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FDP-Antrag abgelehnt
Vorerst kein Export von „Cannabis made in Germany“
Wie motiviert ist das BfArM?
Als die Liberalen den Antrag gestellt hatten, lag der Cannabisanbau noch in weiter Ferne. Inzwischen, im zweiten Anlauf und nach einigen Hürden, hat das BfArM kurz vor Ostern einen Teil der Lizenzen vergeben, nämlich an die deutschen Dependancen der kanadischen Konzerne Aphria und Aurora. Es scheint allerdings, als hätte die Versorgung mit Cannabisblüten für die Bundesbehörde nicht gerade höchste Priorität. So erklärte BfArM-Präsident Professor Karl Broich wenige Tage nach der Zuschlagsvergabe gegenüber dem Handelsblatt, dass der regulatorische „Sonderweg“ der Blütentherapie eine Überganslösung sei. Das BfArM werde Unternehmen, die cannabisbasierte Fertigarzneimittel zulassen wollen, „unterstützen“ – in welcher Form, thematisierte er nicht.
Wie hoch ist der Bedarf tatsächlich?
Eine Bedarfsprognose für medizinisches Cannabis gibt es derzeit nicht. Auch bei der Auswertung retrospektiver Statistiken gibt es Limitationen. So befinden sich Behandler und Kostenträger immer noch in einer Art Lernkurve bei der Umsetzung des Cannabisgesetzes. Dies zeigt sich darin, dass die Zahl der Kassenrezepte, die im vergangenen Jahr bei rund 145.000 lag, immer noch steigt. Die Zahl der Privatverordnungen ist unbekannt.
Im vergangenen Jahr wurden laut BfArM für die direkte Patientenversorgung über die Apotheken aus Kanada und den Niederlanden 3.130 kg Cannabisblüten importiert. Auch hier könnten Lieferschwierigkeiten die Importmengen begrenzt haben. Das BfArM sieht für den geplanten deutschen Anbau eine jährliche Anbaumenge von 2.600 kg vor.
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