Erfahrungen aus Brixen

Praktischer Anschauungsunterricht: Antigen-Tests in Südtiroler Apotheken

Remagen - 23.12.2020, 16:45 Uhr

Zur Illustration, wie das Ganze in der Praxis abläuft, haben die Südtiroler Kollegen drei anschauliche Videos erstellt, und zwar eines aus Kundensicht, eines mit der Innensicht des Testzelts und eine weiteres zum Ablauf. Die Videos können Sie sich hier anschauen. (Foto: PEER APOTHEKEN KG)

Zur Illustration, wie das Ganze in der Praxis abläuft, haben die Südtiroler Kollegen drei anschauliche Videos erstellt, und zwar eines aus Kundensicht, eines mit der Innensicht des Testzelts und eine weiteres zum Ablauf. Die Videos können Sie sich hier anschauen. (Foto: PEER APOTHEKEN KG)


Hierzulande wird mit den Antigen-Tests in Apotheken Neuland betreten. In anderen Ländern sind diese bereits etabliert, so zum Beispiel in Südtirol. Ein Apotheker aus Brixen schilderte DAZ.online seine Erfahrungen mit den Testungen, die dort sehr gut angenommen werden.

Seit Anfang November dürfen Apotheken in Südtirol Antigen-Tests durchführen. „Wir sehen das als große Chance für die Apotheken sich weiter für Screening-Aktionen zu profilieren“, schreiben die Apotheker Florian und Stephan Peer aus Brixen auf der Webseite der „Apotheken Peer“, zu denen die Apotheke Brixen und die Apotheke Lana gehören. Sie haben dort Infos zu COVID-19-Testungen für Kollegen eingestellt, um diese mit ihren Erfahrungen zu unterstützen. In den beiden Apotheken werden neben den Antigen-Schnelltests seit Dezember auch Antikörper-Schnelltests sowie PCR-Abstriche angeboten, die dann im Labor analysiert werden. DAZ.online hat Florian Peer näher dazu befragt.

DAZ.online: Wie lange dauert eine Testung insgesamt?

Peer: Es war für uns sehr wichtig, dass der Kunde so wenig Zeit wie möglich bei der Testung verbringt, denn wir wollen die Kontaktzeiten so kurz wie möglich halten. Deswegen geht nichts ohne Voranmeldung. Hierzu haben wir ein Online-Slot-Meldesystem. Über dieses werden schon mal die ganzen Daten abgefragt, die wir brauchen. Bei uns geht das relativ einfach über die Steuernummer, die den Kunden eindeutig identifiziert. Wir rechnen mit eineinhalb bis zwei Minuten pro Test, eine Minute für die Anmeldung und eine halbe für die Probenahme. Das ist allerdings schon sehr perfektioniert.

DAZ.online: Was kosten die Tests und wer bezahlt sie?

Peer: Die Tests können hier entweder auf eigene Initiative gemacht oder auch von den Ärzten verordnet werden. Ein Selbstzahler-Antigentest kostet im Schnitt 40 bis 60 Euro. Wir nehmen aktuell 35 Euro. Bei einem Antigentest zulasten der Krankenkasse bekommt die Apotheke für die Dienstleistung rund 20 Euro vergütet und 5 Euro für das Testkit, das aber auch über die Provinz bezogen werden kann. Für einen privaten Antikörper-Test verlangen wir derzeit 29 Euro und für einen privaten PCR-Test müssen die Kunden 100 Euro bezahlen, wenn sie das Ergebnis innerhalb von 12 Stunden haben wollen, beziehungsweise 80 Euro, wenn es innerhalb von 36 Stunden reicht.

DAZ.online: Gibt es eine Vorgabe für die Auswahl der infrage kommenden Tests oder besondere Qualitätsstandards?

Peer: Nein, nicht so direkt. Es müssen aber zugelassene Tests sein. Wir nehmen die Tests, die von den Sanitätseinrichtungen selbst eingesetzt werden (Abbott sowie Roche/SD Biosensor).



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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