Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

28.02.2021, 08:00 Uhr

Noch keine kostenlose Tests in Apotheken, bald aber Laien-Schnelltests im Discounter – Spahns Auf und Ab (Foto: Alex Schelbert)

Noch keine kostenlose Tests in Apotheken, bald aber Laien-Schnelltests im Discounter – Spahns Auf und Ab (Foto: Alex Schelbert)


Das Auf und Ab der Spahnschen Ankündigungen bleibt uns erhalten. Letzte Woche noch kostenlose Tests für alle, diese Woche pfeift das Corona-Kabinett den Gesundheitsminister zurück: Darüber müsse erst noch beraten werden. Lichtblick mit Trübung: Die ersten Corona-Schnelltests für Laien sind zugelassen — sie liegen bald beim Discounter in der Schütte (und in der Apotheke bei den Langsamdrehern). Spahn hofft, dass die begleitende Gebrauchsanweisung jeder versteht. Genau, mein liebes Tagebuch, und zur Not kann man ja die Kassiererin des Supermarkts fragen. Vielleicht kommt dafür der AstraZeneca-Impfstoff schon bald in den Apotheken-Kühlschrank? Und nicht vergessen: Efluelda-Grippeimpfstoff ordern, sonst gibts im Herbst ein Desaster. 

22. Februar 2021

„Kostenlose Antigen-Schnelltests für alle! Ab 1. März!“ – das war Spahns Ankündigung in der letzten Woche. Klang ein bisschen wie Milch und Honig für alle im Paradies. Wie fein, mein liebes Tagebuch, doch da war unser Bundesgesundheitsminister wohl ein bisserl vorgeprescht. Das Corona-Kabinett unter Leitung der Bundeskanzlerin hat Jens Spahn zurückgepfiffen. Man wolle das erstmal im Corona-Kabinett am 3. März besprechen und überhaupt müsse noch beraten werden, wie viele Schnelltests es für jedermann kostenlos geben solle. Also, mein liebes Tagebuch, so schnell wird’s das Paradies nicht gehen. Andererseits, mal ehrlich, es war wieder mal so eine Spahn-Ankündigung, gut gemeint, aber nicht zu Ende gedacht. Darüber hinaus  stehen noch so viele Fragen im Raum, z. B. ob die 9 Euro Honorar für den PoC-Antigen-Schnelltest, den Apotheken anbieten, wohl wirklich das letzte Wort sind. Außerdem lassen sich Testzentren, wie sie z. B. auch von Apotheken eingerichtet werden, nicht über Nacht und aus dem Nichts einrichten – die Ankündigung kostenlose Tests ab 1. März ist auch vor diesem Hintergrund vorschnell gewesen. Bevor man solche vollmundigen Versprechen raushaut, wäre es besser gewesen, mal mit denen zu sprechen, die das umsetzen sollen.

Das hat er nun davon, unser Bundesgesundheitsminister: Enttäuschung auf vielen Ebenen. Mehrere Politiker, z. B. auch Michael Müller, der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz und Regierende Bürgermeister von Berlin, und der FDP-Chef Christian Lindner zeigten sich enttäuscht, dass die kostenlosen Massentests später kommen sollen als erwartet.

Und wie reagierte Spahn? Er ist da flexibel genug, einzulenken: Wichtiger als der pünktliche Start am 1. März sei, dass Bund und Länder geschlossen hinter dem Instrument der Schnelltests stünden. „Daher ist es auch vertretbar, wenn es jetzt etwas länger dauert“, zeigte er sich einsichtig. Für geplante Gratis-Schnelltests durch geschultes Personal für alle Bürger liege bereits eine Verordnung vor, „die Finanzierung dafür ist vom Finanzministerium zugesagt, die Infrastruktur im Aufbau“. Sein Wort in Gottes Ohr. Übrigens, mein liebes Tagebuch, Spahn ist sich sicher, dass das Angebot für kostenlose Schnelltests kein Chaos auslösen werde. Er verwies vielmehr auf die vielen Kommunen, die bereits Testzentren zum Teil zusammen mit Apotheken eröffnet haben. Ein Vorbild dafür sei etwa Böblingen geworden, meinte der Minister. Wie wahr, mein liebes Tagebuch, wer wissen will, was er damit meint, schaut sich das Schönbuch-Testzentrum unseres Kollegen Björn Schittenhelm an.


