Hoffnung Sputnik V? Wie geht es weiter mit AstraZeneca?

Die Corona-News des Tages

08.04.2021, 11:00 Uhr

(Bild: Andreas Prott / stock.adobe.com)

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Lesen Sie hier die Corona-News des Tages im Überblick: Sputnik V im Gespräch / Spahn fordert härten Lockdown / Auch Spanien empfiehlt AstraZeneca für ab 60-Jährige / Impfeifrige Hausärzte / Testpflicht am Arbeitsplatz? / Fragen zur Zweitimpfung nach AstraZeneca Erstimpfung.

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. 

17:14 Uhr

Tschechisches Gericht bestätigt Testpflicht am Arbeitsplatz 

Prag (dpa) - Das höchste Verwaltungsgericht Tschechiens hat die Corona-Testpflicht am Arbeitsplatz bestätigt. Geklagt hatte ein Arbeiter eines Automobilzulieferers, weil er in der Regel einen zustimmungspflichtigen medizinischen Eingriff sah. Die Richter hielten die Maßnahme für verhältnismäßig, wie ein Sprecher am Donnerstag mitteilte. Ein Rachenabstrich sei kein derart starker Eingriff in die körperliche Unversehrtheit und die Menschenwürde des Arbeitnehmers, dass die Testpflicht gestoppt werden müsste. Zu berücksichtigen sei, dass auf diese Weise eine völlige Schließung der Betriebe habe verhindert werden könne.

Die Regierung aus Populisten und Sozialdemokraten hat die wöchentliche Testpflicht inzwischen schrittweise auf alle Unternehmen ausgeweitet. Sie gilt auch für Freiberufler und Selbstständige, die in Kontakt mit Kunden kommen. Die Tests werden von der staatlichen Krankenkasse bezuschusst.

Tschechien ist eines der am stärksten von der Corona-Pandemie getroffenen EU-Länder, die Zahlen sinken aber wieder. Seit Beginn der Pandemie gab es mehr als 1,5 Millionen bestätigte Infektionen und 27 466 Todesfälle. Innerhalb von 7 Tage steckten sich nach aktuellen Zahlen zuletzt mehr als 260 Menschen je 100 000 Einwohner an. In Deutschland liegt diese sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 106.

 

16:41 Uhr

Altmaier: Corona-Lage ernst - Minister betont Bedeutung von Tests

Berlin (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die aktuelle Lage in der Corona-Krise als weiter ernst bezeichnet. „Ein schneller Impffortschritt und der konsequente Einsatz von Schnelltests sind in dieser Phase der Pandemie entscheidend, damit es auch für die gesamte Wirtschaft insgesamt bergauf gehen kann“, erklärte Altmaier am Donnerstag nach einem digitalen „Wirtschaftsgipfel“ mit mehr als 40 Wirtschaftsverbänden.

Die Unternehmen spielten beim Testen eine wichtige Rolle und nähmen diese Verantwortung wahr, so Altmaier. In den vergangenen Wochen sei das Testangebot der Wirtschaft für Mitarbeiter deutlich ausgebaut worden. Durch verstärktes Testen könnten Infektionen früher und öfter erkannt und weitere Übertragungen verhindert werden.

Wirtschaftsverbände stemmen sich gegen mögliche gesetzliche Auflagen. Die Bundesregierung hat darüber noch keine Entscheidung getroffen.

Altmaier sagte laut Mitteilung, die Lage der Wirtschaft insgesamt hänge an der Entwicklung des Infektionsgeschehens. „Während die Industrie weiter vergleichsweise gut durch die Krise kommt, leiden Dienstleistungen und Handel und andere Branchen weiterhin stark unter den Corona-Beschränkungen.“ Der Minister verwies darauf, dass die Bundesregierung zusätzliche Hilfen beschlossen hat.

 

15:53 Uhr

Ramelow: Bund soll für alle Länder Sputnik-Impfstoff bestellen

ERFURT (dpa-AFX) - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) ist gegen Alleingänge der Länder bei der Bestellung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V. Ramelow sehe die Bundesregierung weiterhin in der Pflicht, einen Rahmenvertrag für den Bezug des Impfstoffs für Deutschland zu schließen, erklärte Regierungssprecher Falk Neubert am Donnerstag in Erfurt auf Anfrage.

