Corona-Schnelltests für Bürger eine Herausforderung

Die Corona-News des Tages

Stuttgart - 08.03.2021, 16:44 Uhr

Hier sammelt die DAZ.online-Redaktion für Sie die tagesaktuellen COVID-19-Nachrichten u.a. aus dem dpa-News-Kanal. (Foto: Photocreo Bednarek / stock.adobe.com)

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Mittwoch, 3. März

17:53

RKI: Ansteckendere Corona-Variante in 46 Prozent der positiven Proben

Die Verbreitung der zuerst in Großbritannien nachgewiesenen Corona-Variante B.1.1.7 in Deutschland hat laut Robert Koch-Institut (RKI) weiter zugenommen. Ihr Anteil an einer Stichprobe von knapp 25 000 positiven Fällen aus der vergangenen Woche betrage rund 46 Prozent, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten RKI-Bericht. Zu Beginn der Erhebung, vor rund einem Monat, hatte das RKI den Anteil der Mutante noch auf sechs Prozent beziffert, zwei Wochen später waren es 22 Prozent. Schätzungen, wonach nun ungefähr die Hälfte der Fälle auf B.1.1.7 zurückgehen, waren bereits am Dienstag bekannt geworden.

Der Anteil von 46 Prozent bezieht sich auf Nachtestungen mehrerer Laborverbünde auf Schlüsselmutationen der Variante. Er kann laut RKI „nicht sicher auf alle SARS-CoV-2-positiven Proben in Deutschland übertragen werden“. Der Bericht stützt sich noch auf weitere Datenquellen: Blickt man etwa auf komplette Erbgutanalysen, die seltener durchgeführt werden, aber als eindeutiger Nachweis gelten, sind es rund 22 Prozent Mutante. Die rasch wachsende Tendenz des Variantenanteils wird aber unabhängig von der Methodik beobachtet.

Das RKI schreibt, es sei mit einer weiteren Zunahme des Anteils von B.1.1.7 zu rechnen. Es handelt sich um eine ansteckendere Variante, die ersten Studien zufolge auch häufiger schwere Verläufe verursacht. Erwartet wird, dass sich mit der Ausbreitung die Eindämmung der Pandemie erschwert.

Weitere Varianten, die etwa in Südafrika und Brasilien zirkulieren, spielen dem RKI-Bericht zufolge hierzulande bislang eine untergeordnete Rolle. Diese beiden Varianten werden von Gesundheitsbehörden ebenfalls als besorgniserregend eingestuft: Anders als bei der britischen Variante gibt es Hinweise, dass Sars-CoV-2-Genesene oder Geimpfte weniger gut vor einer Ansteckung mit dem veränderten Virus geschützt sind. Der Virologe Christian Drosten erklärte am Dienstag im „Coronavirus-Update“ (bei NDR-Info): „Wir haben eigentlich keinen Grund zur Befürchtung, dass die Südafrika-Variante so stark zunimmt wie die England-Variante in einer Bevölkerung, die nicht immun ist.“

B.1.1.7 macht laut einer „Science“-Studie vom Mittwoch in Großbritannien mit Stand Mitte Februar rund 95 Prozent der Neuinfektionen aus. Sie habe sich in über 80 Länder ausgebreitet, schreiben die Autoren. Für Großbritannien kommen sie zu der Einschätzung, dass die Zahl der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle durch COVID-19 in diesem Jahr die Werte von 2020 noch übersteigen werde, wenn nicht strenge Kontrollmaßnahmen getroffen und das Impfen stark beschleunigt werde.

Auch in Dänemark dominiert die Mutante inzwischen. Sie wurde bislang bei mehr als 5000 Däninnen und Dänen nachgewiesen, in der Vorwoche wurde sie in etwa 75 Prozent aller analysierten Corona-Proben entdeckt.

 

15:36

Aiwanger verteidigt schnellen Maskenkauf im März 2020

Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat den schnellen Maskenkauf vom März 2020 verteidigt und sich dagegen verwahrt, in die Nähe unsauberer Amigo-Geschäfte gerückt zu werden. Das Ministerium hatte seinerzeit bei der niederbayerischen Firma Zettl eine Million Atemschutzmasken zum Nettopreis von fünf Millionen Euro bestellt, kurz nachdem in Bayern wegen der Corona-Pandemie der Katastrophenfall ausgerufen worden war.