Man kann der EU bei der Corona-Impfstoffbeschaffung durchaus einiges vorwerfen: zu wenig, zu zögerlich, zu unentschlossen. Man kann ihr aber nicht zum Vorwurf machen, dass sie nicht vorausschauend gewesen ist, wenn man Berichten von Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) Glauben schenkt. So habe sich die EU gerade im Bereich der Abwehr von biologischen Gefahren, wie sie mit der Corona-Pandemie eingetreten, ist, schon sehr früh damit befasst und versucht, konkrete Forschung in diese Richtung anzustoßen. Allerdings hätten in diesem Fall die großen Pharma-Hersteller gebremst, heißt es in den NGO-Berichten. So habe es seitens der EU beispielsweise Pläne gegeben, „die Entwicklung und Genehmigungsmöglichkeiten für Impfstoffe gegen priorisierte Pathogene maximal möglich zu befördern – bevor ein Ausbruch auftritt“ – wird ein Vertreter der EU-Kommission in der britischen Tageszeitung „Guardian“ zitiert. Und laut NGO-Berichten wollte die EU schon 2017 ein Forschungs-Förderungsvorhaben beantragen, Impfstoffe insbesondere gegen Coronaviren zu entwickeln. Aber Vertreter der Pharmaindustrie hätten dies abgelehnt, man habe die EU-Forschungsgelder eher für kommerziell rentablere Projekte genutzt. Mein liebes Tagebuch, besser als die ZDF-Kabarettsendung „Die Anstalt“ kann man die Pharma-Ignoranz wohl nicht auf den Punkt bringen: „Die Industrie hatte kein Interesse, obwohl die EU ihr alles bezahlt hätte.“

23. Februar 2021

Vollkommen richtig, mein liebes Tagebuch: Wenn die Apotheken schon so quasi über Nacht von unserem Bundesgesundheitsminister dazu „animiert“ werden, sich bei den Antigen-Schnelltests zu beteiligen, um ihren Kunden die Teststäbchen in die Nase zu schieben, dann sollte das dafür eingesetzte Apothekenpersonal prioritär, wie es so schön heißt, also mit anderen Worten sofort, gegen Covid-19 geimpft werden. Dafür machen sich jetzt auch unsere apothekerlichen Standesorganisationen stark. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg fordert beispielsweise mindestens eine Einstufung in Priorisierungsgruppe 2. Derzeit sieht ja die rechtliche Lage noch so aus, dass das Apothekenpersonal zur dritten Priorisierungsgruppe gehört. Arbeitet dagegen das Apothekenpersonal in einem offiziellen Sars-CoV-2 Testzentrum ist es bereits jetzt in der Priorisierungsgruppe zwei eingestuft – allerdings wird nicht jede Apotheke, die Schnelltests anbietet, letztlich als offizielles Testzentrum angesehen. Da ist also noch rechtliche Klarstellung in der im Verordnung nötig.

In Baden-Württemberg stieß der Vorstoß des Landesapothekerverbands bereits auf offene Ohren: Das baden-württembergische Sozialministerium hat zugesagt, dass man Apothekenpersonal, das Antigen-Schnelltests durchführt, in die Priorisierungsgruppe 2 der Coronaverordnung einordnet. Im Klartext heißt das, dass Apotheken, die solche Tests anbieten, bei der Impfung zweite Priorität genießen und damit Anspruch auf eine Impfung mit dem AstraZenica-Impfstoff haben, sofern sie unter 65 Jahre alt sind. Mein liebes Tagebuch, Apotheken-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die in die Tests eingebunden sind, können nun einen individuellen Impftermin vereinbaren. Ja, manchmal geht es doch schneller als man denkt. Hoffen wir, dass andere Bundesländer rasch  nachziehen.