Thüringens Regierungschef hatte sich immer wieder dafür ausgesprochen, Sputnik V nach seiner Zulassung in Deutschland einzusetzen. Er habe darüber mehrfach mit Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) gesprochen, so der Regierungssprecher. Ramelow habe deshalb mit Verwunderung auf das Vorpreschen von Bayern reagiert. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Mittwoch erklärt, Bayern habe sich mit einem Vorvertrag 2,5 Millionen Impfdosen Sputnik V für den Fall einer EU-Zulassung des Wirkstoffs gesichert.

 

15:39 Uhr

Hausärzte verdoppeln auf Anhieb Impfpensum in Sachsen-Anhalt

Magdeburg (dpa/sa) - Die Hausarztpraxen haben die Impfkampagne in Sachsen-Anhalt gleich am ersten Tag kräftig voran gebracht. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) bekamen am ersten vollen Tag der Corona-Impfungen bei Hausärztinnen und Hausärzten am Mittwoch gleich knapp 11.000 Patienten ihren ersten Piks. Das waren etwa so viele Impfungen, wie die Impfzentren in Sachsen-Anhalt einen Tag zuvor geschafft hatten (10 118).

„Die niedergelassenen Ärzte haben den Impfstart in ihren Praxen lange erwartet und sich intensiv darauf vorbereitet, um nun gleich mit voller Kraft loslegen zu können“, sagte der Chef der KV Sachsen-Anhalt, Jörg Böhme, am Donnerstag. „Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zu einer schnellen Durchimpfung der Bevölkerung und damit zum Schutz aller.“ Viele der Kolleginnen und Kollegen seien darüber hinaus seit Wochen in den Impfzentren im Einsatz.

Dreieinhalb Monate nach dem Impfstart in Deutschland hatten am Dienstag die Apotheken die ersten Dosen des Biontech-Impfstoffes an Hausärzte in Deutschland ausgeliefert. Wegen geringer Liefermengen bekamen die Praxen zunächst jedoch nur je zwölf bis 48 Dosen. In den kommenden Wochen sollen die Liefermengen deutlich steigen und auch Fachärzte in die Impfkampagne einsteigen. „Damit werden wir dem Ziel, wieder ein Leben ohne Corona-Einschränkungen führen zu können, einen großen Schritt näherkommen“, sagte Böhme.

 

15:11 Uhr

Slowakische Arzneimittelkontrolle kritisiert Sputnik-Hersteller

BRATISLAVA (dpa-AFX) - In der Slowakei hat das staatliche Institut für Arzneimittelkontrolle SUKL einen kritischen Bericht über den russischen Impfstoff Sputnik V veröffentlicht. Die gelieferten Impfstoffe seien nicht in allen Details identisch mit den zuvor in der renommierten Fachzeitschrift Lancet beschriebenen, hieß es in dem Bericht, der der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag vorlag. Zuvor hatten slowakische Medien darüber berichtet.

Auch Informationen aus anderen Ländern, in denen Sputnik V bereits eingesetzt wurde, seien wegen mangelnder Übereinstimmung nicht auf die an die Slowakei gelieferten Vakzine anwendbar. „Diese Vakzine haben nur den Namen gemeinsam“, schrieben die slowakischen Kontrolleure wörtlich. Schon vorher hatten sie der Herstellerfirma mangelhafte Information vorgeworfen.

Die Slowakei hat am 1. März eine erste Lieferung von 200.000 Impfdosen des in der EU nicht zugelassenen Impfstoffs aus Russland erhalten. Der inzwischen zurückgetretene Gesundheitsminister Marek Krajci erteilte zwar eine Ausnahmegenehmigung für die Anwendung von Sputnik V. Zugleich ordnete er jedoch an, dass der tatsächliche Einsatz erst nach Vorliegen einer positiven Prüfung durch SUKL beginnen dürfe. Deshalb wurde der Impfstoff bisher nicht genutzt.

Finanzminister Igor Matovic kritisierte negative Medienberichte auf Facebook als böswillige Verschwörung. Jemand versuche offenbar „aus geopolitischen Gründen“ zu verhindern, dass Sputnik V in der Slowakei mithelfen könne, Menschenleben zu retten, schrieb der konservativ-populistische Ex-Ministerpräsident. Am Donnerstag brach er überraschend nach Moskau auf, um mit dem Chef der russischen Vermarktungsagentur zu sprechen, wie er auf Facebook mitteilte.