„Wir haben uns erfolgreich für das Leben und die Gesundheit der Bürger unseres Landes eingesetzt und lassen uns diese Arbeit nicht durch eine falsche Berichterstattung kaputt machen“, sagte Aiwanger am Mittwoch. „Es ist unanständig und eine Rufschädigung an der Firma Zettl und an meiner Person, hier jetzt die Fakten zu verdrehen und mich in die Nähe von dubiosen Deals rücken zu wollen.“

Weltweit hätten damals Atemschutzmasken gefehlt, betonte das Ministerium in München und zitierte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: «Die Versorgung des medizinischen Personals in Deutschland kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mit CE-gekennzeichneten Atemschutzmasken sichergestellt werden.“ Das Bundesinstitut habe die Zettl-Masken dann zertifiziert. Wegen des drängenden Bedarfs seien sie damals «in Handarbeit an der Nähmaschine hergestellt“ und zwischen März und Juni 2020 an Kliniken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen verteilt worden. Im Mai 2020 gründeten die Firmen Sandler, PIA und Zettl den „Bayerischen Maskenverbund“.

„Wir haben bewiesen, dass eine bayerische Produktion hochwertiger Masken verlässlicher und effizienter ist als ein Ankauf billiger Asien-Ware“, sagte Aiwanger (Freie Wähler). Der TÜV habe Mängel bei FFP-2-Masken für 4,50 Euro netto festgestellt, 30.000 Schutzmasken der Bayerischen Bereitschaftspolizei seien wegen möglicher Mängel zurückgerufen worden. (dpa)

15:12

Anfang Februar ein Prozent mehr Sterbefälle in Deutschland

In der ersten Februarwoche sind in Deutschland einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes zufolge ein Prozent mehr Menschen gestorben als im gleichen Zeitraum der Vorjahre. Zwischen 1. bis 7. Februar 2021 gab es demnach 20.908 Sterbefälle. In der letzten Januarwoche hatte der Wert im Vergleich zu den Jahren 2017 bis 2020 noch bei plus elf Prozent gelegen, wie das Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.

Das Bundesamt verwies auf den aktuellen Influenza-Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI), nach dem die Aktivität sonstiger Atemwegserkrankungen in dieser Wintersaison auf einem vorher nie erreichten, niedrigen Niveau liege – normalerweise verursachten sie einen Anstieg der Sterbefallzahlen am Jahresanfang. Insbesondere im Jahr 2017 seien die Sterbefallzahlen durch eine starke Grippewelle in den ersten Wochen deutlich erhöht gewesen.

Ein Vergleich mit der Zahl der beim RKI gemeldeten COVID-19-Todesfälle sei derzeit bis einschließlich 24. Januar möglich, erklärte das Bundesamt. Die gesamte Sterbefallzahl lag in der dritten Kalenderwoche bei 23.746, das seien 4053 mehr als im Schnitt der Vorjahre. Registriert worden seien in dem Zeitraum 4294 COVID-19-Todesfälle, 386 weniger als noch in der Vorwoche.

Auf Länderebene liegen die Zahlen bis Ende der zweiten Woche des Jahres vor. Die höchste Differenz zum Durchschnitt der Vorjahre weist demnach weiterhin Sachsen mit plus 54 Prozent (636 Fälle mehr) auf, die Tendenz sei aber rückläufig, erklärte das Bundesamt. Hohe Zahlen meldeten die Statistiker auch aus Thüringen mit einem Plus von 53 Prozent (327 Fälle mehr), Sachsen-Anhalt mit plus 50 Prozent (335 Fälle mehr) und Brandenburg mit plus 48 Prozent (332 Fälle mehr). (dpa)

13:48

Auch Wien setzt Astrazeneca-Impfstoff bei Menschen über 65 ein

In Österreichs Hauptstadt Wien werden ab sofort auch Menschen über 65 Jahren mit dem Vakzin von AstraZeneca geimpft. Die Stadt gab diesen Schritt am Mittwoch bekannt. Sie folgt damit Frankreich, wo die Regierung am Montag die Anwendung des britisch- schwedischen Impfstoffes auf die Altersgruppe von 65 bis 75 Jahren ausgeweitet hatte. „Es geht derzeit um die Schnelligkeit, und wir wissen von diesem AstraZeneca-Impfstoff, dass er auch bei älteren Personen gute Wirkung zeigt“, sagte der Chefarzt der Wiener Krankenhäuser, Michael Binder.