 

Die aktuelle Jagd nach Corona-Impfstoffen ist das eine. Und das andere: Es gibt auch Neues von der Front der Grippe-Impfstoffe! Wenn sich demnächst Senioren ab 60 gegen Grippe impfen lassen wollen, gilt als Standard die Hochdosis-Grippeimpfung. Der Pharmahersteller Sanofi Pasteur erhielt für seinen Impfstoff Efluelda eine Zulassungserweiterung: Dieser Hochdosis-Grippeimpfstoff darf bereits ab einem Alter von 60 Jahren verimpft werden. Das gefällt auch unserer Ständigen Impfkommission: Sie rät dazu, Menschen ab 60 Jahren standardmäßig mit dem Hochdosis-Grippeimpfstoff zu impfen. Und der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ebnete den Weg, dass Efluelda fortan Leistung der gesetzlichen Krankenkassen wird. Also, alles in Butter? Nicht ganz, mein liebes Tagebuch, so schön und fürsorglich wie diese Maßnahmen klingen: Sie haben auch einen Pferdefuß. Die Ab-60-Jährigen haben kein Wahlrecht mehr, sie dürfen und müssen ab dem nächsten Winter ausschließlich mit Efluelda gegen Grippe geimpft werden. Andere Grippeimpfstoffe werden für diese Seniorinnen und Senioren nicht erstattet. Das gefällt sichtlich nicht allen in dieser Altersgruppe, wie viele Beiträge in Diskussionsforen zeigen. Und ja, es könnte da auch noch einige Probleme geben, zum Beispiel die Frage: Was ist, wenn Sanofi Pasteur nicht liefern kann? Derzeit sieht die rechtliche Lage so aus: Gibt es nicht ausreichend Efluelda, können die Ab-60-Jährigen gar nicht gegen Grippe geimpft werden. Pech für diese Versichertengruppe in der GKV, dann gibt’s für sie keinen Grippeimpfstoff, einen „normalen“ Grippeimpfstoff zahlt die Kasse nicht. Mein liebes Tagebuch, fraglich, ob sich das rechtlich halten lässt. Nun, Sanofi ist sich, wie es eine Unternehmenssprecherin sagte, seiner Verantwortung bewusst. Und schiebt den Schwarzen Peter an die Ärzte und Apotheker. Denn jetzt kommt es darauf an, wie viel Impfstoff Ärzte und Apotheken vorbestellen. Denn nur eine rechtzeitige und ausreichende Vorbestellung sichert die Versorgung in der Saison – sagt Sanofi. Da kommt was auf uns zu.

24. Februar 2021

Endlich, die ersten drei Corona-Laientests haben ihre Sonderzulassung vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erhalten. Ein bisschen mit Verzögerung, aber, mein liebes Tagebuch, unserem Bundesgesundheitsminister war es einfach wichtig, dass keine Schrott-Tests auf den Markt kommen. Immerhin sollen sie gut funktionieren, leicht anzuwenden und die Anwendung leicht verständlich erklärt sein. Man soll sich immerhin auf das Testergebnis verlassen können – im Rahmen der Zuverlässigkeit dieser Tests. Laut BfArM haben rund 50 Hersteller Anträge auf Sonderzulassung von Laientests gestellt. Bei den ersten drei Tests entnimmt der Anwender die Proben durch einen Abstrich im vorderen Nasenbereich. Jens Spahn meint, die Tests benötigten eine „begleitende Aufklärung“ – und setzt gleichzeitig darauf, dass die Tests nicht nur in Apotheken, sondern auch im Discounter und sonstwo verkauft werden. Wie soll das gehen? Mein liebes Tagebuch, wenn der Minister von einer „begleitenden Aufklärung“ spricht meint er nicht die persönliche Beratung durch Apotheken, sondern die Gebrauchsanweisung, die den Tests beiliegt. Ach so. Seltsam, was man alles so unter „begleitend“ verstehen kann. Im Ernst, mein liebes Tagebuch, hat es sich noch nicht herumgesprochen, wie Menschen mit  Gebrauchsanweisungen umgehen, wie solche Hinweise gelesen und interpretiert werden? Auch wenn die Tests aus unserer Sicht einfach in der Anwendung sein mögen: Sie sind nicht trivial, es gibt durchaus Erklärungsbedarf. Man kann auch bei einfachen Tests in Eigenregie viel falsch machen. Wenn die Laientests ein halbwegs sicheres Ergebnis liefern sollen, müssen sich die Anwender präzise an die Testanleitung halten. Mit Verlaub, mein liebes Tagebuch, trauen wir diese Genauigkeit jedem zu? Wen kann der Anwender fragen? Müssen wir uns darauf einstellen, dass Kunden mit ihrem Schnelltest aus dem Supermarkt zu uns kommen und fragen, wie das funktioniert? Oder setzt Spahn darauf, dass etwa die Kassiererin an der Discounter-Kasse weiß, wie’s geht, Motto: „Lesen Sie die Gebrauchsanweisung oder fragen Sie die Kassiererin“?