 

14:18 Uhr

Bauarbeiten für AstraZeneca-Produktionstätte in Dessau begonnen

DESSAU-ROSSLAU (dpa-AFX) - Das Pharmaunternehmen IDT Biologika hat in Dessau-Roßlau den Grundstein für ein weiteres Gebäude zur Impfstoffproduktion gelegt. Ab Anfang 2023 will das Unternehmen dort den Corona-Impfstoff von AstraZeneca produzieren. Insgesamt investiere das Unternehmen rund 100 Millionen Euro in den Ausbau des Standortes in Sachsen-Anhalt, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Damit werde das Projekt etwa doppelt so schnell umgesetzt, wie in der Branche üblich.

Neben der neuen Produktionsstätte solle noch eine weitere Abfüllanlage entstehen, teilte das Unternehmen mit. IDT hatte die Kooperation mit dem britisch-schwedischen Hersteller vor Wochen bekanntgeben. „IDT und der Biopharmapark Dessau mit seinen weiteren Partnern am Standort sind dabei, sich zu einem der Biopharmazentren im Herzen Europas zu entwickeln“, sagte Firmenchef Jürgen Betzing.

Nicht nur beim Corona-Präparat von AstraZeneca ist die Firma aus Dessau beteiligt. Bereits seit Mitte März füllt das Unternehmen auch den Impfstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson ab und verpackt die Ampullen. Die ersten Chargen sind bereits in der Qualitätskontrolle und sollen ab Mitte April ausgeliefert werden.

 

13:59 Uhr

Altmaier sieht Pflicht zu Testangeboten in Unternehmen skeptisch

Berlin (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sieht mögliche gesetzliche Vorgaben für Unternehmen skeptisch, Corona-Tests für Beschäftigte anzubieten. Das machte der CDU-Politiker am Donnerstag bei Beratungen mit Wirtschaftsverbänden deutlich, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern erfuhr. Wenn man etwas reguliere, müsse es auch kontrolliert werden, habe Altmaier gesagt. Es würde aber Wochen dauern, solche Kontrollen einzurichten – in dieser Zeit werde die Impfkampagne Fahrt aufnehmen.

Altmaier sagte laut Teilnehmern weiter, er erkenne die Anstrengungen der Wirtschaft an. Es sei vieles vorangebracht und erreicht worden. Eine abschließende Bewertung der Bundesregierung gebe es aber noch nicht.

Wirtschaftsverbände bekräftigten laut Teilnehmern bei den Beratungen, dass sie gesetzliche Auflagen ablehnen. Wie aus einem Bericht der Spitzenverbände der Wirtschaft hervorgegangen war, testen derzeit zwischen 80 und 90 Prozent der Firmen in Deutschland oder bereiten den Teststart unmittelbar vor. Das Arbeits- sowie das Wirtschaftsministerium lassen eigene Erhebungen durchführen.

 

13:39 Uhr

Gesundheitsminister haben Fragen zu Zweitimpfungen nach AstraZeneca

Berlin (dpa) - Die Entscheidung über den Wechsel von AstraZeneca zu einem anderen Präparat für die Corona-Zweitimpfung soll erst in der kommenden Woche fallen. Zunächst wollen die Gesundheitsminister der Länder am nächsten Dienstag zunächst mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und den Vorsitzenden der deutschen Ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, aber noch offene Fragen diskutieren, heißt es aus den Reihen der Länderminister.

Die STIKO hatte schon in der vergangenen Woche empfohlen, dass Menschen unter 60 Jahren, die bereits eine erste Corona-Impfung mit dem Präparat von AstraZeneca erhalten haben, bei der zweiten Impfung auf einen anderen Impfstoff umsteigen sollen. Die Gesundheitsminister hatten darüber bereits in ihrer Schalte am Mittwoch diskutiert, die finale Entscheidung aber dann wegen der offenen Fragen vertagt.

Hintergrund ist eine Reihe von Verdachtsfällen auf eine Hirnvenen-Thrombose nach der Impfung mit AstraZeneca. Experten vermuten, dass das sehr geringe Risiko jüngere Menschen betrifft. Bund und Länder hatten deshalb vor einer Woche beschlossen, das AstraZeneca-Mittel in der Regel nur noch Menschen über 60 verabreichen zu lassen.

Laut Spahn haben bereits 2,2 Millionen Bürger unter 60 eine erste Impfung mit Astrazeneca erhalten. Die STIKO empfiehlt, dass sie nun nach zwölf Wochen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech/Pfizer oder Moderna) bekommen.