Wie in Deutschland ist das Produkt des britisch-schwedischen Konzerns auch in Österreich wegen mangelnder Daten zu älteren Menschen bislang grundsätzlich für jüngere Bevölkerungsgruppen vorgesehen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wies jedoch am Mittwoch auf neue Studien hin, wonach der Stoff auch bei Menschen über 65 Jahren sehr gut wirke. Deshalb habe er die Ständige Impfkommission gebeten, ihre Empfehlungen anzupassen. (dpa)

 

13:33

Apothekerkammer: Antigen-Schnelltests an Schulen und Kitas begehrt

Die von saarländischen Apotheken in Schulen und Kindertagesstätten angebotenen Antigen-Schnelltests werden nach Angaben der Apothekerkammer des Saarlandes rege genutzt. „Erste Rückmeldungen zeigen, dass die Inanspruchnahme des Angebotes, welches die saarländischen Apotheken vorhalten, riesig ist“, teilte die Kammer am Mittwoch in Saarbrücken mit. Fast 80 Apotheken sind derzeit mit Personal in den Einrichtungen vor Ort, um zu testen.

Die Tests sind neben strengen Hygieneregeln ein weiterer Baustein, um den Schul- und Kita-Betrieb auch in der Pandemie zu ermöglichen. Die Kitas sind seit dem 22. Februar im Saarland wieder im Regelbetrieb, die Grundschulen sind seitdem im Wechselunterricht zwischen Präsenz und Lernen von zu Hause. (dpa/lrs)

12:19

Ministerium: Biontech und Pfizer üben Rückruf von Impfstoffen 
 

Die Unternehmen Biontech und Pfizer üben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums seit Dienstag den weltweiten Rückruf von Impfstoff. Die Bundesländer seien darüber informiert worden, teilte das Ministerium am Mittwoch in Berlin mit. „Die Impfungen vor Ort sind durch den Test nicht beeinträchtigt. Die Impfstoffzentren werden nur virtuell und nicht real in die Übung einbezogen“, erklärte ein Ministeriumssprecher mit Blick auf die laufenden Impfungen gegen das Coronavirus. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer gehört zu denen, die in der EU gegen das Coronavirus zugelassen sind und auch weltweit eingesetzt werden. (dpa-AFX)

10:20

Laschet deutet Kurswechsel bei Corona-Bekämpfung an

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat vor der Bund-Länder-Konferenz an diesem Mittwoch einen Kurswechsel bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie angedeutet. „Nicht leichtfertig werden, weiter die Regeln einhalten, aber nicht alles pauschal schließen. Das ist der Wechsel, den wir heute machen“, sagte der CDU-Vorsitzende am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. „Das wird heute ein bedeutender Schritt sein, weil wir nicht nur auf den totalen Lockdown setzen, sondern weil wir neue Mittel hinzunehmen.“ Dazu gehörten Tests, Impfungen und digitale Lösungen, um «in bestimmten Bereichen auch wieder Grundrechte in Kraft zu setzen“.

Laschet kündigte an, dass Tests in Schulen, Kitas und Unternehmen ausgeweitet werden. „Jeder einzelne Test ist eine Information mehr, um das Dunkelfeld aufzuhellen.“ Noch wichtiger seien Impfungen. „Hier brauchen wir viel mehr Tempo, sowohl mit Biontech als auch mit AstraZeneca.“ Zudem sei bislang zu wenig über digitale Lösungen gesprochen worden – beispielsweise über Apps, mit denen in Restaurants eingecheckt werden kann und im Falle einer Ansteckung Infektionsketten nachverfolgt werden könnten.

Mit mehr Personal und besseren digitalen Möglichkeiten könnten zudem die Gesundheitsämter Infektionsketten auch bei höheren Sieben-Tage-Inzidenzwerten als 50 nachvollziehen, sagte der nordrhein-westfälische Regierungschef. „Dann ist auch die Botschaft: Wir sind vorsichtig. Aber wir können öffnen und zurückkehren zum verantworteten Leben.“ (dpa)

Mi, 03.03.2021, 8:44

Spahn will Impfgeschwindigkeit erhöhen 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) möchte die Geschwindigkeit bei den Impfungen gegen das Corona-Virus weiter erhöhen. „Wir haben jetzt fünf Prozent der Deutschen erstgeimpft. Aber klar: Es braucht mehr Tempo“, sagte Spahn am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. Dazu solle in den Impfzentren nun mit einem „prinzipiengeleiteten Pragmatismus“ flexibler entschieden werden, wer geimpft werden kann. Dabei sollten die Zentren aber weiterhin der festgelegten Einordnung in Impfgruppen folgen.