25. Februar 2021

Nicht alle sind in Sachen Laien-Schnelltests der Meinung von Jens Spahn. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis setzt bei den Corona-Selbsttests auf die Apotheken. Sie schlägt beispielsweise vor, Schülerinnen und Schülern Gutscheine bereitzustellen, die diese dann in den Offizinen einlösen können. Für Mattheis bedeutet die Zulassung der ersten Heimtests einen „Einstieg in die Normalität“. Sie wünscht sich tägliche Tests, die „neben der Zahnbürste“ stehen müssten. Die SPD-Politikerin lehnt es ab, dass sich die Menschen in jedem Discounter mit Tests bedienen können. Sie sagt: „Wir müssen die Tests so implementieren, dass sie Vertrauen schaffen.“ Mein liebes Tagebuch, es ist immer wieder erstaunlich, wie sich die Meinungen der Politikerinnen und Politiker ändern können. Noch vor kurzem hatte Mattheis uns Apothekers unterstellt, bei dem Gedanken an die Schnelltests schon die Dollarzeichen in den Augen zu haben. Und jetzt plädiert sie indirekt dafür, die Tests am besten über Apotheken zu vertreiben. Auch wenn sie zu spät kommen: Schön, wenn sich solche guten Einsichten einstellen.

 

Corona, Corona – das Virus beherrscht unser Tun und Denken. Aber wir müssen dennoch aufpassen, das gesamte Geschehen im Gesundheitsmarkt nicht aus den Augen zu verlieren. Da hat doch das Bundesgesundheitsministeriums vor zwei Jahren ein Gutachten in Auftrag gegeben zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgungszentren (MVZ). 2004 wurden die MVZs zugelassen. Da möchte man natürlich schon wissen, wie sich diese institutionellen Leistungserbringer entwickelt haben. Das Gutachten stellt fest, dass es die meisten MVZs (derzeit rund 2500 MVZ) mit angestellten Ärzten gibt. Seit Mitte 2015 konnten auch zahnmedizinische MVZ gegründet werden (2019: rund 950 zMVZ). Leider kann das Gutachten keine Aussage dazu machen, wie es um die Versorgungsqualität in MVZs steht. Es fehlen schlicht aussagekräftige Daten. Liebes Tagebuch, Apotheken kommen in dem Gutachten nicht vor, klar, für Apotheken gibt es keine MVZ. Dennoch zeichnen sich in dem Gutachten Argumentationslinien ab, die langfristig auch für Apotheken relevant werden könnten, falls unter neuen politischen Vorzeichen das Fremdbesitzverbot der Apotheke auf die Tagesordnung gelangen sollte. Da sollte man auf jeden Fall wachsam bleiben. Das Gutachten befasst sich beispielsweise auch mit den „Investorenbetriebenen MVZ in der vertragszahnärztlichen Versorgung“. Rund 20 % der zMVZ befanden sich im ersten Quartal 2020 ganz oder teilweise im Eigentum von privaten Beteiligungskapital. Das Gutachten stellt fest, dass es bei diesen zahnärztlichen investorenbetriebenen MVZs mittlerweile bereits den Zusammenschluss mehrerer Standorte zu Ketten gibt. Hier empfehlen die Gutachter, bessere Möglichkeiten zu schaffen, um den Einfluss der MVZ auf die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Versorgung analysieren zu können. Aber das werde schon dadurch erschwert, dass die Eigentumsverhältnisse nur mühsam zu ermitteln seien. Mein liebes Tagebuch, hoffen wir, dass die ABDA diese Entwicklung mit höchster Aufmerksamkeit verfolgt.