 

12:20 Uhr

STIKO-Chef sieht keine Widersprüche unter Experten zu Astrazeneca

BERLIN (dpa-AFX) - In der Debatte um den Corona-Impfstoff von AstraZeneca hat der Vorsitzende der deutschen Ständigen Impfkommission (STIKO) der Wahrnehmung widersprochen, es gebe Meinungsverschiedenheiten unter Experten. Es gebe keinen Widerspruch zwischen den Einschätzungen der EU-Arzneimittelbehörde EMA, dem Paul-Ehrlich-Institut und der STIKO, sagte der Virologe Thomas Mertens am Donnerstag im RBB-Inforadio. Dass der AstraZeneca-Impfstoff in seltenen Fällen zu schweren und auch lebensgefährlichen Nebenwirkungen (bestimmten Arten von Blutgerinnseln) führen könne, bestreite niemand.

Mertens betonte vielmehr die unterschiedlichen Aufgaben und Blickwinkel der Institutionen: Die EMA sei für die grundsätzliche Zulassung zuständig, machte er deutlich. Bei der STIKO gehe es vielmehr darum, den Impfstoffeinsatz zum besten Nutzen der Bevölkerung in Deutschland zu regeln.

Wenn man ganz Europa betrachte, habe die EMA mit ihrer positiven Bewertung der Impfung sicher recht, betonte Mertens: „Denn es gibt viele Länder in Europa, die auch in ihrer Impfkampagne fast völlig von AstraZeneca abhängen“. In Deutschland sei das anders, auch andere Präparate stünden zur Verfügung: „Wir haben die Möglichkeit, Impfstoffe in den Altersgruppen zu verschieben und dadurch das Risiko einer schweren Nebenwirkung zu reduzieren oder ganz auszuschließen.“

Mit Blick auf unterschiedliche Altersbeschränkungen in EU-Ländern erläuterte Mertens, dass jedes Land seine eigenen Daten betrachte. Die EU-Staaten hätten unterschiedliche, kaum miteinander vergleichbare Meldesysteme für Nebenwirkungen. Eine Art europäische STIKO fehle: „Es gibt derzeit keine europäische Institution, die eine gemeinsame Empfehlung für alle europäischen Länder ausarbeiten und durchsetzen könnte.“

Die EMA hatte am Mittwoch trotz sehr seltener Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen jüngerer Menschen weiterhin uneingeschränkt grünes Licht für die Anwendung des Impfstoffes gegeben. Die STIKO empfiehlt AstraZeneca hingegen erst für Menschen ab 60 Jahren. In Großbritannien sollen nur noch Erwachsene über 30 das Mittel bekommen.

 

11:47 Uhr

Mecklenburg-Vorpommern will eine Million Impfstoff-Dosen Sputnik V

SCHWERIN (dpa-AFX) - Wie Bayern sichert sich auch Mecklenburg-Vorpommern noch vor der möglichen EU-Zulassung den Zugang zu dem russischen Corona-Impfstoff Sputnik V. Wie Landesgesundheitsminister Harry Glawe (CDU) am Donnerstag in Schwerin mitteilte, hat sich das Land gegenüber Russland eine Option auf eine Million dieser Impfdosen gesichert. „Wir sind aktuell noch in einer Phase, wo es große Abhängigkeiten von noch zu wenigen Herstellern gibt“, begründete Glawe den Vorstoß.

Mecklenburg-Vorpommern versuche auch eigene Wege zu gehen, um das Tempo und die Planbarkeit der Impfungen zu verbessern. „Wir sind interessiert an langfristigen Kooperationen mit Russland. Darüber hinaus prüft das Land, ob im Land ansässige Firmen eine Abfüllung oder Produktion ermöglichen könnten“, sagte Glawe.

In Bayern soll eine Firma im schwäbischen Illertissen den russischen Impfstoff produzieren. Eine entsprechende Absichtserklärung für die Produktion und den Import sei unterzeichnet, hieß es. Nach der Zulassung soll der Freistaat 2,5 Millionen Impfdosen erhalten.

 

11:25 Uhr

Mehr Covid-19-Fälle - Charité reduziert Zahl der planbaren Eingriffe

Berlin (dpa/bb) - Wegen steigender Patientenzahlen in der dritten Corona-Welle schränkt Europas größte Uniklinik, die Berliner Charité, künftig wieder den übrigen Klinikbetrieb stark ein. Ab kommender Woche würden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder vermehrt in COVID-19-Bereichen eingesetzt, planbare Eingriffe würden zurückgefahren, teilte der für die Krankenversorgung zuständige Vorstand Martin Kreis am Donnerstag mit. „Wir rechnen mit einer erneut starken Arbeitsbelastung unserer Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte.“ Notfälle und zeitkritische Eingriffe sollen von der Regelung vorerst ausgenommen bleiben.

