gesundheitsplattform aufbauen will, die an die jeweiligen Besonderheiten der Länder angepasst werden kann.(Foto: IMAGO / IP3press)


Das Versicherungsunternehmen AXA Group und der Computergigant Microsoft wollen auf europäischer Ebene eine digitale Gesundheitsplattform schaffen, die an die jeweiligen Besonderheiten der Länder angepasst werden kann. In Deutschland und Italien sind bereits Pilot-Projekte gestartet.

Seit Februar haben alle bei der AXA krankenvollversicherten und beihilfeberechtigten Kunden über das seit 2016 bestehende ePortal „Meine Gesundheit“ die Möglichkeit, Krankheitssymptome mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) zu überprüfen und eine erste Diagnoseeinschätzung sowie eine Empfehlung zu weiteren notwendigen Schritten zu erhalten. Das Ergebnis kann in der digitalen Gesundheitsakte auf „Meine Gesundheit“ gespeichert und vor dort aus dem behandelnden Arzt übermittelt werden. Zudem kann der Kunde im Anschluss rund um die Uhr ein Online-Arztgespräch in Anspruch nehmen. Laut Auskunft der AXA handelt es sich dabei „um Ärzte von unserem Kooperationspartner MD Medicus, die über das Online-Arzt-Angebot rund um die Uhr zur Verfügung stehen“.

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Auch Rezepte können auf diesem Wege ausgestellt werden. Auf Nachfrage von DAZ.online teilte AXA mit, dass Apotheken, die an die Plattform „apotheken.de“ angebunden sind, das E-Rezept als veränderungssicheres PDF mit Signatur erhalten. „Das E-Rezept wird ebenfalls an die apotheken.de-Datenbank gesendet. Sobald der Patient eine Abholbestätigung erhält, kann er das E-Rezept durch die Nennung des Abholcodes einlösen“, heißt es weiter. Biete die Apotheke einen Lieferservice an, so werde das Arzneimittel auf Wunsch direkt an den Kunden versendet, wobei eventuell anfallende Kosten für die Lieferung vom Kunden selbst zu tragen seien. „Der Kunde hat selbstverständlich jederzeit die Möglichkeit, sich das Rezept auch in Papierform zusenden zu lassen“, bestätigt die AXA.

Vorerst nur für AXA-Versicherte

Nun teilte die AXA mit, dass sie zusammen mit Microsoft auf europäischer Ebene eine digitale Gesundheitsplattform aufbauen will, die an die jeweiligen Besonderheiten der Länder angepasst werden kann. In Deutschland und Italien seien bereits Pilot-Projekte gestartet. Das Vereinigte Königreich, Belgien, Spanien und die Schweiz sollen folgen.

Auf Nachfrage von DAZ.online erklärte die Pressestelle der AXA, dass es sich dabei nicht um eine sichtbare Plattform handle. Durch die Zusammenarbeit mit Microsoft seien die verschiedenen digitalen Services für die Versicherten nun im Hintergrund miteinander vernetzt worden. Während zuvor die einzelnen Angebote zwar vorhanden, aber voneinander separiert waren, so bestehe nun ein nahtloser Übergang. Beispiel: Werde nach der Eingabe der Symptome ein Arztbesuch empfohlen, so werde neuerdings eine direkte Verbindung zum Online-Arzt angeboten. 

Aktuell sind diese Neuerungen nur für Kunden der AXA verfügbar. Perspektivisch soll es aber, so die Sprecherin weiter, auch Angebote für Nicht-Kunden, etwa zur Nutzung des Symptomchecks, geben.


Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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