Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

08.12.2019, 08:00 Uhr

Rabattverträge und Lieferengpässe gehören zusammen wie Pech und Schwefel – das wissen alle, nur die AOK will's nicht wahrhaben. (Foto: Andi Dalferth)

Rabattverträge und Lieferengpässe gehören zusammen wie Pech und Schwefel – das wissen alle, nur die AOK will's nicht wahrhaben. (Foto: Andi Dalferth)


Die Zahl der Apotheken geht in Deutschland stetig abwärts: Ende September waren es nur noch rund 19.200 Apotheken. Wie wird die Apothekenlandschaft 2030 aussehen? Klar, mit E-Rezepten, die dann hoffentlich nicht von den holländischen Arzneiversandhäusern umgelenkt und abgegriffen werden. Und gibt’s dann noch Lieferengpässe? Klar, wenn’s dann noch Rabattverträge gibt, gibt’s auch noch Lieferengpässe – ein Zusammenhang, den nur die Kassen, vor allem der AOK-Spitzenverband leugnen, aber alle anderen unterstreichen. Und zur Apothekenzukunft weiß der CDU-Gesundheitspolitiker Hennrich, dass wir Apothekers im Regelfall im Gestern leben. Und DocMorris-Vorstand prognostiziert : „Die Apotheke bleibt vor Ort, aber sie wird nicht sein wie heute.“ So wird’s kommen. 

2. Dezember 2019

Wir schauen auf den bevorstehenden SPD-Parteitag: Das neue Führungsduo Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken läuft sich schon mal warm zum Nachverhandeln des Koalitionsvertrags. Vor allem Saskia Esken hat wohl ganz andere Vorstellungen von einer SPD, sie möchte sie mehr nach links schieben. Diskutiert wird auch darüber, ob die SPD aus dem Bündnis mit der Union aussteigt. Und dann? Was wird aus unserer Apothekenreform, was wird aus der Gleichpreisigkeit? Was wird aus den honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen, unserem großen Hoffnungsträger für unsere apothekerliche Zukunft? Am Wochenanfang ist noch alles offen, mein liebes Tagebuch. Außerdem stehen da noch einige für Apotheker interessante Anträge auf dem SPD-Parteitag zur Entscheidung an, die man weitgehend pro Apotheke vor Ort werten kann, so sie denn kommen: So sollen beispielsweise die Inhaberführung, das Mehrbesitzverbot und die Preisbindung aufrechterhalten werden. Und Apotheken sollten mehr Kompetenzen erhalten. Und ja, mit der Sonderstellung der Homöopathie soll Schluss sein: Keine Erstattung mehr durch Kassen und keine Apothekenpflicht mehr. Tja, mein liebes Tagebuch, wir sind gespannt, wie sich die „alte Tante SPD“ weiterentwickelt.



Peter Ditzel (diz), Apotheker
Herausgeber DAZ / AZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Mein liebes Tagebuch

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Rückblick auf das Jahr 2016

Mein liebes Tagebuch ...

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

6 Kommentare

ABDA Entgelt UND Qualitätsdenken..