Die Charité versorgt in Berlin vorrangig Betroffene mit schweren COVID-19-Verläufen. Sie hatte bereits von Mitte Dezember bis Ende Januar ein Notfallprogramm gefahren, um die Patientenzahlen zu bewältigen. Seit Mitte März steigt bundesweit die Zahl der Intensivpatienten mit Covid-19 wieder deutlich an, auf nun mehr als 4400. In Berlin nähert sich die Auslastung der Intensivbetten mit dieser Art von Erkrankten wieder der als kritisch definierten Schwelle von 25 Prozent an. Als Nadelöhr bei der Versorgung gilt vor allem die Verfügbarkeit von Pflegepersonal.

 

10:44 Uhr

EU-Kommissar Breton: Sputnik V kann nicht kurzfristig helfen

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Der russische Corona-Impfstoff Sputnik V kann nach Einschätzung des Impfstoff-Beauftragten der EU-Kommission, Thierry Breton, nicht kurzfristig helfen bei der Impfkampagne der Europäischen Union. Auf die Frage, ob Präparate etwa aus Russland oder China dazu beitragen könnten, bis zum Sommer 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu impfen, schrieb der Franzose am Donnerstag in einem Blog-Eintrag: „Ich fürchte, die Antwort ist nein.“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte am Donnerstag gleichwohl bilaterale Gespräche mit Russland über eventuelle Sputnik-Lieferungen an. Dabei betonte er jedoch: „Um wirklich einen Unterschied zu machen in unserer aktuellen Lage, müsste die Lieferung schon in den nächsten zwei bis vier, fünf Monaten kommen – ansonsten haben wir so oder so mehr als genug Impfstoff." Bislang hatte Deutschland bei der Impfstoffbeschaffung auf die EU-Ebene gesetzt. Noch Ende März hieß es mit Blick auf Sputnik aus Regierungskreisen: „Wir sind der Meinung, dass das wieder über das europäische System erfolgen soll.“ Man habe die EU-Kommission dazu aufgefordert, sich dieser Frage anzunehmen.

Breton betonte nun, dass er zwar keinen Grund habe, an der Effektivität, Sicherheit und Qualität jener Impfstoffe zu zweifeln, die außerhalb der EU entwickelt worden seien. Dies zu bewerten sei jedoch Sache der Europäischen EU-Arzneimittelbehörde EMA. Jedes Unternehmen, das einen neuen Impfstoff produzieren wolle, brauche aber mindestens zehn Monate. Deshalb müsse man sich auf die Produktion jener Impfstoffe konzentrieren, die in der EU bereits zugelassen oder kurz davor sind.

Die EMA hatte Anfang März ein Prüfverfahren für Sputnik V im Rahmen einer Rolling Review begonnen. Dabei werden Testergebnisse bereits geprüft, auch wenn noch nicht alle Daten vorliegen und noch kein Zulassungsantrag gestellt wurde.

Breton zeigte sich jedoch optimistisch, dass es auch ohne Impfstoffe wie Sputnik V bis Ende Juni genügend Dosen in der EU gibt, um etwa 70 Prozent der Erwachsenen zu impfen. Im ersten Quartal seien 108 Millionen Dosen geliefert worden, für das zweite Quartal rechne er mit 360 Millionen weiteren. Die EU-Staaten müssten Massen-Impfungen und Kampagnen organisieren, um die Bürger davon zu überzeugen, sich impfen zu lassen. Er sei optimistisch dass es bald etwas Normalität geben werde und die Europäer einen Sommer ähnlich wie im vergangenen Jahr erleben würden.

 

9:41 Uhr

Spahn: Mit härterem Lockdown dritte Corona-Welle brechen

Köln (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat einen härteren Lockdown gefordert, um die dritte Corona-Welle zu brechen. Erst wenn die Inzidenzzahlen wieder niedriger seien, könne man mit Testen und Impfen aus der Pandemie herauskommen, sagte er am Donnerstag im WDR5-„Morgenecho“. Vor allem die privaten Kontakte müssten zunächst weiter reduziert werden.