26. Februar 2021

Liebes Tagebuch, mal von außen und von einer Metaebene betrachtet: Irgendwie ist die Versorgung mit Corona-Impfstoff in unserem Land, sagen wir mal, suboptimal verlaufen. Vollmundig mit großem Versprechen angekündigt, war die Erwartungshaltung im Land riesig. Die Enttäuschung folgte, die Versorgung erfolgte langsam und viel zu zögerlich. Mittlerweile wurde zwar laut Aussage Spahn reichlich Impfstoff nachgekauft, der auch so nach und nach anrollt. Dann funkte das AstraZenica-Debakel dazwischen: Der Impfstoff sei zu wenig wirksam, habe mehr Nebenwirkungen – so wurden die ersten Studienergebnisse kommuniziert und zum Teil missinterpretiert. Mit zum Teil fatalen Folgen auf die Einstellung der Bevölkerung: Viele lehnten den AstraZenica-Impfstoff ab, sogar ihre mühsam ergatterten Impfstoff-Termine in den Impfzentren ließen sie platzen. Jetzt liegt dieser Impfstoff in manchen Bundesländern sogar auf Halde. Was tun? Mittlerweile gibt es neuere Studien, die dem Impfstoff eine exzellente Wirkung und gute Verträglichkeit bestätigen. Und was tut unser Bundesgesundheitsminister? Er hält jetzt die Länder dazu an, ihre Kapazitäten für die Corona-Impfungen zügig aufzustocken. Es liege einfach zu viel Impfstoff im Kühlschrank, meint Jens Spahn. Einen Ausweg sieht er darin, sobald wie möglich auch Arztpraxen in die Impfungen mit einzubeziehen, Gespräche mit Großhändlern Ärzten, Apotheken etwa über Logistik und die Vergütung liefen bereits. Liebes Tagebuch, wir werden sehen, was sich der Minister zu diesem Thema einfallen lässt. Und wann die ersten AstraZeneca-Impfstoffe über Apotheken an Ärzte ausgeliefert werden.

 

Es gibt sie noch, die positiven Nachrichten. Aktuelles Beispiel: Der Deutsche Apothekerverband (DAV) und der Verband der Ersatzkassen (vdek) haben sich auf einen neuen Arzneiversorgungsvertrag geeinigt. Ab dem 1. März 2021 wird die Arzneimittelversorgung für die Versicherten der Ersatzkassen noch schneller und unkomplizierter, wenn sie Rezepte in der Apotheke einlösen, heißt es. Mein liebes Tagebuch, das klingt doch vielversprechend. Was heißt das konkret? Beispielsweise muss die Apotheke künftig bei Lieferengpässen von Arzneimitteln nur noch einen statt bislang zwei Großhändler anfragen, bevor sie ein vorrätiges Alternativpräparat abgeben darf. Und bei Nichtverfügbarkeit eines Präparats darf die Apotheke nach Rücksprache mit dem Arzt auch die Packungsgröße und die Packungsanzahl ändern, um den Versicherten sofort versorgen zu können, sagen die beiden Verbände. Mein liebes Tagebuch, das klingt doch nach weniger Bürokratie und hoffentlich auch nach weniger Retax. Allerdings: Derzeit gelten ohnehin noch die Pandemie-bedingten besonderen Abgaberegelungen der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung. 

 

Potsdam prescht voran und macht Spahns verstolperte Zusage doch noch wahr: Kostenlose Schnelltests für alle. Ab der kommenden Woche können sich die Potsdamer Bürgerinnen und Bürger in Apotheken und Testzentren kostenlos auf das Coronavirus testen lassen und gleichzeitig lockert die Stadt die Maskenpflicht. Mindestens acht Apotheken und vier Testzentren machen mit bei dieser Aktion. Wunderbar, mein liebes Tagebuch, warum geht das in Potsdam und nicht anderswo?



