Streit um PTA-Schulen

Bitt-Briefe setzen Overwiening unter Druck

Berlin - 16.06.2015, 11:00 Uhr

Mit persönlichen Briefen wenden sich zwei Vorsitzende von Fördervereinen von PTA-Schulen an AKWL-Präsidentin Overwiening. (Foto DAZ)

Mit persönlichen Briefen wenden sich zwei Vorsitzende von Fördervereinen von PTA-Schulen an AKWL-Präsidentin Overwiening. (Foto DAZ)


Persönliche Bitt-Briefe von zwei Vorsitzenden von Fördervereinen von PTA-Schulen des Kammerbezirks Westfalen-Lippe erhöhen einen Tag vor der entscheidenden Delegiertenversammlung der Apothekerkammer Westfalen-Lippe den Druck auf deren Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. In den Schreiben fordern die Apotheker Axel Wintzer und Andreas Vogd Overwiening auf, rasch einen Kompromiss zu finden.

„Mit dem heutigen Schreiben wende ich mich als Gründungsmitglied und als Vorsitzender des Fördervereins der PTA-Lehranstalt Olsberg an Sie“, schreibt Andreas Vogd, Vorsitzender des Fördervereins der PTA-Lehranstalt Olsberg im Sauerland. Mit großem persönlichem Einsatz und durch zahlreiche Maßnahmen zur Mitgliederwerbung sei in den letzten Jahren die PTA-Schule am Leben  erhalten worden. Gerade im ländlichen Bereich sei man auf die wohnortnahe Ausbildung von Nachwuchskräften angewiesen, dieser Umstand werde von einigen Kolleginnen und Kollegen absolut verdrängt.

Schon heute finanzierten die freiwilligen Mitglieder in den Fördervereinen in Westfalen-Lippe zahlreiche Maßnahmen für den täglichen Schulbetrieb. „Der Rahmen reicht jedoch nicht aus, um nachhaltig den Bestand der Schulen zu sichern. Wir werden von daher nicht um eine Pflichtfinanzierung durch die inhabergeführten Apotheker herumkommen“, so Vogd, Inhaber der Löwen Apotheke in Schmallenberg. „Wir müssen alles tun, um in einem Konsens mit allen Verantwortlichen schnell eine Lösung finden!“ Weitere Schulschließungen seien unverantwortlich. „Ich stehe auch weiterhin zu meiner Verantwortung als selbständiger Apotheker für unsere gemeinsame Zukunft der Apothekerschaft in Westfalen-Lippe und bitte Sie hier dringend um Ihre Hilfe!“

Apotheker in der Verantwortung

Als „unmittelbar Betroffener“ fordert der Vorsitzende des Fördervereins der PTA-Schule Gelsenkirchen, Axel Winter, ebenfalls eine Finanzierung durch die Kammer: „Deshalb appelliere ich heute an Sie und die Apothekerkammer […] im Interesse der Zukunft der Apotheken zu handeln und eine solidarische Pflichtfinanzierung der PTA-Ausbildung im eigenen Interesse der Apothekerschaft zu etablieren.“ Es sei „zwingend erforderlich“, dass die Apotheker nunmehr die wirtschaftliche Verantwortung für die Ausbildung des pharmazeutischen Fachpersonals übernähmen.

„Gerade einmal 58 Kollegen“ seien trotz intensiver Werbung bereit, auf freiwilliger Basis bereit, den Förderverein zu unterstützen. Ohne finanzielle Unterstützung werde der Verein seinen Standort, und „damit auch unsere Schule in Gelsenkirchen“, nicht dauerhaft weiter betreiben können. Die Nachwuchsförderung sei jedoch für die Apothekerschaft von „existentieller Bedeutung und für mich auch eine Herzensangelegenheit“, schreibt Apotheker Wintzer von der Nord Apotheke in Herten-Westerholt an Overwiening. „Bitte helfen Sie uns.“


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