von Dr.Diefenbach am 08.12.2019 um 15:18 Uhr

Zunächst zu Herrn Ströh:Sie haben so recht,der fortschreitende Geldeinzug der ABDA ist inakzeptabel,das wurde bereits bemerkt .Mich ärgert zB das Bezahlenlassen für eine TELKO.Das sind alles so Sperenzien,die aus Beiträgen abgegolten werden.Hält man dagegen dass die Zahl der Apotheken sinkt,dann weiss jeder was beitragsmässig passiert.Es geht AUFWÄRTS.Aber WOFÜR?? Und da bin ich bei einer ganz schlimmen Erkenntnis:Während der Recherchen für eine Masterarbeit für eine Kollegin fiel mir ein Vortrag von Professor Schulz et al. von 2008(!) in der Hände,den er beim HAV gehalten hat.Darin wurde bereits vor 10 Jahren auf die Probleme bei der Umsetzung der Rabattverträge hingewiesen,das RISIKO für den Austausch x-verschiedener Substanzen,sofern man sie AUSTAUSCHT.Ich nenne exemplarisch Clopidrogel,Hydrocortison,Ciclosporin usw. Da wurde auf die Wichtigkeit der GLEICHHEIT hingewiesen.Da wurde -wir hatten seinerzeit eine Erhebung über Komplikationen zB bei Schilddrüsenpräparaten-immer wieder ein besonderer Kandidat-durchgeführt-dargestellt dass perverserweise die AUSTAUSCHBARKEIT laut G-BA möglich sei!!!!!Schon damals ein riesiger Widerspruch,denn derartige Beispiele(es gibt viele) hätten schlüssigerweise dazu führen müssen,DASS WIR IM GBA D A B E I sind.Nichts dergleichen,das "koste zuviel".Und so komme ich aufs Geld zurück.Natürlich sind das andere Dimensionen,aber es wird eine Menge an Euros mittlerweile dem Wasserkopf ABDA geopfert.Wichtige Punkte bleiben aussen vor.UND was wirklich dramatisch ist.Dann kommt so eine Figur wie AOK Herrmann daher,rechtfertigt Exklusivverträge,schert sich wie ja fast alle derweil einen Dreck um Pharmakodaten aller Art.Wie oft muss man das reklamieren??? Wir werden auch wissenschaftlich verraten,lächerlich gemacht und folgen dem halt.DA hat die Führung auf ganzer Linie versagt.Wissenschaft ade,es gilt das Portemonnaie.Da hilft auch dieses Papierchen 2030 nichts.Es war leider(!!) das Geld nicht wert,weil es Theorie bleibt.Braucht es eigentlich pharmazeutische Gelbwesten????

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Aufwandsentschädigungen

von Ulrich Ströh am 08.12.2019 um 9:32 Uhr

Selbstverständlich sollte die ehrenamtliche Tätigkeit für die ABDA angemessen honoriert werden, insbesondere bei Abwesenheit in der eigenen Apotheke.

Belohnungen für „überdurchschnittliches Engagement“ können kein Maßstab für erhöhte Aufwandsentschädigungen bei unserer Standesorganisation sein.

Und ebenso die Kumulation von Aufwandsentschädigungen für Spitzenämter in Landesorganisationen mit der Tätigkeit in standeseigenen Rechenzentren,standeseigenen Steuerberatungsgesllschaften, etc.... sollte nicht möglich sein.

Ein angemessenes Gehalt muß reichen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Aufwandsentschädigungen ... wo bitte bleibt der kumulierte ehrenamtliche Output in der Form von Erfolgen für den Berufsstand?

von Christian Timme am 08.12.2019 um 10:09 Uhr

Ein Eppendorfer Monolog ... natūrlich mit redaktioneller Begleitung und Abschlußfoto ... wird es schon richten. Fragt sich nur ... für wen?

Hennrich

von Conny am 08.12.2019 um 8:43 Uhr

Wir Apotheker leben im Gestern laut Hennrich. Die Leistungsbilanz der letzten zwölf Jahre ist eine vernünftige Versorgung der Bevölkerung. Die Leistungsbilanz von Hennrich und seinen Politikkollegen in den letzten zwölf Jahren : -marode Infrastruktur Straße und Schiene,-marode Krankenhäuser und Schulen,-Funklöcher überall,-zu wenig Lehrer,-zu wenig Richter,-zu wenig Polizisten und mangelnde Ausrüstung der Polizei,-kaum einsatzfähige Bundeswehr,- zu wenig Pflegepersonal,-die Energiewende an die Wand gefahren,-gespaltene Gesellschaft, - hochkommen der AFD. Ich bin es so leid mich von diesen Herren in irgendeiner Weise beschimpfen zu lassen. Einen schönen zweiten Advent.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Hennrich

von Norbert Kühlenborg am 08.12.2019 um 11:17 Uhr

Es gibt ein altes Sprichwort, in dem so viel Wahrheit steckt: der, der ohne Schuld ist, möge den ersten Stein werfen! Ich stimme dem Vorartikel zu! Sollen die Politiker erst einmal selber vernünftige Arbeit leisten!

Eppendorfer Dialog

von Karl Friedrich Müller am 08.12.2019 um 8:18 Uhr

Wenn die Metzger diskutieren, ob die Kuh weiter Milch geben darf oder geschlachtet wird.
Jeder Metzger hat sein Spezialgebiet. Milch ist nicht dabei.
Will sagen: die Bevölkerung wird in ihrer Heterogenität vergessen, über einen Kamm geschert.
Die Metzger sehen nicht über den Tellerrand.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.