Wirtschaft

Geschäftsjahr 2021: Apobank zeigt sich zufrieden

Für 2021 gibt es wieder eine Dividende

ts | Die Apotheker- und Ärztebank hat das Geschäftsjahr 2021 mit einem Gewinn auf Vorjahresniveau abgeschlossen und spricht selbst von einem „befriedigenden Geschäftsergebnis“. Nachdem die Dividendenzahlung für 2020 ausgesetzt worden war, sollen für 2021 nun 7 Prozent an die Anteilseigner aus­geschüttet werden.

65,4 Millionen Euro – so hoch fällt der Jahresüberschuss des Jahres 2021 für die Apobank aus. Damit hat das genossenschaftlich organisierte Geldinstitut nahezu mit dem gleichen Gewinn abgeschlossen wie ein Jahr zuvor: 2020 betrug der Überschuss 65,3 Millionen Euro. Matthias Schellenberg, der erst am 1. März 2022 sein Amt als Vorstandsvorsitzender und damit als Nachfolger von Ulrich Sommer angetreten hat, sagte in einer Pressekonferenz, dass 2021 „in vielerlei Hinsicht weiter von der Pandemie geprägt“ gewesen sei. So wies Finanz- und IT-Chef Holger Wessling darauf hin, dass 2021 die Einlagenflut der Kunden unvermindert angehalten habe. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden seien um 12 Prozent oder fast 4 Milliarden Euro auf 37 Milliarden Euro gestiegen. Dies sei zwar „ein schönes Zeichen des Vertrauens unserer Kunden“. Auf der anderen Seite sei dieser Zufluss „natürlich eine veritable Belastung für die Bank“.

Verwahrentgelte könnten wieder abgeschafft werden

Als eines der letzten Geldhäuser in Deutschland habe sich die Apobank entschieden, Verwahrentgelte von jenen Privatkunden zu verlangen, die Einlagen von mehr als 100.000 Euro halten. Es sei jedoch nicht das Ziel, diese Verwahrentgelte zu maximieren, sondern die „Dynamik des Einlagenwachstums“ zu bremsen. Wessling stellte in Aussicht, die Verwahrentgelte wieder abzuschaffen, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen erhöht. Insgesamt hat sich die Bank im Jahr 2021 nach eigenen Angaben „gut geschlagen“. Nach Reservenbildung lag das Betriebsergebnis vor Steuern mit 124,3 Millionen Euro über dem Vorjahreswert von 111,2 Millionen Euro. Haupt­ertragsquelle bleibe der Zinsüberschuss, der im Berichtsjahr um fast 9 Prozent auf 685 Millionen Euro zurückgegangen sei.

Laut Wessling kamen bei dieser Entwicklung verschiedene Effekte zum Tragen: So verfolge die Apobank im Kreditneugeschäft weiter das Ziel, rentabilitätsorientiert zu handeln. Dieses sei daher mit 5,2 Milliarden Euro hinter dem Vorjahreswert von 5,8 Milliarden Euro zurückgeblieben. Um das Eigenkapital zu schonen, habe die Bank deutlich weniger neue Kre­dite für private Baufinanzierungen vergeben. Volumenzuwächse seien hingegen bei den Existenzgründungsfinanzierungen erreicht worden. Insgesamt lag der Kreditbestand bei den Kunden nahezu stabil bei 38 Milliarden Euro.

Unzufrieden zeigt sich das Geldhaus mit seiner Kostenstruktur. Aktuell müsse die Bank 79,8 Cent für 1 Euro Ertrag aufwenden. Ziel sei es, hier unter 70 Cent Kosten zu kommen. Nach den jetzigen Planungen solle dies im Jahr 2025 erreicht werden.

7 Prozent Dividende

Nachdem die Eigentümer der Bank im vergangenen Jahr auf eine Dividende verzichten mussten, wird diese für 2021 umso höher ausfallen. Wie Schellenberg erläuterte, hatte die EZB angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie „harte Vorgaben für die Zahlung von Dividenden gemacht“. Alle direkt von ihr beaufsichtigten Institute seien angehalten gewesen, ihre Dividendenausschüttungen für 2019 und 2020 auszusetzen oder zumindest deutlich zu begrenzen. Diese Forderung sei erst im September 2021 zurückgezogen worden.

Die Vertreterversammlung der Apobank hatte daher im April 2021 beschlossen, für das Geschäftsjahr 2020 keine Dividende auszuschütten, sondern einen Betrag, der in etwa einer Dividende in Höhe von 4 Prozent entsprach, als Gewinnvortrag in das Geschäftsjahr 2021 zu nehmen. Ziel war, die Eigentümer zu einem späteren Zeitpunkt am Geschäftserfolg des Jahres 2020 zu beteiligen. Daher werde der Vertreterversammlung nun eine Dividende von 7 Prozent für 2021 vorgeschlagen. Diese würde den Gewinnvortrag aus dem Jahr 2020 sowie eine „angemessene Gewinnbeteiligung in Höhe von 3 Prozent“ für 2021 abbilden. Letztere berücksichtige auch, dass mit dieser Dividende die Rücklagen und damit das Kapital der Bank gestärkt würden. |

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