Schätzung des Statistischen Bundesamts

Gesundheitsausgaben im Jahr 2020 auf 425,1 Milliarden Euro geschätzt

Berlin - 06.04.2021, 15:30 Uhr

Die Gesundheitsausgaben in Deutschland erreichten im Jahr 2020 offenbar einen neuen Rekordwert. (c / Foto: IMAGO / Michael Weber)

Die Gesundheitsausgaben in Deutschland erreichten im Jahr 2020 offenbar einen neuen Rekordwert. (c / Foto: IMAGO / Michael Weber)


Die Gesundheitsausgaben in Deutschland sind im Jahr 2020 laut Schätzungen auf die Rekordsumme von 425,1 Milliarden Euro gestiegen. Das wären 14,3 Milliarden Euro oder 3,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Derzeit sei es aber schwierig, einen „coronaspezifischen Anteil“ an den Schätzwerten zu ermitteln.

Nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamts sind die Gesundheitsausgaben in Deutschland im Jahr 2020 auf 425,1 Milliarden Euro gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2019 entspräche das einem Plus von 14,3 Milliarden Euro oder 3,5 Prozent. Wie hoch der „coronaspezifische Anteil“ an den Schätzwerten ausfalle, sei derzeit allerdings noch nicht klar, informierte das Bundesamt am Dienstag in einer Pressemitteilung.

Eine Ausnahme bilden demnach die knapp 1,6 Milliarden Euro aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds, die teilweise durch den Bund erstattet werden. Diese Ausgaben würden sich hauptsächlich aus drei Bereichen zusammensetzen: Ausgleichszahlungen an die Krankenhäuser für die Bereitstellung von intensivmedizinischen Betten und Beatmungsgeräten (700 Millionen), Schutzmasken nach der Coronavirus-Schutzmasken-Verordnung (491 Millionen) sowie Tests etwa in Gesundheitsämtern, Testzentren oder Reihentests (286 Millionen). Das Bundesamt betont, dass es sich um vorläufige Daten handelt, die sich noch deutlich verändern können.

Weitere coronaspezifische Ausgaben in Höhe von 419 Millionen Euro seien für Tests angefallen, die bei der vertragsärztlichen Versorgung durchgeführt wurden, sowie 731 Millionen Euro pandemiebedingte Erstattungen für außerordentliche Aufwendungen in der Pflege.

Ausgleichszahlungen für pandemiebedingte Einnahmeausfälle beispielsweise der Krankenhäuser sind per Definition nicht in der Gesundheitsausgabenrechnung verbucht. Für sie seien im vergangenen Jahr 10,6 Milliarden Euro aus der Liquiditätsreserve aufgewendet und größtenteils durch den Bund erstattet worden.

Ebenfalls am Dienstag gab das Statistische Bundesamt die endgültigen Zahlen für die Gesundheitsausgaben im Jahr 2019 bekannt. Diese steigen im Vorjahresvergleich um 4,9 Prozent auf 410,8 Milliarden Euro. Das entspreche einem Wert von 4.944 Euro pro Einwohnerin oder Einwohner, hieß es.

Erstmals sei damit die Grenze von 400 Milliarden Euro überschritten worden, nachdem erst im Jahr 2012 die 300-Milliarden-Euro-Grenze erreicht worden war. Der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt lag 2019 bei knapp 12 Prozent.


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