Besser eingestellt mit kontinuierlicher Glucosemessung

Das IQWiG hatte 15 randomisierte kontrollierte Studien von mindestens 24 Wochen Dauer analysiert  und versucht, daraus Belege, Hinweise oder Anhaltspunkte für einen größeren Nutzen oder Schaden der Real-Time-Messgeräte im Vergleich zu anderen Messverfahren abzuleiten. Real-Time-Messgeräte sind in der Lage neben der aktuellen Glucose-Konzentration im Blut auch den Trend anzuzeigen. So können die Patienten frühzeitig gegensteuern, um Entgleisungen zu vermeiden.

Manche Real-Time-Messgeräte sind mit einer Insulinpumpe kombiniert. Einbezogen wurden die Daten von 1952 Probanden, überwiegend Typ-1-Diabetiker, unter anderem zu den patientenrelevanten Endpunkten Gesamtmortalität, Erblindung, Niereninsuffizienz, Amputation, ketoazidotisches oder hyperosmolares Koma, Hypoglykämien und HbA1c-Werte (in gemeinsamer Betrachtung) und gesundheitsbezogene Lebensqualität. Dabei kam man zu dem Ergebnis, dass sich der HbA1c-Wert bei Anwendung eines Real-Time-Messgerätes verbessern lässt, ohne dass schwere oder schwerwiegende Hypoglykämien zunehmen. Beim Endpunkt Hautreaktionen ergab sich in allen Altersgruppen ein Anhaltspunkt für einen Nachteil der Real-Time-Messgeräte. Bei der gesundheitsbezogenen Lebensqualität gibt es kein einheitliches Bild, daher lässt sich hier weder ein Vor- noch ein Nachteil der Kombination Real-Time-Messgerät + Selbstmessung gegenüber der Blutglucose-Selbstmessung allein ableiten. Für alle anderen Endpunkte ist keine Aussage möglich, da entweder keine statistisch signifikanten Unterschiede festgestellt werden konnten oder Daten fehlten.