DAZ-Adventsrätsel – Tag 9

Michael Jackson und Vitiligo

09.12.2020, 01:00 Uhr

Vitiligo – die Weißfleckenkrankheit – ist zwar eine ungefährliche Hauterkrankung, aber die Pigmentstörung kann eine große psychische Belastung sein. (Foto: axel bueckert / EyeEm / stock.adobe.com)

Vitiligo – die Weißfleckenkrankheit – ist zwar eine ungefährliche Hauterkrankung, aber die Pigmentstörung kann eine große psychische Belastung sein. (Foto: axel bueckert / EyeEm / stock.adobe.com)


„Black or White“ – der Songtitel aus dem Album „Dangerous“ im Jahr 1991 war zugleich auch die Frage, um die sich Zeit seines Lebens die Gerüchte rankten. Michael Jackson – der „King of Pop“ – kam als Kind von Afro-Amerikanern auf die Welt, doch sein äußeres Erscheinungsbild veränderte sich über die Jahre. Was war der Auslöser? Hinter dem 9. Türchen des DAZ-Adventskalenders geht es um eine seltene Hauterkrankung und die Methode, mit der Betroffene versuchen mit ihr umzugehen.

Strebte der „King of Pop“ Michael Jackson (1958-2009) Zeit seines Lebens nach einem weißen Schönheitsideal? Dieses Gerücht hält sich hartnäckig – auch über den plötzlichen Tod des Musikers hinaus. Über Jahrzehnte wurde Jackson mit den Vorwürfen konfrontiert, er leugne seine Wurzeln als Afro-Amerikaner. Denn mit seinem Erfolg kamen auch die markanten, äußerlichen Veränderungen: plastische Operationen, glattes Haar und bleichere Haut. Selbst seine engsten Fans waren hin- und hergerissen und spekulierten, welche Eingriffe medizinisch indiziert oder eher kosmetischer Natur waren. Die immer offensichtlicher werdenden psychischen Probleme des laut Guinness-Buch der Rekorde erfolgreichsten Entertainers aller Zeiten sahen viele im Zusammenhang mit seinem äußeren Erscheinungsbild. Waren die Hautveränderungen nun die Ursache oder die Wirkung für die seelischen Leiden?

Erst im Jahr 1993 äußerte sich Jackson erstmalig dazu. Im Interview mit der Fernsehmoderatorin Oprah Winfrey thematisiert er das Leiden einer weitverbreiteten Hautkrankheit. Die Rede ist von Vitiligo, der sogenannten Weißfleckenkrankheit, eine durch Pigmentverlust gekennzeichnete Dermatose. Bis zu 2 Prozent sind weltweit von ihr betroffen – unabhängig von ihrer Abstammung und ihrer Hautfarbe. Dass die Haut „ausbleicht“, hängt mit der Zerstörung der Melanozyten in der Epidermis zusammen. Der Melaninmangel kann erworben und mit Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis oder Diabetes mellitus Typ 1 assoziiert sein. Den Patienten fallen plötzlich weiße – zum Teil symmetrisch verteilte – Flecken auf, die sich im weiteren Verlauf meist ausdehnen und Brücken gesunder, dunkler gefärbter Haut ausbilden. Das unnatürliche Weiß der späten Jahre von Michael Jackson sei dem Versuch geschuldet, die immer größer werdenden weißen Flecken auf seiner dunklen Haut im Gesicht zu vereinheitlichen, sagt er selbst. Viele Jahrzehnte versucht er die hellen Stellen dunkel zu überschminken, doch irgendwann hätten sie so überhandgenommen, dass es leichter gewesen sei, die verbleibenden Reste aufzuhellen. Seine Offenbarung Anfang der 1990er-Jahre konnte jedoch nicht abschließend dazu beitragen, dass die Gerüchte und Anfeindungen ein Ende fanden. Selbst Oprah Winfrey gab sich mit der von Jackson vorgetragenen medizinischen Ursache der bleichen Haut nicht zufrieden.

Frage: Welcher Wirkstoff dient in Cremes und Seren der Hautaufhellung und soll rund 100-mal stärker sein als Hydrochinon?

 

4-Butyl-1,3-benzoldiol bzw. 4-Butylresorcinol wird zum Teil unter dem Handelsnamen Rucinol vertrieben. 

Er hemmt die für die Melaninsynthese (Melanogenese) erforderlichen Enzyme Tyrosinase und TRP-1. Neben der Inhibition der Melaninproduktion allgemein wird die Produktion von schwarzem Melanin gezielt blockiert.


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