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

4 Kommentare

Spahn

von Karl Friedrich Müller am 28.02.2021 um 13:02 Uhr

hat Spahn keinen guten Freund, der ihn mal bremst? Ihn hindert, ständig haltlose Ankündigungen von sich zu geben?
Impfung
Schnelltests
Krankenhäuser nicht überlastet
Masken
die Liste ist endlos. Nun musste ihn schon die Kanzlerin bremsen....
Merkt er nicht, wie sehr er sich schadet zu seinen Skandalen dazu,, die immer mehr werden?
Essen für 9999€, damit nicht anzeigepflichtig (Rent-a-Minister?), bei dem er wohl schon eine Coronainfektion hatte
seine undurchsichtigen Immobiliengeschäfte mit Freunden und Bekannten, die auch noch gute Stellen bekamen
in dem Zusammenhang das Ausforschen von Journalisten....oh weh
Die Realitätsferne ist atemberaubend. Er denkt sich die Welt nach seinen Träumen....
nun sind schon Discounter besser als Apotheken...
Kanzlerkandidat, ernsthaft?

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Spahn

von Karl Friedrich Müller am 28.02.2021 um 13:46 Uhr

PS: wir werden wegen des Tests nicht "angehimmelt". Wir sollen für ein unterirdisches Honorar den Lückenbüßer spielen bis die Selbsttests auf dem Markt sind. Uns wird zugemutet, zu investieren und dann auf den Kosten sitzenzubleiben.
Spahn nimmt den Mund voll und dann MUSS es auf Biegen und Brechen SOFORT passieren. Er könnte ja Schaden nehmen... Merkel hat mehr EInsicht.
Zu der Lage bei den MVZ hat die Süddeutsche schon vor Jahren berichtet und gewarnt. Nun ist man sehr spät auf das Problem aufmerksam geworden und sieht es dann doch nicht. Fremdbesitz, gerade bei den Zahnärzten, scheint normal geworden zu sein, weil es doch einiges Kapital braucht, um vor allem gut gehende Praxen aufzukaufen. Da hilft ein Kniff. Das ist der Weg, wie der DAZ richtig festgestellt, das Fremdbesitzverbot zu umgehen, auch bei den Apotheken. Hilfreich ist hier natürlich, dass sich kaum jemand den Stress noch antun will. Man will auch etwas Lebensqualität und keine 80 Stunden in der Woche arbeiten
Die Regelung bei den Grippeimpfstoffen war mal wie gewohnt unterirdisch. Alles gelaufen? Nein.... kurz vor Toreschluss muss eine Änderung her und Ärzte wie Apotheken in Aufregung versetzt. Hätte das nicht zur nächsten Saison gereicht, zumal der Vorteil marginal ist?
Der DAV verhält sich da nicht anders. Ebenso kurz wird man über Änderungen im Regelwerk informiert - immer! Es ist eine Zumutung!

Abgabe der Schnelltests außerhalb der Apotheke

von Constanze Schäfer am 28.02.2021 um 8:52 Uhr

Wie wäre es mit einem Sachkundenachweis für die Abgabe von Medizinprodukten ähnlich wie AMG § 50 für die freiverkäuflichen Arzneimittel? Das würde die Apotheken stärken, das Berufsbild von PKA, die im Rahmen ihrer Ausbidung einen solche Nachweis erlangen könnten, attraktiver machen und vor allem DIE VERSORGUNG DER BEVÖLKERUNG wäre qualitativ angemessen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Aus der Beschaffung von Corona-Impfstoffen lernen...

von Gunnar Müller, Detmold am 28.02.2021 um 8:49 Uhr

... heißt bezogen auf die Grippe-Impfung ...?!

Welche Bedeutung aber hat im vorhersehbaren Umkehrschluss die Festlegung auf Efluelda für ein „Ranking“ bei den Corona Impfstoffen…??

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.