In Regionen mit einer Wocheninzidenz von über 100 müsse man zu Ausgangsbeschränkungen kommen. „Ausgangsbeschränkungen haben ja vor allem ein Ziel: Dass abends nicht alle privat sich treffen, so schwer das fällt“, sagte Spahn. „Gerade die privaten Kontakte – nicht nur, aber auch am Abend – führen eben zu Infektionen.“

Der zweite wichtige Bereich seien Schulen und Kitas. Es sei wichtig, „in den Schulen sehr konsequent mindestens zweimal die Woche zu testen“, sagte Spahn. „Man hätte jetzt aus meiner Sicht die Ostertage gut nutzen können, jetzt in der Verlängerung Schulen und Kitas in Notbetreuung zu bringen.“ Außerdem müsse auch in Betrieben, in denen kein Homeoffice möglich sei, „mindestens zweimal die Woche ein Testangebot her“.

Erst wenn die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stabil unter 100 liege, könnten einzelne Bereiche – etwa die Außengastronomie oder der Einzelhandel – testgestützt öffnen.

„Idealerweise“ solle es ein bundeseinheitliches Vorgehen geben. „Da ist es wichtig, dass wir erstmal zu einem einheitlichen Verständnis der Lage kommen.“ Es sei in den vergangenen Monaten immer wieder ein Problem gewesen, „dass Bund und Länder sich einigen auf etwas, und schon wenige Tage später es eben nicht mehr bundeseinheitlich umgesetzt wird, sondern es Ausnahmen und andere Regeln gibt“.

9:16 Uhr

Auch Spanien empfiehlt AstraZeneca-Impfstoff nur für über 60-Jährige

MADRID (dpa-AFX) - Auch in Spanien soll der Corona-Impfstoff von AstraZeneca vorerst nicht mehr an unter 60-Jährige verabreicht werden. Das habe das Gesundheitsministerium den Regionen des Landes empfohlen, teilte Ministerin Carolina Darias in der Nacht zum Donnerstag in Madrid mit. Es handele sich um einen vorläufigen Vorschlag. „Mit den bisher vorliegenden Informationen und als Vorsichtsmaßnahme wird empfohlen, den Impfstoff bei Menschen ab 60 Jahren einzusetzen“, so Darias nach einem Treffen des Interterritorialen Gesundheitsrates.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte am Mittwoch erklärt, dass es sich nach ihrer Einschätzung bei den aufgetretenen Blutgerinnseln um Nebenwirkungen des Vakzins handelt. Die EMA nahm jedoch keine Änderung an ihrer uneingeschränkten Empfehlung für den Impfstoff vor. In Europa gelten in unterschiedlichen Staaten schon länger unterschiedliche Regeln beim Einsatz des Astrazeneca-Mittels. In Deutschland hatte die ständige Impfkommission den AstraZeneca-Impfstoff zuletzt für Menschen ab 60 Jahren empfohlen.

 

 


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1 Kommentar

Ist Sputnik vertrauenswürdig?

von Barbaros Orhon am 09.04.2021 um 15:26 Uhr

Sicher werden die Rußen gute Wissenschaftler haben.Aber wenn man letzte 10 Jahre beobachtet von Sportlerdoping,Vergiftung und Tötung Ideenvertreter,Anektion einem ihm nicht gehörendem Land bis Abschuß eines westlichen Passagierflugzeuges usw,usw.,wie kann ein so entwickeltes wie Land Bayern diesem Impfstoff vertrauen?In 60er Jahre hatte DDR den Kampf gegen Kinderlähmung mit einem rußischen Impfstoff gewonnen..Wie weit die Ausage damals ehrlich war ist die nächste Frage.
Liebe Politiker seid bitte vorsichtig bei diesen Impfungen..Das Kind ist sowieso durch Euer Winterschlaf in den Brunnen gefallen.Euer Ziel war noch warten,um noch günstiger zu kriegen.Warum mußten bis jetzt fast 60000 Leute sterben?Sicher nicht um die Rentenkassen zu freuen und evtl. mehr Erbschaftsteuern zu kasieren.Die Verstorben sind Ihre Eltern und Gr0ßeltern,die gerne noch 5,10,15 Jahre leben konnten,wenn Ihr rechtzeitig wie z.B Israel ,Japan. die ihre Impfstoffe rechrzetig bestellt hatten.Viele Unternehmen leiden auch durch Eures langsamen Verhaltens.Die schäden sind sehr gr0ß.Wer berät Euch denn ,der Gesundheitsminister oder Frau von Leyen.
Die Wahlen sind auch bald seid sehr vorsichtig.Das Volk ist nicht so dumm wie ihr vorstellt.

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