Spahn verwies zudem darauf, dass der Zeitraum zwischen Erst- und Zweitimpfung beim Impfstoff von Biontech/Pfizer auf sechs Wochen verlängert werden könne, beim Impfstoff von AstraZeneca auf zwölf Wochen. So sollen mehr Menschen schneller eine erste Impfung erhalten. Neuen Studien zufolge wirke der AstraZeneca-Stoff auch bei Menschen über 65 Jahren sehr gut. Deshalb habe er die Ständige Impfkommission gebeten, ihre Empfehlungen anzupassen. (dpa)

8:38

Sachsen-Anhalt: Freiwillige Schnelltests unterschiedlich stark gefragt

Reichen Maske, Abstand und Homeoffice, um eine Corona-Infektion auszuschließen? Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich freiwillig testen lassen. In Apotheken wird jedoch relativ selten getestet. Warum?

Die Möglichkeit freiwilliger Corona-Schnelltests wird in Sachsen-Anhalt unterschiedlich genutzt. So ist das Angebot kostenloser Testungen in Magdeburg verlängert worden, wie die Stadt mitteilte. Noch bis zum 12. März können sich dort Menschen auf eine Infektion mit dem Coronavirus prüfen lassen. Mehr als 4800 Tests seien bereits durchgeführt worden, etwa 1,7 Prozent waren positiv.

Im momentan stark betroffenen Burgenlandkreis zieht eine Corona-Teststation von Stadt zu Stadt. Begonnen hatte der Kreis vergangene Woche in Naumburg. Innerhalb von sechs Tagen ließen sich 1738 Menschen testen, teilte ein Sprecher des Landratsamtes mit. Davon seien 28 positiv gewesen. Noch bis Sonntag sind kostenfreie Tests in Weißenfels möglich, danach in Zeitz. Ziel der Aktion sei es auch, mögliche Varianten des Virus aufzuspüren.

Bei den Apotheken würden Schnelltests eher selten nachgefragt, sagte die Sprecherin der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt. Auch deshalb bieten nur wenige einen Test an – und weil die Vorgaben für die Durchführung relativ streng seien. Eine Apotheke in Wernigerode beispielsweise führe etwa drei bis vier Schnelltests pro Woche durch. Für viele andere Apotheken im Land stehe Nutzen und Aufwand momentan in keinem geeigneten Verhältnis. Für alles weitere müssten die Entscheidungen des Bundes und der Länder abgewartet werden, die am Mittwoch erneut anstehen.

„Beim Thema der Testungen sind wir dabei, das erheblich zu forcieren. Wir werden verschiedene Stellen unterstützen, damit Tests auch angeboten werden können“, sagte Sachsen-Anhalts Finanzminister Michael Richter (CDU). Von den 500 Millionen Euro des Corona-Nachtragshaushalts, der im Frühjahr 2020 verabschiedet wurde, seien noch rund 80 Millionen Euro übrig. Davon könnten Mittel in ein Testkonzept fließen. Denkbar sei beispielsweise, dass das Land Tests im großen Stil auch für Schülerinnen und Schüler beschaffe. (dpa/sa)

7:45 Uhr

Drosten: Anteil ansteckenderer Variante weiter gewachsen

Vor den Beratungen von Bund und Ländern in der Corona-Pandemie hat der Virologe Professor Christian Drosten Verständnis für Wünsche nach Lockerungen gezeigt, aber zur Vorsicht gemahnt. Der Anteil der ansteckenderen Variante B.1.1.7 wachse weiter, die wärmere Jahreszeit werde das Problem nicht beseitigen, und beim Impfen brauche es mehr Tempo, betonte der Experte für Coronaviren von der Charité im „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info vom Dienstag. Es sei „ein wirklich schwieriges Spiel, wenn man jetzt allzu schnell Lockerungen macht. Man läuft da einfach blauäugig in eine Situation rein.“

Der Anteil der in Großbritannien entdeckten Mutante an den Infektionen in Deutschland ist nach Schätzung Drostens auf ungefähr die Hälfte angewachsen. Und der Anteil werde weiter steigen, das sei unausweichlich, sagte er. In Großbritannien gebe es mittlerweile nur noch Reste anderer Varianten, B.1.1.7 dominiere vollkommen. Die Maßnahmen dort seien strenger im Vergleich zu Deutschland.(dpa)

7:43 Uhr

Biden verspricht Impfstoff für alle Erwachsenen bis Ende Mai

Die USA werden nach Worten von Präsident Joe Biden schon bis Ende Mai genügend Corona-Impfstoff für alle Erwachsenen im Land haben. Bislang hatte Biden das Erreichen dieses Meilensteins im Kampf gegen das weltweit grassierende Virus bis Ende Juli angestrebt. Zudem sollen alle Lehrkräfte, Schulangestellten und Erzieher noch diesen Monat mindestens die erste Dosis eines Impfstoffs bekommen, um die Wiederaufnahme des normalen Schulbetriebs zu beschleunigen, versprach Biden am Dienstag (Ortszeit) weiter. Gleichzeitig lockerten mehrere Bundesstaaten ihre Corona-Auflagen. Texas preschte dabei besonders optimistisch voran.

