Zur Rose zentralisiert ihr Deutschlandgeschäft

Vitalsana wird mit DocMorris verschmolzen

Stuttgart - 20.08.2020, 16:45 Uhr

Vitalsana geht jetzt in DocMorris auf. (Foto: DocMorris)

Vitalsana geht jetzt in DocMorris auf. (Foto: DocMorris)


Die DocMorris-Muttergesellschaft Zur Rose reorganisiert und zentralisiert ihre Deutschland-Aktivitäten: Die Vitalsana-Versandapotheke wird mit DocMorris verschmolzen, Eurapon zieht nach Heerlen um und bisher in Halle an der Saale angesiedelte Marketingaufgaben werden zukünftig von Heerlen und Mannheim aus erledigt.

Die Zur Rose-Gruppe will bestimmte Servicefunktionen am Standort von DocMorris in Heerlen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet sowie in Mannheim bündeln und zukünftig mit eigenem Personal und eigenen Betriebsmitteln erbringen. Dies geschehe im Zuge einer Reorganisation, welche die zentrale Steuerung über alle Marken in Deutschland beinhalte, teilte der Schweizer Apothekenkonzern am gestrigen Mittwoch mit.

Standort von Vitalsana stillgelegt

Der seit 2017 zu Zur Rose gehörende Arzneimittelversender Vitalsana fällt dieser Zentralisierung offenbar endgültig zum Opfer. Das Unternehmen werde „wirtschaftlich und rechtlich, inklusive Mitarbeiter und Kunden, mit DocMorris verschmolzen und der Standort von Vitalsana stillgelegt“, heißt es in einer Medienmitteilung von Zur Rose. Damit endet die wechselvolle Geschichte dieser einst zum Imperium des „Drogeriekönigs“ Schlecker gehörenden Versandapotheke wohl endgültig. Nach der Schlecker-Pleite 2012 wurde Vitalsana zuerst im Zuge eines Management-Buy-outs weitergeführt, bevor sie 2016 an den Werbe- und Internetkonzern Ströer verkauft wurde.

In Heerlen werden die Aufgaben gebündelt

Ebenfalls am DocMorris-Standort Heerlen gebündelt werden die „Bereiche Marketing und Non-Pharma Customer Service der Eurapon Pharmahandel GmbH, Bremen“. Was das für das Schicksal der eigentlichen Versandapotheke Eurapon bedeutet, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Diese gehört – ausweislich ihres Impressums – weiterhin dem Bremer Apotheker Kubilay Talu, der die Eurapon Pharmahandel  2017 an Zur Rose verkauft hatte. Schon damals erklärte eine Zur Rose-Sprecherin, dass das Eurapon-Versandgeschäft langfristig in die Niederlande umziehen solle.

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Außerdem sollen auch „die Marketingaufgaben, welche die Zur Rose Pharma GmbH, Halle an der Saale, für diverse Gesellschaften des Segments Deutschland erbringt“ umziehen, und zwar ebenfalls nach Heerlen beziehungsweise nach Mannheim. Bereits seit 2004 arbeitet die „Apotheke Zur Rose“ in Halle/S. eng mit der schweizerischen Zur Rose zusammen. Deren Zur Rose Pharma GmbH wickelt beispielsweise die Logistik für die Apotheke ab. Doch bereits im November 2017 hieß es, dass Zur Rose den Versand aus Halle/S. aufgeben und nach Holland verlegen wolle. Ein Jahr später wurde bekannt, dass dieser Umzug verschoben wird

Anlass der Medienmitteilung war die Verkündung der Halbjahreszahlen der Zur Rose Gruppe. Die Freude über das Umsatzplus von 9,2 Prozent dürfte bei den Mitarbeitern der von der angekündigten „zentralen Steuerung“ betroffenen (Teil-)Unternehmen überschaubar sein: Insgesamt 51 Mitarbeiter der Eurapon Pharmahandel GmbH und der Zur Rose Pharma GmbH haben ein Abfindungsangebot erhalten, teilt die Konzernmutter mit.


Dr. Benjamin Wessinger (wes)
redaktion@daz.online


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