Texas hebt ab kommenden Mittwoch die Maskenpflicht und alle Kapazitätsgrenzen für Restaurants und andere Unternehmen auf. „Jetzt ist die Zeit, Texas 100 Prozent zu öffnen“, sagte der republikanische Gouverneur Greg Abbott. Die Zeit für Einschränkungen der Wirtschaft sei angesichts der erfolgreichen Impfkampagne vorbei. Die rund 29 Millionen Einwohner des südlichen Bundesstaats bleiben aufgerufen, sich an die medizinischen Ratschläge zur Eindämmung der Pandemie zu halten. Es brauche aber keine staatlichen Vorschriften mehr, sagte Abbott. Auch der Gouverneur von Mississippi, Tate Reeves, erklärte, alle Anordnungen zum Tragen von Masken und Kapazitätsgrenzen für Restaurants und Firmen würden beendet. 

Die Chefin der US-Gesundheitsbehörde CDC hatte erst am Montag davor gewarnt, die Beschränkungen voreilig aufzuheben. Der Corona-Experte Ashish Jha von der Universität Brown in Providence kommentierte auf Twitter, mit dem Aufheben der Corona-Auflagen gehe Gouverneur Abbott „ein großes Risiko für das Leben der Menschen“ ein. Ein ranghoher Corona-Berater Bidens, Andy Slavitt, nannte die Ankündigungen aus Texas und Mississippi einen Fehler.(dpa)

7:40 Uhr

Länder wollen AstraZeneca-Impfstau abbauen

In den Bundesländern wächst nach dem zögerlichen Start die Hoffnung auf einen schnellen Abbau des AstraZeneca-Impfstaus. Mehrere Länder rechnen mit einem deutlichen Hochfahren der Impfungen mit der britisch-schwedischen Corona-Vakzine, wie eine Abfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. In Nordrhein-Westfalen etwa sollen ab Montag rund 750.000 Kita-Erzieher, Tageseltern, Grundschullehrer und Streifenpolizisten ein Impfangebot erhalten. „Wir wollen halt einfach impfen was das Zeug hält“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Auch Hessen oder Baden-Württemberg wollen bald deutlich mehr Menschen mit AstraZeneca impfen.

Insgesamt fast 3,2 Millionen Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs sollen bis Donnerstag an die Länder geliefert sein, wie aus Angaben des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Bis einschließlich Montag sind nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) jedoch lediglich 514.000 Dosen verabreicht worden. Bleibt es bei dem Impftempo, könnten bis Ende der Woche über zwei Millionen Dosen auf Halde liegen.(dpa)

7:30 Uhr

US-Pharmakonzern Merck & Co produziert Impfstoff für Johnson & Johnson

Der US-Pharmakonzern Merck & Co wird den von seinem Mitbewerber Johnson & Johnson entwickelten Corona-Impfstoff produzieren, der am Wochenende eine Notfallzulassung der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA erhalten hatte. Die US-Regierung werde die Kooperation mit Blick auf die nötige Ausstattung von Mercks Produktionsstätten und logistischer Hilfe unterstützen, sagte die Sprecherin von Präsident Joe Biden, Jen Psaki, am Dienstag. Der erfahrene Impfstoffhersteller Merck & Co hat bislang keinen eigenen Impfstoff gegen das Coronavirus im Programm. Die Kooperation der beiden Rivalen werde die Verfügbarkeit der Corona-Impfstoffe in den USA weiter erhöhen, sagte Psaki. Zunächst blieb allerdings unklar, wie viele Dosen Merck & Co in welchen Zeitraum produzieren soll. 

Johnson & Johnson hat bislang einen Vertrag mit der US-Regierung zur Lieferung von 100 Millionen Dosen des Impfstoffs geschlossen. Der gesamte Impfstoff soll noch vor Ende des ersten Halbjahrs geliefert werden. Der Impfstoff entfaltet seine volle Wirkung schon nach Verabreichung einer Dosis und muss, anders als die übrigen genutzten Impfstoffe, nicht zweimal gespritzt werden. In den USA werden sonst bisher nur die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna verabreicht. (dpa-AFX)



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